25 Jahre Deutsche Wiedervereinigung
Heute vor 25 Jahren wurde in einem feierlichen Festakt besiegelt, was gut ein Jahr vorher mit friedlichen Demonstrationen begann. Am 3. Oktober 1990 fand der Schlussakt dieser Revolution statt. Erinnern Sie sich noch an die Sprechchöre „Wir sind das Volk“? Tausende Ostbürger gingen auf die Straße, riskierten Freiheit und Leben und forderten die Öffnung der seit 28 Jahren bestehenden Grenzmauer zwischen Ost und West. In der Nacht von 9. November auf den 10. November 1989 geschah dann das Unglaubliche, die Mauer fiel, die Menschen aus der DDR passierten die Grenze nach Westberlin. Deutschland im Jubel. Die Führung der DDR musste machtlos mit ansehen, wie ihre Welt zerbrach. Die Menschen waren nicht mehr aufzuhalten, wollten nicht mehr eingesperrt leben. Sie wollten frei sein, reisen, konsumieren. Ein historischer Moment und der Beginn einer großen, wirtschaftlichen Kraftanstrengung. Schon Tage vor dem Mauerfall waren DDR-Bürger nach Ungarn gereist und hatten in der Deutschen Botschaft in Budapest Zuflucht gesucht. Sie wollten ihrem Land den Rücken kehren. Auch die Deutsche Botschaft im tschechischen Prag wurde von DDR-Bürgern regelrecht belagert. Tausende campierten dort auf dem Botschaftsgelände. Am 30. September 1989 stand der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon der Botschaft und sprach um 18:58 Uhr die historischen Worte, dass die Ausreise dieser Menschen in die Bundesrepublik Deutschland möglich geworden ist. Seine letzten Worte gingen in einem Aufschrei und Jubel unter. Noch einmal mussten diese Menschen dann unglaubliche Angst ertragen. Um die Fassade einer regulären Ausreise aus der DDR aufrecht zu erhalten, fuhr der Zug, der diese Menschen in die Bundesrepublik bringen sollte durch das Gebiet der DDR. Die Sorge, dass der Zug gestoppt und alle wegen Republikflucht verhaftet werden würden, war groß. Doch der Zug erreichte die Bundesrepublik ohne Zwischenfälle. Das war der Anfang vom Ende der DDR. Deren Machthaber bereiteten gerade die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der DDR vor. Am 7. Oktober 1989 feierte die DDR auf dem Boulevard Unter den Linden die Überreste ihrer pompösen Selbstinszenierung. Wahrscheinlich glaubten sie, ihr System aufrecht erhalten zu können. Außer ihnen selbst glaubte jedoch niemand mehr an den Fortbestand der DDR. Auch der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow mahnte die Altherrenriege zu Reformen. Soweit allerdings kam es nicht mehr. Einen Monat später fiel die Mauer und die DDR löste sich im Nebel der Geschichte auf. Ein neues Kapitel deutscher Geschichte brach an. Am 3. Oktober, heute vor 25 Jahren wurde dieses Kapitel des wiedervereinigten Deutschlands dann feierlich begangen. Die Wiedervereinigung war vollbracht …
Autor: cam für fuenfseenland.de