Aus dem Häuschen

Spargelhäuschen im FünfseenlandVor kurzem sind sie aufgetaucht. Plötzlich waren sie wieder da. Fast schon über Nacht könnte man sagen. Die kleinen, sehnlichst erwarteten Häuschen am Straßenrand. Die Spargelhäuschen. Ja, wir müssen den Spargel importieren, weil unser Boden im Fünfseenland zwar gut, aber für Spargel nicht geeignet ist. Da ist der Boden in und um Schrobenhausen wesentlich besser. Und weil man uns im Supermarkt auch gerne griechischen Spargel oder von irgendwo her verkaufen möchte, hatten die Schrobenhausener Spargelbauern, ganz vorne dran die Familie Lohner, die Idee der Selbstvermarktung. Die kommen zwar nicht direkt aus Schrobenhausen, aber aus dem benachbarten Inchenhausen. Die meisten Häuschen im Fünfseenland sind von Familie Lohner, so scheint es mir. Hier wird der frische Spargel direkt vermarktet und an den Kunden gebracht. Täglich frisch und wunderbar lecker stehen die Spargelstängelchen in den Körben für die Kunden bereit. Weiss muss er sein, um so weisser, um so besser. Und quitschen soll er, wenn man die Spargelstangen aneinander reibt. Auch dies ist ein Zeichen für frischen Spargel. Der Spargel (lateinisch: Asparagus) gehört zur Pflanzengattung der Spargelgewächste (Asparagceae) in der es mehr als 220 verschiedene Arten gibt. Früher wurden manche Spargelsorten sogar als Zierpflanzen für Balkon und Garten verwendet. In den Topf kommt meist der Gemüsespargel (lateinisch: Asparagus officinalis). Der Spargel ist eine ausdauernde, krautige Pflanze die kurze Rizome als Überdauerungsorgane bildet. Die Gattung des Spargels stellte 1753 Carl von Linné auf. Dabei ist der Spargel schon seit mehr als 5000 Jahren bekannt. Früher wurde er als Heilmittel bei Husten, Blasenkrankheiten und gegen Geschwüre verordnet. Wahrscheinlich sind es die Römer gewesen, die den Spargel aus dem Süden über die Alpen hier zu uns nach Deutschland gebracht haben. Den Spargel hat es gefreut, denn in der Gegend um Schrobenhausen scheint er sich ja sehr wohl zu fühlen. Spargel wird immer bis zum 24. Juni, dem Johannitag, gestochen. Danach darf er seine Früchte behalten und austreiben. Das Spargellaub wird dann mit einer Fräse in die Spargeldämme eingearbeitet und bildet den Dünger für die kommende Saison. Würde man alle Spargelstangen einer Pflanze bis zur Letzten stechen, so würde der Spargel im nächsten Jahr keine Früchte tragen und man müsste auf diesen kulinarischen Hochgenuß verzichten. So, nun aber auf zum nächsten Spargelhäuschen und eingekauft. Egal ob mit Buttersoße, Sauce Hollandaise, mit Schnitzel oder nur mit Kartoffeln, Spargel ist gesund und ein Hochgenuß. Nutzen Sie die Zeit bis zum Johannitag und genießen Sie den Spargel.  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.