Das Fünfseenland vom Winde verweht

Im ganzen Fünfseenland knickten Bäume umWar das ein Wind gestern!? Es war der Orkan „Niklas“! Solch einen Sturm hat man hier im Fünfseenland schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich schon seit Vivian und Wiebke im Jahr 1990 nicht mehr. Die Bäume bogen sich mehr als 45 Grad und viele von Ihnen brachen unter dem starken Winddruck. Über den ganzen Tag waren von Fern und Nah Sirenen und Martinshörner zu hören. Polizei und vor allem die Feuerwehr waren im Dauereinsatz um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Kaum waren an der einen Strasse die umgefallenen Bäume entfernt, knickten an einer anderer Stelle schon wieder neue um. So ging es den ganzen Tag. An dieser Stelle einen großen, großen Dank an all die unermüdlichen Helfer, die versucht haben die Verkehrswege frei und am Laufen zu halten!!! Trotzdem standen icht wenige in ihren Fahrzeugen stundenlang irgendwo im Nirgendwo und warteten, bis dutzende von Bäumen, die über die Straße lagen, zersägt waren. Hier bei Seeshaupt musste sich die Feuerwehr sogar selbst wieder befreien. Nachdem ein über die Straße liegender Baum entfernt war, fielen davor und dahinter weitere um. So war die Feuerwehr erst einmal selbst „gefangen“. Auch die Polizei musste Schäden am eigenen Fahrzeug aufnehmen, nachdem ein fallender Baum zum Glück nur die Stoßstange beschädigt hatte. Ja, das war schon ganz schön heftig gestern. Die Böhen kamen mit einer derartigen Wucht, dass ganze Wälder wie Streichhölzer umknickten. Die Bäume, die den Wind überstanden, werden von den Fallenden mitgerissen. In vielen Teilen des Fünfseeland fiel mehrmals und zum Teil für einige Stunden der Strom aus (während ich dies hier schreibe übrigens auch, dem Laptop-Akku sei Dank ist nichts passiert). Nichts ging mehr, Strom weg, Straßen gesperrt, eine fast Apokalyptische Stimmung. Der Isar-Loisachbote berichtet sogar von einem Todesopfer. Auf der Staatsstraße zwischen Dietramszell und Linden soll ein Baum auf ein Auto gefallen sein. In München wurde sogar der Hauptbahnhof evakuiert und der Bahnverkehr eingestellt. Auch auf den meisten anderen Bahnstrecken ging für lange Zeit nichts mehr und die Pendler saßen fest.  So wie es aussieht, wurden wir hier in Oberbayern gestern also nach allen Regeln der Kunst „vom Winde verweht“. Die genauen Schäden müssen erst noch aufgenommen werden aber es werden wohl doch einige sein. Sicherlich geht „Nikolas“ als Jahrhundert- oder zumindest als Jahrzehntorkan in die Geschichte ein.  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.