Adieu Starnberger Alm

Adieu Starnberger Alm, trotz allen Engagements konnte der Abriss nicht verhindert werdenWas konnte man vor Jahren einmal gut essen in der Starnberger Alm! Bayerische Küche vom Feinsten. Schmankerl, die es in vielen Wirtschaften gar nicht mehr gibt. Panierte Milzwurst mit Kartoffelsalat, Kutteln, Saures Lüngerl und vieles mehr. Willi Illguth war laut Merkur.de der letzte langjährige Wirt in dieser traditionsreichen Gaststätte. Über 140 Jahre kamen die Gäste in diese Wirtschaft nahe der Straße nach Söcking. Stammtische, Feiern und ganz normal Hungrige. Die Starnberger Alm hat viele bunte Zeiten durchlebt und überlebt. Zuletzt jedoch ging es mit den Wirten immer weiter bergab. Kaum einer konnte auch nur ansatzweise an die guten Jahre anknüpfen. Bayerische Traditionsküche ist eben doch nicht so einfach, wie mancher meint. Besitzer Florian Schuh versuchte in den vergangenen Jahren immer wieder die Gastronomie in seiner Starnberger Alm zu retten. Leider jedoch ohne Erfolg. Unüberwindbare Nachbarschaftsstreitigeiten führten laut Merkur.de dazu, dass der letzte Wirt, dem Schuh sein Gasthaus anvertrauen wollte erst gar nicht eröffnete. Die Starnberger Alm, ein aussichtsloser Fall! Zumindest was die baurechtliche Seite betrifft scheint dies wohl so zu sein. Unlösbar waren die baurechtlichen Vorgaben in dem fast 150 Jahre alten Gebäude. So verschwindet wieder ein Stück Tradition aus Starnberg, ein Stück Geschichte der Gastlichkeit, der Einkehr. Viele Stammtische hat es in den vergangenen Jahrzehnten in der Starnberger Alm gegeben. Auch sie sind nun Geschichte, Stammtischgeschichte. Mit dem Abriss des Gebäudes wurde bereits begonnen. Die Alm, unwiederbringlich verloren. An ihrer Stelle soll nun ein Wohnhaus und Büroräume entstehen. „In einem Jahr sollte alles fertig sein“ zitiert der Merkur den Unternehmer Florian Schuh, dann wird an der Schlossbergstraße nichts mehr an dieses traditionsreiche Gasthaus erinnern, wird ein weiteres Stück Starnberger Geschichte gestorben sein und in Vergessenheit geraten, für immer verloren sein. Naja, spätestens seit an Stammtischen nicht mehr geraucht werden darf, ist sowieso ein Stück bayerische Wirtshausgeschichte verloren gegangen. Eine richtige Wirtschaft ist halt auch durch ein Restaurant nicht zu ersetzen. Eine richtige bayerische Wirtschaft ist eine Institution und nicht nur ein Fresstempel. Aber diesen Traditionen macht man Schritt für Schritt den Garaus. Traurig aber wahr! Wünschen wir Florian Schuh alles Gute mit seinem neuen Wohn- und Bürohaus und sagen wir melancholisch „Adieu Starnberger Alm“, war schön mit dir! Wir werden dich so schnell nicht vergessen!

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Bild: Florian Schuh

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.