Der Krokus
Crocus nennt man den Krokus auf lateinisch. Er gehört zur Familie der Schwertliliengewächse. Auch Safran (Crocus sativus) gehört zu dieser Pflanzenfamilie
Eine weitere Pflanze, die im Fünfseenland schon sehr früh im Jahr blüht ist der Krokus (Plural: Krokusse). Der Krokus gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) und war ursprünglich in Indien, auf dem Balkan und den östlichen Mittelmeerländern beheimatet. Im 19. Jahrhundert wurde er vermutlich aus dem Orient zu uns eingeführt. Übrigens ist auch Safran (Crocus sativus) eine Krokusart, aus dessen Blütenstempeln das gleichnamige Gewürz hergestellt wird. Vom Krokus gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl an Sorten und Züchtungen. Im Fünfseenland finden sich meist Krokusse in den Farben weiß, gelb, lila und blauviolett. Sehr häufig sieht man Vertreter des Frühlings-Krokus (Crocus vernus), der auch Frühlings-Safran genannt wird. Neben den Frühjahrskrokussen gibt es auch die Herbskrokusse, die übrigens leicht mit der Herbstzeitlosen verwechselt werden kann. Die Herbstzeitlose hat sechs Staubblätter im Gegensatz zum Herbstkrokus der nur drei Staubblätter besitzt. Herbstzeitlose sind sehr giftig, Krokusse nicht. Der Krokus ist ebenso wie das Schneeglöckchen und der Winterling ein Geophyt, dessen Wurzelknolle den Winter unter der Erde überdauert. Wie bei sehr vielen Frühjahrsblühern leitet sich auch beim Krokus der Name aus dem Griechischen ab. Dort bedeutet “króke” nämlich Faden was bei genauerer Betrachtung der Blütenstempel (Narbe) naheliegend ist und auch sofort wieder an die Safranfäden erinnert. Ausserdem ist das griechische Wort für Safran krokos. Die Krokusart Safran Crocus sativus blüht übrigens nicht im Frühjahr wie die meisten Krokusse sondern erst im Oktober.
Der Krokus vermehrt sich ungeschlechtlich durch Tochterknollen, die auch Brut- oder Verjüngungsknollen genannt werden oder geschlechtlich durch Samen. Eine schlaue Pflanze, die gleich mehrere Arten der Fortpflanzung kennt.
Einer der bekanntesten Vertreter der Gattung der Krokusse ist Safran. Aus ihm wird eines der teuersten Gewürze der Welt hergestellt
Bei der Vermehrung durch Samen sind wie so oft Tiere mit im Spiel. Die Samen des Krokus werden zum Beispiel von Vögeln gefressen, jedoch im Verdauungstrackt der Tiere nicht zerstört und später wieder ausgeschieden. So gelangen sie zurück in den Boden, wo in etwa 4 bis 7 Jahren aus den Sämlingen blühfähige Krokusse heranwachsen. Für die Blütezeit des Krokusses gilt: je kleiner die Sorte, desto früher kommt die Blüte. Die ersten Krokusse blühen ab Ende Februar, Anfang März. Die Hauptblütezeit ist jedoch März bis April. Die Blüten des Krokus sind kelchförmig, seine Blätter ähneln Grashalmen. Krokusse werden im Schnitt zwischen 8 und 15 Zentimeter groß.
In alten Kulturen wurde aus Krokussen oft Grundstoffe für Farben hergestellt. Besonders die Krokusart Safran war für ihre gelbe Farbe bekannt. Das arabische Wort für Farbe ist “zafaran”. Auch die Römer sollen Krokusse zum Färben von Textilien benutzt haben. Ausserdem verband man den Krokus mit der Hoffnung auf ein überirdisches Leben. Darum wurden oft Krokusse auf Gräber gepflanzt. Im alten Ägypten wurde der Krokus zur Herstellung von Duftstoffen und Heilmitteln verwendet.
Erst wenn die Sonne mit ihren Strahlen die Erde wärmt, entfaltet der Krokus seine Blüte und zeigt sich in seiner ganzen Schönheit
Eine Legende besagt, dass der erste Krokus an der Stelle wuchs, an der der Gott Hermes einen wunderschönen Jungen, in den er verliebt war, aus Versehen tötete. Dort wo das Blut des Jungen den Boden berührte wuchs die erste Krokusblume. Der Name des schönen Jünglings war – wie könnte es anders sein – Krokus gewesen.