Gründonnerstag
Der Volksmund sagt, an diesem Tag sterben die Glocken oder gehen nach Rom. Die Kirchenglocken schweigen nun für drei Tage
Der Bibel nach beginnt am Abend des Gründonnerstag die Dreitagefeier vom Leiden, der Grabesruhe und der Auferstehung – also der Leidensweg (auch Triduum Sacrum) von Jesus Christus, der an diesem Tag das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern begang und nach Verrat durch Judas, von den Römern auf dem Ölberg gefangen genommen und wenig später an das Kreuz geschlagen wurde. Bei diesem Abendmal wurde auch die alte jüdische Sitte der Fußwaschung vollzogen, die auch in heutiger Zeit noch oft an diesem Tag Brauch ist. In den bürgerlichen Häusern war es die Sitte, dass am Gründonnerstag hauptsächlich etwas grünes gegessen wurde. Dazu gehörten Brunnenkresse, Spinat, Salat, Kräutersuppe oder Rowinzersalat (Rapunzel oder Feldsalat). Der Gründonnerstag ist von jeher ein Tag mit vielen Bräuchen und Ritualen und den damit verbundenen abergläubischen Vorstellungen der Menschen. So genossen zum Beispiel Eier, die an einem Gründonnerstag gelegt wurden ein ganz besondere Achtung. Diese wurden im Volksmund auch Gründonnerstagseier genannt und zur Weihe am Ostersonnteg in die Kirchen getragen.
Anschliessend wurden drei von diesen Eiern über das Hausdach geworfen und an der Stelle an der es landete vergraben um böse Geister von Haus und Stall fernzuhalten. Auch zum Aufspüren von Hexen sollte ein solches Gründonnerstagsei ebenfalls gut sein. Gründonnerstageier wurden unter Türschwellen vergraben, in Holzbalken eingeschlossen, und in der Herdgrube eingemauert. Das Ei wurde auf den Dachboden gelegt um bei einem Unwetter Blitze abzuhalten, es wurde neben Bächen vergraben um Überschwemmungen einzudämmen und in den Stallungen wurde das geweihte Gründonnerstagsei aufbewahrt damit die Tiere hohen Ertrag brachten und gegen Krankheiten und Seuchen geschützt ware.
Der Volksmund sagt auch, dass Eier, die an einem Gründonnerstag gelegt wurden nicht verfaulen. Ob die Hühner auch von diesen Geschichten wissen? Der Volksmund sagt am Gründonnerstag sterben die Glocken oder sie gehen nach Rom. Vom Gründonnerstag an wurden die Kirchenglocken für drei Tage lang während der Karzeit nicht mehr geleutet. In dieser Zeit wurde oft auch vom Glockenturm der Ortskirche aus von den sogenannten Karfreitagsratschen, Ratschenbuam oder den Klipperklappern das Zeichen zum Gottesdienst gegeben. Mancherorts zugen die Ratschen und Klappern auch mehrmals täglich durch die Dorfstrassen – eventuell sollten dadurch auch böse Geister und Dämonen für die Zeit ferngehalten werden in denen die Glocken schwiegen bzw. nach Rom verreist waren. Die Herkunft des Namens Gründonnerstag ist nicht zweifelsfrei geklärt. Möglicherweise leitet er sich von dem Mittelhochdeutschen Wort „greinen“ oder „grienen“ ab. Im Mittelalter wurden an diesem tag grüne Messgewänder getragen. Auch dies könnte dem Gründonnerstag seinen Namen gegeben haben.
Vom Gründonnerstag an wurden die Kirchenglocken drei Tage lang nicht geläutet. Der Volksmund sagte sie seien nach Rom gegangen
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