Die gemeine Schafgarbe
Der Wiesensalbei ist ein optisches Highlight im Fünfseenland und ein Verwandter des Gartensalbeis …
Eine Pflanze, die ihren Namen dem sagenhaften Helden des trojanischen Krieges, Achilles, zu verdanken hat auf bayerischen Wiesen im Fünfseenland?! Gibts nicht! Gibt es doch! Gemeint ist die Gemeine Schafgarbe, deren botanischer Name auf den Helden Achilles zurückgeführt wird, weil dieser schon um die wundheilenden Kräfte der Schafgarbe wusste und die Verwundeten mit Schafgarbe behandelt haben soll. Der zweite Teil des Namens, millefolium, heißt wörtlich übersetzt “Tausendblatt” und bezieht sich auf die fein zerteilten Blattrispen.
Eine Pflanze mit vielen Namen und einer Menge Anwendungsmöglichkeiten: die Gemeine Schafgarbe. Gut erkennbar an den gezackten Blättern
Auch wenn ein großer Held für ihren Namen Pate stand, so ist die Gemeine Schafgarbe ein eher unscheinbares Pflänzchen, das auf unseren Wiesen meist gar nicht richtig beachtet wird.
Dabei hat es diese mehrjährige, ausdauernde, krautige oder auch halbstrauchige Pflanze gehörig in sich, wenn es um die Inhaltsstoffe geht. Die Heilwirkungen der Gemeinen Schafgarbe sind schon seit hunderten von Jahren bekannt und geschätzt. Zu den Hauptinhaltsstoffen gehören ätherische Öle (Cineol, Campher und Sabinen), Bitterstoffe, Flavonoide, Cumarine, Polyine, Triterpene und Gerbstoffe. Das Kraut der Schafgarbe (Millefolii herba) sammelt man zur Blütezeit und kann dann getrocknet und zu Tee verarbeitet werden. Dieser fördert die Gallensekretion und wirkt bei Appetitlosigkeit sowie Magen- und Darmerkrankungen. Ausserdem hat die Schafgarbe eine entzündungshemmende und krampflösende Wirkung. Auch äusserlich kann die Schafgarbe in Form von Spühlungen, Umschlägen oder Bädern angewendet werden. Dann nämlich hilft sie bei Haut- oder Schleimhauterkrankungen. Die Gemeine Schafgarbe ist ein Vertreter der Familie der Korbblütler und sucht sich als Standort trockene Wiesen, Weiden oder Äcker. Auch an Wegesrändern, an Böschungen oder auf Geröllhalden ist diese Pflanze zu finden. Im Durchschnitt erreicht die Gemeine Schafgarbe eine Wuchshöhe zwischen 20 und 80 Zentimetern und tritt gerne in kleineren Gruppen auf. Die Blütenstände bestehen aus einer großen Anzahl kleiner weißer Köpfchen, die doldenrispig angeordnet sind und zwischen Juni und September blühen. Die einzelnen Blüten haben die Form eines Bechers und werden ca. 3 bis 6 Millimeter lang. Die Blätter ähneln Federn, da sie sehr fein gezackt sind. Die Gemeine Schafgarbe gilt als Pionierpflanze und entwickelt bis zu einem Meter lange, waagerecht wachsende Wurzeln. Diese langen Wurzeln haben sehr viele Ausläufer, aus denen sich wiederrum junge Pflanzen entwickeln. Dies ist neben der Ausbringung von Samen, die meist durch Ameisen verteilt werden, die zweite Fortpflanzungsart dieser Pflanze. Die Schafgarbe gilt als Bodenverfestiger und als Nährstoffanzeiger für stickstoffhaltige Böden.
Wie der Name Schafgarbe schon vermuten lässt, ist die Schafgarbe als Futterpflanze bei Schafen sehr beliebt. Der Volksmund kennt eine unzahl an Namen für die Gemeine Schafgarbe. So wird sie auch als Schafrippe, Tausendblatt, Kachelkraut, Bauchwehkraut, Katzenkraut, Achilleskraut, Soldatenkraut, Heil aller Schaden oder Jungfernkraut bezeichnet. Viele dieser Namen lassen wieder Rückschlüsse auf die Heilwirkund dieser Pflanze zu.
Für den botanischen Namen Achillea millefolium stand der trojanische Held Achilles Pate. Er behandelte die Wunden der Soldaten mit Schafgarbe
Übrigens kann die Gemeine Schafgarbe nicht nur als Arznei- und Heilmittel sondern auch in der Küche verwendet werden. Die Pflanze ist sehr aromatisch und kann in Salaten, Suppen und ähnlichen Gerichten verwendet werden. Auch in Kräuterbutter oder als gegartes Gemüse schmeckt sie hervorragend. Hierzu sollten die jungen Blätter geerntet werden bevor sich der Blütenstengel entwickelt. Dann sind sie knackig und frisch. Ältere Blätter haben mehr Bitterstoffe.
Wer noch mehr über die Schafgarbe erfahren möchte, kann sich unter folgendem Link die Seite von Johanna Frey aus Salzburg ansehen: http://schafgarben.info