Jetzt ist die Giersch-Zeit

An jeder Ecke zu finden: der GierschIch sehe überall Giersch! Hat man diese kleine Pflanze einmal kennengelernt, begegnet sie einem en jeder Ecke. Egal ob am Wegesrand, im Garten, im Wald, überall wächst der Giersch. Das beste Merkmal Giersch eindeutig zu identifizieren ist sein dreieckiger Stengel. Der Stil hat wirklich ein richtig dreieckiges Profil. Um es zu erkennen, muss man den Stil nicht einmal abschneiden. Früher war der Giersch eine sehr wichtige Pflanze. Wie schon gesagt kommt er in Massen vor und er enthält viel Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen. Der Giersch ist eine genügsame Pflanze und stellt keine großen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit, die Wassermenge und die Lichtverhältnisse. Er wächst einfach überall und das in Mengen. Ein weiterer Vorteil des Giersch ist, dass er über mehrere Monate zu finden ist. Das ist selten, die meisten Pflanzen sind schon nach wenigen Tagen oder Wochen wieder verschwunden. Nicht so der Giersch. Er wächst über einen langen Zeitraum und kann in dieser gesamten Zeit gegessen werden. Früher war er einer der wenigen Vitamin C-Lieferanten, den die Menschen nach dem Winter hatten. Ansonsten ist im April noch recht wenig zu finden, dass einem Vitamin C zuführen könnte. Lateinisch nennt man Giersch Aegopodium podagraria. Das Podagraria deutet auch schon seine Verwendung in der Medizin an. Podagra ist die Gicht. Unter diesen gemeinen Gelenkschmerzen litten natürlich auch schon Menschen vor hunderten von Jahren. Dem Giersch wird nachgesagt, dass er die Schmerzen bei Rheumatismus und Gicht zu lindern im Stande sein soll. Für die meisten Gärtner ist diese heilbringende Pflanze als Unkraut verschrien. Das ist verständlich, denn schließlich wächst der Giersch nicht, er wuchert! So ist es eben, des einen Leid ist des anderen Freud. Probieren sollten Sie den Giersch aber auf jeden Fall einmal. Sein geschmack liegt irgendwo zwischen Spinat und Petersilie. Meist wird er auch wie Spinat zubereitet und ebenso als Beilage gegessen. Bei Chefkoch.de finden sich aber immerhin 77 Rezeptideen für diese leider verkannte und zu unrecht verteufelte Pflanze. Versuchen Sie es einfach! Denn wie sagt man: Erfahrung macht klug! So ist es auch mit dem Giersch. wer ihn noch nie probiert hat und nichts über seine Heilkräfte weiss, der wird in ihm schnell nur ein Unkraut sehen. Wer aber damit vertraut ist, bei welchen Leiden er Linderung verspricht und dass er als Vitamin C-Lieferant auch für das überleben von vielen Generationen gesorgt hat, der sieht den Giersch mit ganz anderen Augen. Wer dazu noch ein leckeres Rezept entdeckt, der wir in seinem Garten bald dort einen neuen Freund finden, wo er vorher nur einen lästigen Eindringling sah. In diesem Sinn: Giersch-Mahlzeit!  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.