Die Frühlings-Knotenblume
Die Frühlings-Knotenblume, lateinisch Leucojum vernum, gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) zu der auch das Schneeglöckchen zählt
Die Frühlings-Knotenblume gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) zu der auch das Schneeglöckchen zählt. Zur Gattung der Knotenblumen (Leucojum) werden heute nur noch die Frühlings-Knotenblume und die Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum) gezählt. Der botanische Name dieser Gattung leitet sich aus dem griechischen her. Dort bedeutet “leukos” weiß und “ion” Veilchen. Im übertragenen Sinn also ein weißes Veilchen. Manchmal wird die Frühlings-Knotenblume auch wals wildes Schneeglöckchen bezeichnet, da sie einem Schneeglöckchen auf den ersten Blick recht ähnlich sieht.
Die Frühlings-Knotenblume wird im Volksmund Märzenbecher, Märzglöckchen oder großes Schneeglöckchen genannt
Bei genauerem Hinsehen stellt man aber fest, dass die Ähnlichkeit zum Schneeglöckchen wirklich nur auf den ersten Blick standhält.
Die Frühlings-Knotenblume hat nicht wie das Schneeglöckchen komplett weiße Blütenblätter. Seine sechs sogenannten Perigonblätter sind fast gleichlang und haben an den verdickten Blütenblattspitzen, die stumpf-zipfelig auslaufen, eine gelbgrüne, fleckenartige Färbung. Ausserdem ähnelt die Blütenform mehr einer Glocke und ist nicht so schmal und länglich wie die Blüte des Schneeglöckchens. Ausserdem ist die Frühlings-Knotenblume mit einer durchschnittlichen Größe zwischen ca.10 und 25 Zentimetern wesentlich größer als das Schneeglöckchen. Die bevorzugten Standorte dieser Blume sind Auen und Laubwälder oder sumpfige Wiesen. Auch an Bachläufen oder an Teichufern fühlt diese Blume sich sehr wohl. Wichtig ist, dass der Boden feucht genug ist. Die Frühlings-Knotenblume kann sogar längere Überschwemmungen unbeschadet überstehen. Feuchte Füße machen ihr also nichts aus. Anders verhält es sich mit Trockenheit. Diese kann der Märzenbecher nur eine kurze Zeit überstehen. Auch die Frühlings-Knotenblume zählt zu den Zwiebel-Geophyten. Sie bildet unterirdische, rund 2 Zentimeter große Zwiebeln, die als Überdauerungsorgane dienen. Schon im Frühsommer zieht diese Pflanze ihre Blätter zurück in die Zwiebel. Darum gehört sie auch zu den vorsommergrünen Pflanzen. Die glockenförmigen Blüten der Frühligns-Knotenblume hängen nickend (so heißt das im Fachjargon) am Blütenstandschaft.Beim Schneeglöckchen ist dies ebenso der Fall. Der Märzenbechers blüht häufig schon früher als sein Name vermuten läßt. Nämlich von Februar bis April. Sie ist eine gute Futterquelle für frühe Insekten wie zum Beispiel die Hummel. Bei dieser Pflanze zeigt sich auch, wie wichtig die botanischen Namen der Pflanzen sind. So werden die Frühlings-Knotenblume (Leucojum vernum) und die gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) (auch Osterglocke genant) im Volksmund als Märzenbecher bezeichnet. Ohne ihren botanischen Namen könnte man die Pflanzen also nicht unterscheiden.
Auch der Märzenbecher ist eine giftige Pflanze. Sie enthält Alkaloide wie Lycorin und Galantamin (ebenso wie das Schneeglöckchen). Typische Anzeichen einer Vergiftung durch den Märzenbecher sind Erbrechen, Durchfall und in schlimmeren Fällen auch starke Krämpfe. Auch der Märzenbecher enthält herzwirksame Glykoside und sollte darum auf keinen Fall verzehrt werden.
Die Frühlings-Knotenblume oder Märzenbecher ist in der freien Natur nur noch selten zu finden und steht unter strengstem Naturschutz
Den einheimischen Märzenbecher oder Frühlings-Knotenblume findet man in unserer Gegend in der freien Natur immer seltener. Darum steht er auch unter strengstem Naturschutz. Der Frühblüher ist als gefärdet eingestuft. Wenn Sie Märzenbecher am Wegesrand sehen, genießen Sie es, erfreuen Sie sich an dem Anblick und vielleicht riechen Sie an der Pflanze, ob sie wirklich nach Veilchen duftet aber bitte pflücken Sie die Pflanze nicht oder graben Sie gar mit ihren Wurzeln aus. Es wäre sehr schade, wenn diese wunderschöne Blume in unseren Breiten aussterben und verschwinden würde.