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Archiv für die Kategorie ‘ Allgemein ’
Zwar ist unser heutiges Geburtstagskind nicht im Fünfseenland geboren, hatte aber hier seinen glühendsten Verehrer. Die Rede ist von dem genialen Komponisten, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent Richard Wagner der am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren wurde. Er war es, der der Welt den Tannhäuser, Tristan und Isolde und den Ring der Nibelungen geschenkt hat. Nach wie vor zählen diese Opern zu den genialsten, musikdramatischen Werken aller Zeiten. Dabei kam Wagner hoch verschuldet und eigentlich pleite in München an. Er war eine sehr umstrittene Person doch der junge bayerische König Ludwig II. war fasziniert von ihm und liebte sein Schaffen. Am 4. Mai 1864 wurde Wagner erstmals von Ludwig, der wenige Wochen davor die Regentschaft nach dem Tod seines Vaters übernommen hatte, empfangen. Es dauerte nicht lange, bis Wagner nicht nur der Lieblingskomponist Ludwigs sondern auch sein väterlicher Freund, Berater und Vertrauter wurde. An dieser Freundschaft sollte sich bis zum Tod Wagners nichts ändern. Den bayerischen Ministern und Bürokraten war diese Freundschaft ein Dorn im Auge. Nicht nur weil Ludwig II. Wagner fast uneingeschränkte, finanzielle Mittel zur Verfügung stellte, sondern weil Wagner seine exponierte Stellung auch politisch zu nutzen wusste. Außerdem gab es noch die Liebschaft zu Cosima von Bülow, einer verheirateten Frau. Das war für die konservativen und christlichen Bayern zu viel. Als der Protest von Bevölkerung und Regierung zu groß wurden und man die Verschwendungssucht von Ludwig II. und Richard Wagner anprangerte, verließ Wagner Bayern und zog in die Schweiz. Für Ludwig II. war dies ein harter Schlag und er entfremdete sich noch weiter von Volk und Vertretern. Wären die bayerischen Minister zur damaligen Zeit nicht so konservativ und engstirnig gewesen, das Wagner Festspielhaus könnte in München am Hochufer der Isar stehen und nicht in Bayreuth. Mit der Planung hatte Gottfried Semper, ein Freund Wagners und der Erbauer der Semperoper bereits begonen. Nicht dass wir Bayreuth schlecht reden wollen, aber München hat sich dadurch eine einmalige Chance vertan. Die Werke Wagners und sein Festspielhaus haben jeden damaligen, bayerischen Minister überlebt; und noch viele spätere ebenfalls! In all den Jahren seit damals fanden mit Ausnahmen fast jährlich die Bayreuther Festspiele statt. Heute würde Richard Wagner seinen 202. Geburtstag feiern und zu diesem Anlass möchten wir dem umstrittenen Komponisten gedenken. Einen herzlichen Glückwunsch zum 202. lieber Richard Wagner …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Zuerst die schlechte Nachricht. Die Biodiversität geht weltweit zurück. Auch in Bayern verschwinden immer mehr Pflanzen und Tierarten. Um dies zu ändern hat der Bayerische Ministerrat am 1. April 2008 eine Strategie zum Erhalt der Vielfalt in Bayern, die sogenannte Bayerische Biodiversitätsstrategie, ins Leben gerufen. Allerdings ist dieses Abkommen auch schon wieder sieben Jahre alt und bislang geht die Biodiversität eher zurück als dass sie zunehmen würde. Klar, es ist natürlich schon ein schwieriger Spagat, einerseits die Wünsche der Wirtschaft zu berücksichtigen, die die Natur ohne Skrupel ausbeutet um noch höhere Profite einzufahren und andererseits die Biodiversität zu steigern. Mittlerweile gelten über 55% der weltweiten Arten als vom Aussterben bedroht. In der aktuellen Roten Liste für Bayern sind laut Bayerischem Staatsministerium für Umwelt und Naturschutz 6480 der heimischen Tierarten ausgestorben, verschollen oder bedroht. Das sind 40%. Damit steht Bayern zwar besser da als der Rest der Welt aber rosig sind diese Zahlen auch nicht gerade. Eine schönere Nachricht ist da, dass derzeit hier im Fünfseenland der Wiesensalbei (Salvia pratensis) blüht. Diese wunderschöne, violette Pflanze ist auch nicht häufig anzutreffen. Sie braucht einen kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden in sonniger und trockener Lage um zu gedeihen sowie Hummeln, die sie bestäuben. Zum Glück gibt es scheinbar noch mehr Hummeln als Bienen, so ist wenigstens die Fortpflanzung dieser mehrjährigen Pflanze gesichert. Die Bestäubung des Wiesensalbeis durch Hummeln erfolgt übrigens über den sogenannten „Salbei-Mechanismus“. Die Hummel steckt ihren Rüssel in die Blüte und durch eine Öse am unteren Hebelarm um an den Nektar zu kommen. Dabei löst sie einen Hebelmechanismus aus, der den Blütenstaub am haarigen Körper den Hummel abstreift. Wenn diese zur nächsten Blüte fliegt bleibt der Blütenstaub an dieser hängen und bestäubt die Pflanze. Ziemlich genial, allerdings ist der Wiesensalbei ohne Hummeln wirklich aufgeschmissen. Auch wenn man den Wiesensalbei nur wirklich selten sieht, ist er in Deutschland nicht geschützt und wird nicht als gefährdet angesehen. In der Küche könnte man den Wiesensalbei ebenso verwenden wie den Gartensalbei. Allerdings ist sein Geschmack und die Menge seiner ätherischen Öle wesentlich geringer. Da man die Pflanze, wie schon erwähnt, nur selten sieht, ist es aber besser sich einen echten Salbei im Topf für die Küche zuzulegen. Auch wenn Wiesensalbei nicht geschützt ist, ist es trotzdem besser ihn stehen zu lassen und zu schützen. Denn er sieht wesentlich besser aus als er schmeckt und darum schauen Sie ihn besser an als ihn zu verzehren.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Da könnte man jetzt sagen „Hoi, ezat bressierts eana aba!“ Da haben wir neulich noch über die neu gegründete Starnberger Brauhaus GmbH von Florian Schuh und Karl Heinz Krawczyk berichtet, deren Brauhaus in Höhenrain gerade eben am entstehen ist und nun gibt es schon eine Bierkönigin aus Starnberg die das bayerische Bier nun in der nahen und in der weiten Welt repräsentiert. Sauber sog i! Manchmal überschlagen sich die Dinge förmlich. Aber für eine Braukönigin braucht es natürlich nicht zwingend eine Brauerei sondern jede Menge Fachwissen. Davon hatte die 25 jährige Marlene Speck aus Starnberg mehr als die anderen Teilnehmer. Der bayerische Brauerbund wählte letzten Montag in der alten Kongresshalle auf der Theresienhöhe in München zum sechsten Mal die bayerische Bierkönigin. Über 60 Teilnehmerinnen haben sich um diesen Titel beworben. Bei der Ausscheidung geht es nicht darum, wer am meisten trinken kann, am standfestesten ist, den Maßkrug am längsten stemmen kann oder wer am besten aussieht, sondern um das Wissen rund um den Gerstensaft. Schließlich muss die bayerische Bierkönigin das liebste Getränk der Bayern würdig und wissend vertreten können. Das kann Marlene Speck, denn sie ist begeisterte Hobbybrauerin. Zur Leidenschaft wurde dies, wie der Münchner Merkur berichtet, nach einem einjährigen Aufenthalt in kanadischen Montreal. Dort lernte sie, wie man selbst in Kleinmengen Bier braut. Wieder zurück in Deutschland ließ sie ihre neue Leidenschaft dann nicht mehr los und so braute sie regelmässig für den Heimgebrauch den goldenen Saft aus Hopfen und Malz. Klar, dass so jemand eine Menge Ahnung vom Bier selbst und vom Brauvorgang hat. Das ist natürlich eine der Hauptvorraussetzungen um Bierkönigin zu werden. Denn wie soll man sich sonst mit Fachleuten über Hopfen und Malz, Maischtemperaturen, Eiweisrasten und die richtige Filtrierung unterhalten. Als Bayerische Bierkönigin kann man ja schlecht keine Ahnung vom Bier haben und es einfach nur trinken. Mit ihrem Fachwissen setzte sich Marlene Speck dann auch gegen die sieben Konkurrentinnen in der letzten Runde der Ausscheidung durch. Nun hat Starnberg also schon eine Bierkönigin aber noch keine Brauerei. Wer hätte das gedacht? Aber die Brauerei kommt, das ist sicher. Die Bierkönigin ist schon da und hat derweil noch so einige Termine zu absolvieren. Rund einhundert stehen laut Münchner Merkur schon in ihrem Terminkalender – puh! Bierkönigin zu sein ist ganz schön anstrengend, aber dafür gibt es Ruhm und Ehre und natürlich das eine oder andere Bier. In diesem Sinn, herzlichen Glückwunsch zur Bayerischen Bierkönigin liebe Marlene Speck!
Bildquelle: Bayerischer Brauerbund e. V.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Neulich fragte mich jemand am Seeshaupter Dampfersteg, ob man von hier aus denn Starnberg sehen könne. Ich sagte ihm, wenn er ganz knapp am Westufer vorbei sehen würde, dann wäre ganz am Ende des Sees Starnberg. „Schade, dass ich kein Fernglas dabei habe“ sagte er dann, „dann könne er sehen, ob der Dampfer schon in Starnberg angelegt habe. Als ich ihm sagte, dass die nicht möglich wäre, schaute er mich verdutzt an und sagte, ich hätte ihm doch eben gesagt, dass man nach Starnberg sehen könne. „Ja“ sagte ich „nach Starnberg ja, aber den Dampfer würde er nicht sehen“. Ungläubige Blicke. „Warum?“ Weil der See in der Mitte höher ist und man das Schiff hinter diesem „Hügel“ nicht sehen würde. Ich merkte es seinem Blick an, dass er nicht wusste, ob ich ihn auf den Arm nehmen wollte oder wie er das eben gesagte verstehen solle. Ich erklärte es ihm. Gibt man die Bogenlänge, also die Länge des Starnberger See von 20 Kilometern und den Radius der Erde, der im Mittel etwa 6385 Kilometer beträgt in die entsprechende Formel ein, so ergibt sich ein Winkel von 0,1794 Grad und eine Höhe des Bogens von 7,80 Metern. Der Starnberger See ist also durch die Erdkrümmung in seiner Mitte um 7,80 Meter höher. Schaut man also nach Starnberg, kann man die Stadt zwar sehen, nicht aber das Ufer oder den Dampfersteg und eben auch nicht den Dampfer, weil man sozusagen über einen Berg sieht und Starnberg hinter diesem Berg liegt. Dem Blick nach zu urteilen, wusste der Mann nicht, ob ich ihn nun auf den Arm nehmen will oder was er von dem eben gesagten halten soll. Ich nannte ihm das Beispiel der am Horizont verschwindenden Schiffe, die sozusagen „bergab“ fahren und darum schon recht bald nicht mehr zu sehen sind. Genau so verhält es sich beim Starnberger See und eine Länge von 20 Kilometern reicht eben aus um die Erdkrümmung deutlich zu spüren. Wie gesagt, 7,80 Meter in der Mitte, das ist ein recht ansehnlicher Wert, den man nicht erwarten würde. Da unser Blick nur einer geraden Linie folgt, sieht man in Starnberg nicht nur die Dinge nicht, die niedriger als 7,80 Meter sind sondern gut das Doppelte, also etwas um die 14 oder 15 Meter. Alles andere verschwindet hinter der Horizontkante. Die Schiffe der Starnberger Seen Flotte sind also einfach nicht hoch genug, um sie von Seeshaupt aus zu sehen, wenn sie in Starnberg am Dampferanleger festmachen.
Falls Sie es nicht glauben, rechnen Sie nach: Mathe-Scripts von Arndt Brünner
Geben Sie einfach den Erdradius (r) in Metern (6385000 m) und die Bogenlänge (b) des kleinen Kreisabschnittes (Länge des Sees in Metern (20000 m) ein).
Autor: cam für fuenfseenland.de
Das Fünf Seen Filmfestival von Organisator Mathias Helwig hat sich zum drittgrößten Filmfestival in Süddeutschland entwickelt – eine beeindruckende Erfolgsgeschichte! 130 Filme, 250 Vorstellungen, 17000 Besucher, dass sind die Zahlen des letztjährigen Fünf Seen Filmfestival. In einer einzigartigen Atmosphäre in einer der schönsten Regionen Europas können Filmbegeisterte herausragende und handverlesene Filme genießen. Rund um den Starnberger See, Ammersee, Wörthsee, Pilsensee und Weßlinger See im Fünfseenland feiert diese ganze Region den guten Film. Glamour ist dabei eher Nebensache obwohl viele Prominente und Stars jedes Jahr dieses Festival besuchen. Statt rotem Teppich gibt es hier eher grüne Wiese und auf dieser mischen sich Besucher, Filmschaffende und Schauspieler. Ganz nah, ganz ungezwungen. Tom Tykwer war schon da, Ulrich Tukur ebenfalls. Marcus H. Rosenmüller, Corinna Harfouch, Maria Gedeck. Marianne Sägebrecht auch, schließlich wohnt sie hier in der Gegend und darf nicht fehlen. Der Gründer und Leiter des Filmfestivals, Mathias Helwig ist ein absoluter Filmfreak und selbst Betreiber von drei bekannten Prgrammkinos in der Gegend. Zweimal wurden seine Kinos in den letzten 20 Jahren zu den besten Kinos Deutschlands gewählt. Eine große Auszeichnung! Helwig bezieht seine Filme nicht einfach aus dem Angebot eines Verleihs sondern besucht selbst die Filmfestivals der Welt um neue Ware für seine Kinos zu finden. Dieses Engagement zahlt sich aus, seine Besucher danken es ihm. Dabei geht es nicht um seichte Unterhaltung, Helwig möchte mit dem gezeigten auch aufrütteln, möchte Kulturen verbinden. Der Film als Brücke. Viele dieser Filme sind nur in Helwigs Kinos zu sehen. In München oder anderswo wartet man vergeblich auf eine Vorstellung. Dieses Jahr findet das Fünf Seen Filmfestival vom 29. Juli bis 9. August zum 9. Mal statt und bringt es mittlerweile auf beeindruckende 17000 Besucher. Was vor 9 Jahren klein anfing, hat sich bis heute zu einem beeindruckenden Festival entwickelt auf dessen Hauptwettbewerb auch Filme aus Aserbaidschan, Russland, Indien und der Türkei gezeigt werden. Mathias Helwig verbindet die Welt. Acht Preise werden in verschiedenen Kategorien vergeben. Das Preisgeld beträgt 20.000 Euro. Über die Vergabe entscheidet eine Jury und das Publikum. Auch über die 1800 Asylbewerber, die bis Ende diesen Jahres im Fünfseenland eine Heimat leben werden, macht sich Mathias Helwig Gedanken und darum soll das diesjährige Filmfestival schon bei der Eröffnungsfeier auf einen Dialog der Kulturen setzen. Eines der Highlights des Filmfestivals ist der Kinodampfer. Auf 400 Plätze ist diese exklusive Veranstaltung aufgrund der Kapazitäten des Ausflugsschiffes begrenzt. In gewohnter Weise werden in filmreifer Kulisse die drei besten Kurzfilme des Festivals gezeigt. Frühzeitig anmelden!
Webseite Fünf Seen Filmfestival: http://www.fsff.de
Das Fünf Seen Filmfestival bei Facebook: https://www.facebook.com/fuenf.seen.filmfestival
Autor: cam für fuenfseenland.de
Was für eine Woche! Zeit für das sonntägliche Stammtischgeplauder. Das interne Datennetz des Bundestages wird seit Tagen von Hackern angegriffen. „Einen solchen angriff hat es bisher noch nicht gegeben“ sagte die Vorsitzende der IT-Kommission und Vizepräsidentin des Bundestags, Petra Pau (Linke). Seit letzten Dienstag dauern die Cyber-Angriffe an. Verschiedene Computersysteme wurden zur Sicherheit vorsorglich abgeschaltet. Niemand weiss, wer die Angreifer sind und welches Ziel sie haben. Hinter vorgehaltener Hand spricht man davon, dass auch Laufwerke des BND/NSA Untersuchungsausschusses betroffen sein könnten. Ich vermute, in der IT-Abteilung des Bundestages werden gerade Überstunden gemacht! Letzte Woche erschien auch eine Studie von kanadischen Wissenschaftlern, wonach man am Händedruck das Herzinfarktrisiko erkennen könne. Wer einen schwachen Händedruck hat, der hat ein wesentlich höheres Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben. Gut, absichtlich fest zudrücken wird dieses Risiko nicht ändern aber trotzdem sollten Sie mal auf Ihren Händedruck und vor allem, wie fest dieser ist, achten. Für die Studie wurden übrigens 140000 Patienten im Alter von 35 bis 70 Jahren über vier Jahre beobachtet. So steht es in der im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichten Studie. Sehr interessant! In Seeshaupt fand letzte Woche eine Informationsveranstaltung zu einem neuen Bürgersupermarkt statt. Ein Supermarkt soll entstehen, bei dem sich die Bürger wie bei einer Genossenschaft einkaufen oder sich anderweitig beteiligen können. Gute Idee? Schlechte Idee? Grundsätzlich finde ich solche Ideen sehr gut, aber man sollte mehr darauf achten, dass die Produkte soweit möglich aus der Region und von kleinen Betrieben bezogen werden. Das aber ist eine große Schwierigkeit, denn die Kunden gehen in einem Supermarkt immer davon aus, dass es zu jeder zeit alles gibt. So kommen nur Lieferanten in Frage, die das komplette Sortiment bereitstellen. An dieser Stelle würde eine gewisse Bereitschaft zum Verzicht sicher nicht schaden. Es muss doch nicht immer alles geben. Saisonal einzukaufen und zu kochen sollte wieder mehr praktiziert werden. Aber können wir das überhaupt noch? Wie sieht es bei Ihnen aus? Wissen Sie noch, wann welches Gemüse, welches Obst gerade in Mengen vorhanden ist oder kaufen Sie auch einfach was eben da ist ohne darauf zu achten, wie weit das Produkt transportiert werden muss? Hier ist ein Umdenken dringend erforderlich! So und das war es schon wieder für diesen Sonntag, der dem Wetterbericht zufolge nicht in die Liste der Sonntage mit klasse Wetter eingehen wird. So wie es aussieht, wird das heute eher ein Sonntag für die Couch. Gut, auch das muss es geben …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Gestern hat es in strömen geregnet. Gut, das kommt auch im Frühling vor, ist also keine Besonderheit. Aber heute Morgen, der erste Blick mit Kaffeetasse in der Hand, aus dem Fenster war schon etwas frustrierend. Nebelschwaden ziehen über den See. Herbst? Kein Weitblick, weil die Weite nur weiss ist. Irgendwie erinnert das schon wieder an die Herbstnebel, wenn es in den Nächten kalt ist und das noch warme Wasser dadurch verdunstet und Nebel bildet. Der erste Gedanke am Fenster war „bäh“. Der Wetterbericht sagt für heute bis 19 Grad voraus. Momentan ist das kaum vorstellbar. Man könnte den Eindruck gewinnen, es würden maximal fünf Grad werden. Ausgerechnet am Wochenende! Dabei sehnen wir uns alle nach Sonnenschein und warmen Temperaturen. Nach draußen sein, Abends im Biergarten sitzen, vielleicht schon bald baden gehen. Sieht gerade nicht danach aus, als ob diese Wünsche in Erfüllung gehen würden. Ich wollte eigentlich heute eine Dampferfahrt auf dem Starnberger See machen, große Rundfahrt, mal den ganzen See vom See aus sehen. Ich überlege ob ich das Ufer überhaupt sehen kann. Wahrscheinlich schon, denn so dicht ist der Nebel nicht aber natürlich wäre eine Dampferfahrt bei Sonnenschein schon ganz etwas anderes. Davor Weißwurstessen im Biergarten. Muss ich eine Decke mitnehmen, damit es mich nicht friert und wie lange werden die Weißwürste warm bleiben? Gut, die einen liegen normalerweise in einem Topf mit heißem Wasser aber die Wurst auf meinem Teller ist akut unterkühlungsgefärdet. Kommt ja auch noch der kalte Senf dazu. Da kann Wurst schnell mal kalt sein und es gibt nichts greissligeres als kalte Weißwürste. Vielleicht eine Aludecke für die Wurst mitnehmen? Einen Wurstwarmhalter? Wenigstens ist mein Morgenkaffe schön heiß, kann ich mich wenigstens noch mal aufwärmen bevor ich in die Kälte raus gehe. Sofort fallen mir die Eisheiligen ein. Gestern war der letzte Tag, die kalte Sophie. Wie ich aber gestern schon geschrieben habe, sind die Eisheiligen eigentlich erst nächste Woche. Wegen der gregorianischen Kalenderreform. Heißt das aber, dass es jetzt wirklich bis nächste Woche so schmuddelig kalt bleibt? Bitte nicht. Wenigstens der Wetterbericht sagt für Montag besseres Wetter und Temperaturen bis 22 Grad. Allerdings auch nur für den Montag. Über das Wetter danach wollen wir erst mal gar nicht sprechen. Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit in der sich alles ändern kann; hoffentlich! Auf so ein nass-kaltes Wetter hab ich nämlich gar keine Lust und Sie wahrscheinlich auch nicht. In diesem Sinn, packen Sie sich warm ein wenn Sie nach draußen gehen …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Fünfter Tag der Eisheiligen, die kalte Sophie. Sie macht ihrem Namen alle Ehre. Das Barometer zeigt 939,6 hPa an, was einem Luftdruck von 1009,55 hPa auf normal Null entspricht. Tiefdruck, es regnet in strömen und die Temperaturen liegen heute bei mageren 10 Grad. Die kalte Sophie eben. Die wirkliche Person, deren Gedenktag heute ist, ist Sophia von Rom, eine frühchristliche Märtyrin des 3. Jahrhunderts nach Christus. Sophie erlitt um das Jahr 304 das Martyrium während der diokletianischen Christenverfolgung und wurdde nach ihrem Tod auf dem Friedhof der Heiligen Gordianus und Epimachus beigesetzt. In späteren Jahren wurden verschiedene Reliquien an anderen Orten bestattet. So ließ um 845 Papst Sergius II. Teile davon unter dem Hochaltar der Kirche San Marino ai Monti beisetzen. Bischof Remigius von Straßburg ließ andere Reliquien in das Kloster Eschau im Elsass bringen. Die Attribute der heiligen Sophia sind Palme, Buch und manchmal auch ein Trog oder ein Schwert. Die Vita der heiligen Sophia von Rom scheint sich in der Geschichte mit der heiligen Sophia von Mailand vermischt zu haben, so dass auch hier davon ausgegangen werden muss, dass ihre Beschreibung eigentlich aus zwei Personen besteht, deren Lebensläufe sich, ähnlich wie beim Eisheiligen Servatius von Tongern, im Lauf der Jahrhunderte vermischt haben. Im Wiener Stephansdom findet sich eine Darstellung der heiligen Sophia aus dem 15. Jahrhundert. Auch in orthodoxen Kirchen ist sie oft vertreten, da sie in dieser Kirche besonders verehrt wird. Am weitesten bekannt ist die heilige Sophia aber mit ihrem Namen „kalte Sophie“, wie sie als fünfte und letzte der Eisheiligen genannt wird. Sophie wird gegen Spätfröste und für das Gedeihen der Feldfrüchte angerufen. erst wenn der Gedenktag der heiligen Sophia am 15. Mai vorüber ist, kehrt Stabilität in das milde Frühlingswetter ein. Erst ab diesem Tag sollten die gezogenen Pflänzchen ins Freie gesetzt werden. Vor diesem Tag besteht immer noch die Gefahr von Nachtfrösten, bei denen die kleinen Pflanzen erfrieren könnten. Allerdings ist zu beachten, dass diese Tage durch die gregorianische Kalenderreform eigentlich erst ungefähr eine Woche später sind als die Gedenktage für die zu den Eisheiligen zählenden Märtyrer. Die Eisheiligen gelten übrigens in Mitteleuropa als sogenannte meteorologische Singularität. Das sind eigenartige Witterungsregelfälle, also Wetterlagen, die zu bestimmten Zeiten im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten. Zu den meteorologischen Singularitäten zählen neben den Eisheiligen auch die Schafskälte, die Hundstage, der Altweibersommer oder das sogenannte Weihnachtstauwetter. Sophie belegte übrigens seit 2009 vier Mal den ersten und einmal den zweiten Platz der beliebtesten Vornamen für Mädchen. Also, noch eine Woche warten und dann können Sie Ihre Pflanzen endlich in den Garten stellen. Heute jedenfalls macht die kalte Sophie ihrem Namen alle Ehre und wir müssen zusehen, wie wir mit diesem Schmuddelwetter am Brückentag zurechtkommen.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Es gibt Tage, an denen trifft alles zusammen. Heute ist ein solcher Tag. Da hätten wir als erstes den Vatertag. Herzlichen Glückwunsch an alle Väter! Genießt euren Tag aber lasst es nicht so sehr krachen, dass ihr Tag lang leiden müsst. Männer, also Väter neigen ja am Vatertag gerne mal dazu ein wenig über den Durst zu trinken und so mancher Vatertagsausflug ist schon in einem heillosen Besäufnis geendet. Also Vatertag feiern, aber mit Maß und Verstand. Dann ist heute auch Christi Himmelfahrt. Nur für den Fall, dass sich jemand fragen sollte, warum heute Feiertag und frei ist. 40 Tage sind seit Ostern vergangen (39 seit dem Ostersonntag). 40 Tage, die Jesus Christus nachdem er gekreuzigt wurde noch auf Erden war, bevor er zur Rechten Gottes in den Himmel berufen wurde. Christi Himmelfahrt heißt auf lateinisch „Ascensio Domini“, übersetzt „der Aufstieg des Herrn“. In diesen Tagen seit Ostern, so berichtet Lukas in seinem Evangelium, zeigte sich Jesus noch öfter seinen Jüngern und sprach mit ihnen. Danach fuhr er in den Himmel auf, ohne auf erden noch einmal sterben zu müssen oder einen Leichnam zu hinterlassen. Weitere 10 Tage nach Christi Himmelfahrt ist das Pfingstfest. Zuguterletzt haben wir heute dann noch den vierten Tag der Eisheiligen. Dieser ist der Gedenktag von Bonifatius der wohl in Rom geboren wurde und um 306 in Tarsus, in der heutigen Türkei, getötet wurde. Bonifatius war eigentlich kein Christ. Er wurde nach Tarsus gesandt um dort Reliquien von christlichen Märtyrern zu finden und zurück nach Rom zu bringen. Dort, in Tarsus, erlebte Bonifatius die Schrecken der Christenverfolgung durch Kaiser Galerius. Dass die fast zu Tode gefolterten trotzdem ihren Glauben nicht ablegten oder verleugneten beeindruckte Bonifatius tief. Dies scheint für ihn die Intuition gewesen zu sein, sich selbst taufen zu lassen und den christlichen Glauben anzunehmen. Diesen vertrat er auch öffentlich und wurde dafür mit dem Martyrium durch siedendes Pech verurteilt. Überlieferungen lassen darauf schließen, dass seine Begleiter seinen Leichnam zurück nach Rom brachten wo er in der Via Latina beigesetzt wurde. Boifatius heißt übrigens „der gutes Geschick Verheißende“. Bonifatius wird oft beim erleiden seines Martyriums mit heißem Pech dargestellt. Sein Gedenktag ist der 14. Mai, der vierte Tag der Eisheiligen, die als wichtige Tage für Gärtner und Landwirte gelten. In unseren gestrigen udn vorgestrigen Artikeln habe ich bereits beschrieben, dass die Eisheiligen eigentlich nicht mehr ganz stimmen, da sich die Tage durch die gregorianische Kalenderreform verschoben haben. Nun aber Ihnen einen schönen Feiertag und einen schönen Vatertag!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Und schon wieder ist der dritte Tag der Eisheiligen. Wahnsinn, wie schnell Zeit immer vergeht. Heute ist der Gedenktag für Servatius von Tongern. Servatius wurde wahrscheinlich, denn genau weiss man das nicht, irgendwo in Armenien geboren. Wie gesagt, das ist nur eine Vermutung. Gestorben ist er, das weiss man genauer, am 13. Mai 384 in Maastricht. Servatius wird im Volksglauben bei allerlei Wehwehchen und Leiden angerufen. Fußleiden, Frostschäden, Rheumatismus und Rattenplagen sind seine „Spezialgebiete“. Hier rufen die Menschen hilfesuchend den heiligen Servatius. Auch er ist einer der fünf Eisheiligen und sein Gedenktag wird von allen Gartenfreunden sehr genau beobachtet. Wie ich gestern schon geschrieben habe, soll man ja junge Pflänzchen nicht ins Freie pflanzen, bevor die Eisheiligen vorüber sind. Hierbei gebe ich noch einmal zu bedenken, dass sich seit der gregorianischen Kalenderreform die Tage etwas verschoben haben und die Eisheiligen eigentlich eine Woche später sein müssten. Gut, man konnte schlecht die Tage einfach nach vorne verschieben, da es ja alles Sterbetage von Heiligen sind. So muss man sich dies als Gartenbesitzer einfach merken und wissen. Ansonsten kann den kleinen Trieben der Pflänzchen schnell Unheil in Form von Frost drohen. In diesem Jahr ist es schon recht warm und ich glaube wir müssen uns keine Sorgen über einen weiteren Frost machen. auch wenn der Wetterbericht für die kommenden Tage nicht gerade das schönste Wetter voraussagt. Aber zurück zu Servatius. Der ist nämlich vielleicht nicht nur einer sondern zwei. Sozusagen „ich bin zwei Servatius“. Dabei geht es nicht um gespaltene Persönlichkeiten sondern nur um den aktuellen Stand der Wissenschaft und die ist sich ziemlich sicher, dass für die Figur des Servatius zwei Personen zusammengewürfelt wurden. Zum einen erwähnt Georg von Tours in seiner „Historia francorum“ einen Servatius episcopus tungrorum, also Servatius von Tongeren, dem auf einer Reise nach Rom der heilige Petrus erschien und ihn vor einem Einfall der Hunnen (450) warnte. Servatius reiste darauf zurück in seine Heimat und warnte die Menschen dort. Da Servatius aber schon 384 starb, hätte er also zur Zeit der Hunnen gar nicht mehr gelebt. Allerdings erwähnt auch der Geschichtsschreiber Sulpicius Severus einen Servatius aus Gallien. Im Mittelalter vermischten sich vermutlich diese beiden zu einer Heiligenfigur die heute zu den Eisheiligen zählt. Muss uns das verwundern, dass hier einfach Heilige „zusammengebastelt“ werden? Nein, jedenfalls ist heute der Gedenktag für Servatius, egal welcher, oder beide. Das dürfen Sie sich aussuchen …
Autor: cam für fuenfseenland.de