Kastanienshampoo
Wer momentan unter Kastanien spazieren geht, der findet immer einige der schillernd glänzenden Samen der Kastanien unter den Bäumen liegen. Als Kinder haben wir Kastanien immer gesammelt um sie dann dem Förster für die Rehe als Futter zu bringen. Ich glaube heute macht das niemand mehr – oder? Jedenfalls sehe ich die Kastanien immer nur rumliegen und verfaulen. Dabei kann man so tolle Dinge aus Kastanien machen. Kastanienmännchen sagen Sie nun, ja, aber auch zum Beispiel ein wunderbares Haarshampoo. Was die wenigsten wissen ist, dass die Kastanie zur Familie der Seifenbaumgewächste (Sapindaceae) gehört. Sie enthält jede Menge Saponine und diese braucht man zur Shampooherstellung. Die häufigste Kastanienart, die man hier im Fünfseenland sieht ist die gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum). Perfekt geeignet für die eigene Shampooproduktion. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Man sammelt ca. 250 bis 300 Gramm Rosskastanien und schneidet diese glänzenden Handschmeichler in kleine Stücke. Bitte Vorsicht dabei, denn Kastanien lassen sich nicht leicht schneiden und die Verletzungsgefahr ist groß. Diese geben Sie in einen Topf und gießen ca. einen drei viertel Liter Wasser darüber. Kastanien und Wasser aufkochen und dann ca. für 25 Minuten zugedeckt leicht köcheln lassen. Den entstandenen Sud wird dann durch ein Sieb und ein Baumwolltuch abgegossen und ausgepresst. Nun braucht man ein Verdickungsmittel. Dafür eignet sich unter anderem Speisestärke, Flohsamenschalen, Apfelpektin Johannisbrotkernmehl oder Leinsamen. Nehmen Sie zum Beispiel 3 gestrichene Esslöffel Leinsamen und geben Sie sie in den ausgekochten Kastaniensud. Dieser wird dann so lange eingekocht, bis eine geleeartige aber immer noch flüssige Masse entstanden ist. Diese muss nun noch einmal durch ein Baumwolltuch abgegossen und gesiebt werden. Fertig ist das Shampoo. Nun muss es nur noch in schöne Flaschen abgefüllt werden und schon kann das Haare waschen beginnen. Verfeinern kann man das Shampoo zum Beispiel mit Rosmarin oder Orangensaft je nach Vorliebe. Man sollte von diesem Kastanienshampoo nicht zu viel machen, weil es nicht lange haltbar ist. Am besten bewahren Sie es im Kühlschrank auf. Wer es länger haltbar machen möchte, kann es in Feuerfeste Gläser (zum Beispiel WECK) füllen und für 30 Minuten im Backrohr bei 90 Grad erhitzen. Tolle Sache und ganz einfach herzustellen. Probieren Sie das Kastanienshampoo doch einfach mal selbst aus. Es ist absolut natürlich und pflegt die Haare genau so gut wie ein gekauftes Haarwaschmittel. Nur schäumen tut es etwas weniger. Wer noch mehr verfeinern möchte, findet hierzu Unmengen von Rezepten im Internet. Einfach mal googeln: Kastanie und Shampoo …
Autor: cam für fuenfseenland.de