Nebeliges Fünfseenland – über die Nebel am Morgen
Wie in Watte gehüllt sieht es zur Zeit am Morgen aus. Dicke Nebelschleier legen sich sanft über die Landschaft im Fünfseenland. Die Sonne steht als oranger Ball am Himmel. Leider ist sie zu schwach um den Nebel zu durchbrechen, ihn aufzulösen. Das Wasser hat immer noch viel Restwärme und die Nächte sind schon kalt. So bildet sich ein eindrucksvoller Nebel. Unwirklich erscheint die Landschaft. Nur Kontouren sind zu sehen. Silhouetten von knorrigen, blattlosen Bäumen ragen wie Wurzeln in den verschleierten Himmel. Spinnennetze werden durch die anhaftende Feuchtigkeit „enttarnt“. Ansonsten gut versteckt, sind sie derzeit bestens zu sehen. Die Berge sind es nicht. Versteckt hinter einer Wand aus Weiss lassen sie sich nur vermuten. Jegliche Weite ist verschleiert. Nur das Nahe ist erkennbar. Dieses Schauspiel wird sich fortsetzen, bis die Temperatur des Wassers weit genug gesunken ist und keine Feuchtigkeit mehr verdunstet. Dann beginnt die wirklich kalte Zeit. Die Nebel sind also die letzte Erinnerung an den warmen Sommer. Die letzte, vom Wasser gespeicherte Wärme, die uns zeigt, dass es vor nicht langer Zeit behaglich gewesen ist. Sie sind aber auch ein Zeichen der Kälte, die sich jetzt im November langsam über die Landschaft legt und sie auf den Winterschlaf vorbereitet. Die Zeit verlangsamt sich bis sie in Kälte und Eis erstarrt um dann im nächsten Frühjahr zu neuem Leben zu erwachen.
Autor: mc