Huch, fast vergessen, die Eisheiligen …
Vor lauter Sonnenschein und tollem Wetter sind mir beinahe die Eisheiligen ausgekommen. Gestern am 11. Mai war der erste Tag. Dieser ist Mamertus gewidmet, einem Bischof aus Vienne. Die eisheiligen sind für alle Gartenfreunde von großer Bedeutung, denn man soll seine vorgezogenen Pflanzen nicht ins Freie setzen, bevor die Eisheiligen vorüber sind. Man sagt, bis zu diesen fünf Tagen könne es immer noch Frost geben und die mühsam gezogenen Pflänzchen würde erfrieren. Gestern also Mamertus, er starb um 477 in Vienne, Gallien. Mamertus führte die Bittprozession, drei Tage vor Christi Himmelfahrt ein. Vielleicht hat man ihm darum genau den Tag, drei Tage vor diesem Fest gewidmet. Mamertus entstammte einer wohlhabenden, gallorömischen Familie aus Lyon und wurde 461 Bischof von Vienne. Schon zu seinen Lebzeiten soll Mamertus verschiedne Wunder vollbracht haben. Mamertus also war gestern. Heute ist Pamkratius. Der heilige Pankratius wurde um 290 in Phrygien geboren und starb um 304 in Rom. Er war ein Märtyrer der frühen christlichen Kirche. Auch Pankratius stammte aus einer wohlhabenden Familie aus der Gegend von Synnada. Er wurde der Legende nach mit 14 Jahren zu seinem Onkel nach Rom gebracht. Unter der Herrschaft des Diokletian oder des Kaisers Valerian wurde er schon wenig später wegen seines Glaubens enthauptet. Pankratius ist der zweite der Eisheiligen. Sein Tag ist der 12. Mai. Wer sich bei seiner Gartenplanung nach den Eisheiligen richtet, muss dringend bedenken, dass die Feier- oder Gedenktage seit der gregorianischen Kalenderreform nicht mehr ganz stimmen. Die alten Bauernregeln darf man erst etwa eine Woche später anwenden, denn um diese Zeit haben sie sich im Gegensatz zu früher verschoben. Warten Sie also mit Ihren Pflänzchen noch bevor Sie sie in den Garten setzen. Es wäre wirklich schade, würden sie aufgrund der gregorianischen Kalenderreform erfrieren. Auch wenn es derzeit schon recht warm ist, so kann es hier in Mitteleuropa über Nacht noch empfindlich kalt werden. Die Pflanzen, die bislang in der Wohnung standen sind keine Kälte gewöhnt und erfrieren viel schneller als Pflanzen, die schon im Freien stehen und mit der Kälte umgehen können. Aber auf die paar Tage kommt es nun ja auch nicht mehr drauf an und spätestens nächste Woche können dann alle Setzlinge in den Garten entlassen werden. Davor kommen aber erst noch drei weitere Eisheilige …
Autor: cam für fuenfseenland.de