Die Johannisbeeren werden langsam reif
Gleich vorweg, es gibt viel zu wenig Obstbäume und Beerensträucher hier in unserer schönen Gegend. Früher war das anders. Jeder hatte in seinem Garten einen Apfelbaum, einen Birnbaum, Kirschbaum oder Quitten. Ganz zu schweigen von Stachelbeeren, Brombeeren oder Himbeersträuchern. Heute trifft man meist nur Menschen, die ihr Obst im Kompost entsorgen, wenn sie überhaupt eigenes Obst haben. Eine Schande ist das! Dabei schmeckt das eigene Obst, die eigenen Beeren aus dem Garten einfach toll! Ausserdem weiss man, dass es nicht gespritzt ist und auf welchem Boden es steht und gedeiht. Ich versuche so viele Obstbäume und Beerensträucher wie möglich unterzubringen. Neulich fiel mir auf, dass die Johannisbeeren langsam eine rote Farbe bekommen. Es sind Rote Johannisbeeren (Ribes rubrum) aus der Familie der Stachelbeergewächse. In Österreich und Südtirol nennt man sie Ribisln, die Schweizer sagen Meertrübli dazu. Bei uns heißen die säuerlichen Früchte einfach Johannisbeeren und sie schmecken fantastisch! Gut, es ist ein Geduldsspiel die kleinen und vor allem vielen Beeren eines Strauches zu sammeln. Eine gute Übung in Feinmotorik für die Finger und eben für die Geduld. Hat man einen Strauch aber abgeerntet, ist man meist überrascht, wie viele Beeren an so einem Strauch sein können. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Strauch bis zu 10 Kilo Beeren erbringt. Allerdings sollte man ihn, wenn die Beeren langsam reif werden, mit einem feinen Netz bedecken. Ansonsten verringert sich die Ausbeute drastisch, weil nicht nur wir Menschen sondern auch Vögel die knallig roten Beeren sehr lecker finden. Den Vögeln kann man ja bei der Ernte einige Beeren am Strauch belassen, dann haben auch sie Futter. Sind die Beeren einmal gesammelt und von den kleinen Fitzel-Strünken befreit, lässt sich zum Beispiel ein herrlich erfrischendes Johannisbeerbaiser daraus backen. Oft werden sie auch erst zu einem Saft verarbeitet, damit man anschliessend ein tolles Johannisbeergelee daraus kochen kann. Richtig verarbeitet, hält dieses Gelee mindestens bis ins nächste Jahr. Was gibt es schöneres und feineres als Marmelade oder Gelee aus dem eigenen Garten. Vielleicht sollten Sie bei Ihrem nächsten Besuch in einem Gartencenter einmal darüber nachdenken, an welcher Stelle in Ihrem Garten sich ein solcher Strauch denn wohlfühlen könnte. Es dauert dann oft nur ein bis zwei Jahre, bis man die ersten Früchte ernten kann. Schon ist man der Eigenversorgung einen Schritt näher. Und besser schmecken als Fertigmarmelade tut es auch noch. Ich freue mich schon auf meine Johannisbeeren!
Autor: cam für fuenfseenland.de