Die Margerite
“Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich…” Fast jeder kennt diesen Auszählvers mit der Margerite …
Gleich vorweg: eigentlich ist die botanische Bezeichnung für Margeriten Leucanthemum und nicht Leucanthemum vulgare. Da wir hier aber die im Fünfseenland wild wachsenden Margeriten beschreiben und es sich dabei fast ausnahmslos um die Magerwiesen-Margerite (auch Wiesen-Margerite oder Wiesen-Wucherblume genannt) handelt, nennen wir diese Pflanze in der Überschrift zwar “Die Margerite”, verwenden aber den botanischen Name der Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare). Im Griechischen bedeutet “leukos” “weiß” und “anthenom” würde man mit “Blüte” übersetzen. Damit genug der Begriffsklärung. Es geht also um die Margerite. Wer hat nicht schon einmal das bekannte “sie liebt mich … sie liebt mich nicht … sie liebt mich … mit einer Margerite probiert. Naja, die Pflanze, die zur Gattung der Margeriten und zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört, eignet sich auch wie keine andere dafür. Kaum eine Blume hat eine gleichermassen überschaubare Anzahl an Blütenblättern die dennoch so groß sind wie bei den Margeriten. Sie können das “sie liebt mich …”-Spiel auch ohne schlechtes Gewissen mit einer Margarite probieren, denn auch wenn sich diese Blume auf dem Rückzug befindet, so gibt es sie noch in einer so reichlichen Anzahl, dass man (noch) nicht um ihre Existenz bangen muß. Die Margerite ist eine typische Wiesenblume und blüht zwischen Mai und September. Sie ist an ihren großen, weiß-gelben Blüten schon von weitem zu erkennen. Ähnlich wie beim Gänseblümchen sind auch bei den Margeriten viele kleine Einzelblüten zu einer großen Blüte von ca. 4 bis 6 cm zusammengefasst (Korbblütler – siehe weiter oben). Damit erreicht sie, dass bestäubende Insekten sie gut auf der Wiese erkennen können.
Die Margerite zählt zu den Pionierpflanzen und kann sich auf frisch besiedelten Wiesen rasend schnell ausbreiten und andere, kleinere Pflanzen verdrängen. Sie kann Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern erreichen und hat einen aufrechten, unverzweigten Stengel und eine tief in die Erde reichende Pfahlwurzel, die zugleich Luftsprosse und Ausläufer bildet.
„Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich …“ wer kennt es nicht, das beliebte Auszählen der Blätter einer Margerite?
Früher (ca. bis Beginn des Ersten Weltkrieges) gab es neben verschiedenen, sog. “Blumentagen” auch einen Margeritentag. Dieser wurde von einer Vereinigung organisiert, die sich das Ziel gesetzt hatte, die Kinderkrankenpflege zu verbessern. Dafür schmückten sich junge Mädchen mit Margeriten und verteilten gegen eine kleine Spende Kunstblumen. Die Margerite wurde gewählt, weil sie symbolisch als die “weiße Blume der Barmherzigkeit” galt.
In der Volksheilkunde spielt und spielte die Margerite keine allzugroße Rolle. Zwar wurde sie gelegentlich bei Erkältung oder zur Wundheilung eingesetzt aber die Wirkung der Kamille übertrifft die der Margeriten um ein vielfaches, so dass diese schon bald nicht mehr verwendet wurden.
Die Geselligkeit der Margerite kennt kaum Grenzen. Läßt man sie wachsen, so können sie schon nach einer kurzen Zeit ganze Wiesen in Besitz nehmen
Sehr gut verwenden kann man die Margerite, die zu den am weitesten verbreiteten Wiesenblumen Europas gehört, jedoch in der Küche. Pflücken Sie doch einfach mal die Blüte einer jungen Margerite und verzehren Sie diese am besten noch an Ort und Stelle. Sie werden sich wundern wie süßlich-würzig diese Blume schmeckt. Margeriten lassen sich auch wunderbar in Salaten oder auf Kuchen verwenden (und sei es nur zur Dekoration). Die noch jungen Triebe können als Gemüse gegart werden.