Wenn die Seerosen blühen
Wer derzeit im Fünfseenland spazieren geht und dabei an einem tiefen Bach oder einem stillen Gewässer vorbeikommt, der kann die großen, weißen Blüten und die ebenfalls sehr großen, schwimmenden Blätter kaum übersehen. Die Seerosen blühen und öffnen gerade ihre Blüten. Ein wunderbares Bild, wenn sich die geschlossenen Blüten noch unter Wasser beginnen zu öffnen um dann einige Tage an der Wasseroberfläche in den Farben Weiss und Gelb zu blühen. Die Farben deuten schon darauf hin, dass es sich hier meist um die Weiße Seerose (Nymphaea alba) handelt, die der Volksmund auch Wasserlilie nennt. Sie ist eine Pflanze aus der Art der Seerosengewächse und gilt als eine der typischsten Vertreterinnen der Schwimmblattpflanzen. Der Bereich in der Verlandungszone von Gewässern, in der die Seerose wächst nennt man nach ihr auch Seerosenzone. Die Weiße Seerose, die hier bei uns im Fünfseenland am häufigsten vorkommt ist eine ausdauernde, krautige Wasserpflanze, die verzweigte Rhizome, also Wurzeln, als Überdauerungsorgane bildet und sich mit ihnen im Gewässergrund verankert. Die Weiße Seerose sticht durch ihre große Blüte sofort in Auge. Die Blütenblätter sind weiß, das innere der Blüte leuchtet orange-gelblich. Noch unter Wasser beginnen sich bei der Seerose die vier Kelchblätter zu öffnen. Hat sie die Oberfläche des durchschnittlich 1 – 1,5 Meter, in Ausnahmen bis 3 Meter tiefen Wasser erreicht, öffnen sich die weissen Kronblätter und legen die orange-gelben Staubblätter frei. Die Blüten der Seerose schließen sich am Abend und bei Regen. Die grünen Blätter der Seerose haben einen wachsartigen Überzug und schwimmen auf dem Wasser. Sie haben sehr lange Blattstile, damit die Blätter die Wasseroberfläche erreichen. Das Gewebe der Seerosen enthält viele Gerbstoffe, die die Pflanze in ihrem feuchten Milieu vor Fäulnis schützen. Alle Teile dieser Pflanze haben ein sogenanntes Durchlüftungsgewebe. Dies braucht sie an ihren meist sauerstoffarmen Standorten, es sorgt aber auch für den nötigen Auftrieb im Wasser. Früher sagte man, dass, wer versucht eine Seerose zu pflücken von den Wassernixen in die Tiefe gezogen wird, die sie schützen. Tatsächlich gab es immer wieder Todesfälle beim Versuch Seerosen zu pflücken. Das liegt aber daran, dass die seilartigen Stängel und Stile der Seerosen wesentlich fester sind als man es erwarten würde. In Ihnen kann man sich sehr leicht verheddern und verfangen. Dabei kann es vorkommen, dass sich ein Schwimmer, der sich in ihnen verfängt, nicht mehr alleine daraus befreien kann und wie gefesselt untergeht. Lassen Sie also die Seerosen dort wo sie sind, im Wasser. Ansehen statt abpflücken ist hier die Devise!
Autor: cam für fuenfseenland.de