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Archiv für die Kategorie ‘ Allgemein ’
Noch sind die Ausflugsschiffe der Bayerischen Seenschifffahrt mehr oder weniger leer und das Personenaufkommen auf den Aussendecks sehr überschaubar oder besser gesagt fast gar nicht vorhanden. Am Osterwochenende startete traditionsgemäß die Schifffahrt auf dem Starnberger See und dem Ammersee. Einige Hartgesottene ließen es sich trotz Schneefall und eisigem Wind nicht nehmen, gleich am ersten Wochenende ihre Runde mit einem der Dampfer zu drehen. Besonders am Starnberger See gibt es dieses Jahr einige Neuerungen beim Schiffsbetrieb. So wurde die ehemalige “MS Schondorf” vom Ammersee an den Starnberger transportiert, wo sie zukünftig unter dem Namen “MS Berg” ihre Gäste über den See befördert. Mitte des Jahres soll dann das neue Flagschiff, die “MS Seeshaupt” ihren Dienst aufnehmen. Die Einzelteile für das neue Schiff wurden schon in der Werft in Starnberg zusammengesetzt. Derzeit arbeitet man mit Hochdruck am Innenausbau für das 60 Meter lange Ausflugsschiff, das ab Juli bis zu 800 Personen befördern kann. Auch eine weitere Änderung tritt mit dem Saisonstart 2012 in Kraft: Ab sofort herrscht auf der gesamten Flotte der Bayerischen Seenschifffahrt Rauchverbot – auch auf den Aussen- oder Freiluftdecks! So hat es der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) beschlossen – zum Schutz der Kinder. Nun sind es nur noch die Schlote der Schiffe, die auf den bayerischen Seen qualmen bzw. dampfen dürfen, hoffentlich fällt dies nicht auch noch der Regulierungswut der bayerischen Politiker zum Opfer. In diesem Sinne, einen guten Start in die Schifffahrtsaison 2012!
Ostern 2012: Beim ersten Blick aus dem Fenster an diesem Ostersonntag konnte es einem glatt die Sprache verschlagen: weisse Ostern! Gut, es hatte die letzten beiden Tag immer wieder geregnet, war nasskalt, aber dass nun 5 cm Schnee im Garten liegen, überrascht doch ein wenig. Nachdem ich mir den Schlaf aus den Augen gerieben habe bestätigt der zweite Blick, dass es sich nicht um eine Halluzination sondern um echten Schnee handelt. Der Gründonnerstag war noch seinem Namen entsprechend grün gewesen, der Ostersonntag ist nun weiss. Die Narzissen, die gestern noch so schön gelb geblüht hatten, waren unter der Last zusammengebrochen und hatten sich ihrem Schicksal ergeben und die Blüten in den Matsch gelegt. Ein Glück, dass wenigstens die Ostereier bunt gefärbt sind, sonst würde man sie heute im Schnee gar nicht wiederfinden. Die Bunten findet man dafür umso besser. Sie leuchten regelrecht! Der Schnee hat also auch sein Gutes. Ausserdem schmelzen die Schokoladenhasen nicht so schnell wie bei Sonnenschein. Was aber ist mit dem echten Osterhasen? Muss er in diesem Jahr frieren? Kommt er gar nicht oder wenn doch mit Mütze und Schal? Gut, dem Osterhasen dürfte dieses typisches Aprilwetter nicht gänzlich unbekannt sein. April, April der macht was er will, Sonne, Regen und sogar Schnee. Trotzdem war es an Ostern in den vergangenen 50 Jahren nur 2008 kälter als heuer im Jahr 2012. Damals fiel der Ostersonntag jedoch auch auf den 24. März also deutlich früher. Dem lateinischen Namen für die Osterwoche „hebdomada in albis“ was soviel bedeutet wie „Woche in weiss“ macht dieser Ostersonntag dann jedoch alle Ehre. Auch wenn es keine ganze Woche in weiss war sondern nur ein Sonntag. Von mir aus kann es nächstes Jahr an Ostern wieder Sonnenschein und 25 Grad haben. Nicht weil ich den Schnee nicht mag, aber von matschigem Boden und Pfützen habe ich im April meist schon längst genug. Aber es kommt halt wie es kommt und so muss man es nehmen. In diesem Sinne Frohe Ostern, egal in welcher Farbe.
Das erste frühlingshafte Wochenende am 17. und 18. 03. 2012 liegt hinter uns uns auch wenn es am Montag danach schon wieder stark abgekühlt hat und gebietsweise sogar Schnee gefallen ist, stellt der Wetterbericht doch schon wieder schöneres Wetter und Temperaturen von bis zu 20 Grad in Aussicht. Das Frühjahr kommt unaufhaltsam! Schliesslich wollen wir alle endlich wieder raus in die Natur und Unternehmungen starten. Das geht natürlich am besten bei Sonnenschein und warmen Wetter. Die Winterjacken wollen wir endlich in den Schrank hängen und erst Ende des Jahres wieder herausholen! Das Leben muss endlich wieder im Freien stattfinden! Was man derzeit alles unternehmen kann, lesen kann, hören kann, sehen kann, was im Garten zu tun ist und welche Frühlingsaktivitäten derzeit die besten sind erfahren Sie wie immer hier bei den fuenfseenland.de Updates …
Wenn es richtig schnell gehen muß, weil ansonsten die Gäste auf die leckere Beilage Sauerkraut verzichten müssten, nimmt Adolf Gairing vom Hotel Leoni eine Postkarte zur Hand. Damit bestellt er einen Zentner Sauerkraut in der Landeshauptstadt München und läßt ihn nach Berg liefern. Dabei achtet Gairing peinlichst genau darauf, seine Zeit optimiert einzusetzen. So romantisch und langsam die Bestellung via Postkarte erscheinen mag, bei der Order von Gairing sieht man sehr genau, dass auch im Jahr 1925 Zeit schon Geld gewesen ist und wo es nur möglich war optimiert wurde. War diese Zeit doch nicht so ruhig und langsam, wie sie uns oft vermittelt wird? Hetzte man auch vor fast 100 Jahren schon durch das Leben und musste alles immer „schnell, schnell, schnell“ gehen? Lesen Sie die ganze Geschichte der Sauerkrautbestellung per Postkarte hier bei fuenfseenland.de
1. Advent, im Esszimmer duftet der Adventskranz nach frischen Tannenzweigen. Die erste Kerze brennt. Heute Nachmittag soll es zur Eröffnung der Berger Winterterrasse und auf den Seeshaupter Christkindlmarkt gehen. Volles Vorweihnachtsprogramm. Eigentlich friert man auf einem Christkindlmarkt – zumindest in meiner romantischen Vorstellung. Nasse, kalte Füße… Glühwein zum Wärmen… langsam bleiben die Schneeflocken auf dem ausgekühlten Kopf liegen… so ist Christkindlmarkt. Normalerweise. Heute, am 27. November 2011 war es ganz anders. Wir haben den trockensten und wärmsten November seit über 90 Jahren. Ein Hochdruckgebiet hängt über Deutschland fest und weigert sich weiterzuziehen. Die Meteorologen nennen es „Omegahoch“. Auf der Winterterrasse im Hotel Schloss Berg hatte es 13 Grad bei strahlendem Sonnenschein und Windstille. Direkt am See! Glühwein geht da gar nicht! Darum gab es Gletscher-Sprizz, ein sehr leckeres Kaltgetränk und eine gute Alternative für sonnige Adventstage! Danach ging es direkt zum Seeshaupter Christkindlmarkt, den wir bei heiteren 15 Grad Aussentemperatur erreichten. Der gelegentliche Wind wirkt wie eine warme Brise. Meine Haut spannt leicht. Habe ich Sonnenbrand? Mir fällt auf, dass ich keine Ahnung habe, welchen Lichtschutzfaktor man auf Weihnachtsmärkten benutzen sollte um sich vor Sonnenbrand und Hautschädigung zu schützen. Kurzum es war ein ungewöhnlich sonniger 1. Advent wie ihn kaum einer unter uns je erlebt hat. Schlecht war das nicht aber richtig weihnachtlich war es auch nicht. Kälte, Schneeflocken, frieren das gehört doch einfach irgendwie dazu zum Dezember, zum Advent, zu Weihnachten. So schön das sonnige Wetter heute gewesen ist, nächste Jahr, lieber Petrus, wünsche ich mir zum Christkindlmarkt lieber wieder nasse Füße, frieren und Schneeflocken auf dem Kopf! Das Omegahoch 2012 nehme ich dann gerne von Juni bis September.
Als ob hier um den Starnberger See nicht alle ein bisserl spinnen würden! Die meisten jedenfalls … Aber manche spinnen eben besonders – oder anders – oder mehr – oder lauter, schneller, weiter – auf gut bayerisch sind diese Menschen einfach „Gradaus daneben“. Der Seeshaupter Filmemacher Walter Steffen hat sich bei den Recherchen zu seinem gleichnamigen Film „Gradaus daneben“ auf die Suche nach solchen anders spinnenden gemacht. Um zu lernen was „ein bisserl spinnen“ eigentlich bedeutet, hat er sich für den Trailer des Filmes mitten in der Nacht in den tiefen Wald gesetzt, sein Gesicht mit einer Taschenlampe beleuchtet und seiner Kamera die Idee des Films erzählt. Do song Sie jetzt: „der spinnt ja!“ Recht haben Sie! Mit dieser Erkenntnis was spinnen oder „anders ticken“ eigentlich genau bedeutet machte er sich dann auf die Suche nach den Protagonisten für sein neues Werk. Er fand zum Beispiel den Musiker, Impresario und Poeten Wolfgang Ramadan, die Einbaum-Frau und Klavierbauerin Katja Dapous, den „Unsichtbar-Sichtbar-Macher“ Sebastian Heinsdorff, die Grenzgängerin Christina Jablonowsky und noch einige „Gspinnerte“ mehr. Insgesamt acht Portraits von „anders tickenden Menschen“ hat Steffen in seinem Film „Gradaus daneben“ vereint, der seit dem 17. November in ausgewählten Kinos im Fünfseenland und Oberbayern zu sehen ist. Auch der vierte Teil der „Geschichten vom Starnberger See“ ist wieder ein typischer Walter-Steffen-Film. Glänzend recherchiert Walter Steffen das „hinter der Geschichte“ und modelliert es in seiner gekonnten Art zu beeindruckenden, stimmungsvollen Bildern, die den Zuschauer berühren. Die Kamera führte wie immer in den Filmen von Walter Steffen Christoph Ißmayer. Die Filmmusik stammt von Bernd Petruck. Diesen Film sollten Sie nicht verpassen!
Mehr Information: Gradaus daneben Webseite
Katja Sebald liebt den Starnberger See ebenso wie ich und auch für den Märchenkönig Ludwig II. teilen wir eine Leidenschaft. Nur zu gerne würde ich Katja Sebald einmal hier für fuenfseenland.de interviewen und einen Artikel über sie schreiben – aber darum geht es hier eigentlich gar nicht. Sie kennen Katja Sebald? Sie ist die Autorin des entzückenden Hörbuches „Sommerfrische am Starnberger See“ das von dem ehemaligen Bullyparade Mitglied Christian Tramitz gelesen wird. Doch auch darum geht es eigentlich nicht. Es geht um das neue Werk von Katja Sebald, das im September 2011 im Volk Verlag erschienen ist. „Ertrinken … versinken – Auf den Spuren König Ludwigs II. am Starnberger See“, so der Titel des neuen Hörbuches. Darin lässt die Kunsthistorikerin und Kulturjournalistin denkwürdige und merkwürdige Stationen aus dem Leben des bayerischen Monarchen passieren. Ludwig II. und Richard Wagner, Ludwig II. und Sophie, Ludwig und Dr. Gudden und natürlich noch viele andere mehr. Die Texte, die sich um geheime Botschaften, Gerüchte und auch Mordtheorien drehen werden allesamt von der Schauspielerin Carin C. Tietze gesprochen. Zwischen jedem gesprochenen Titel gibt es eine kurze musikalische Einlage. Hierfür vertonte Josef Brustmann, ehemaliges Mitglied im legendären „Bayerisch Diatonischen Jodelwahnsinn“, Gedichte von Oskar Maria Graf, Hoffmann von Fallersleben, Gottfried Keller und der Kaiserin von Österreich, Elisabeth, genannt Sisi. Ein wunderbares Hörbuch, für alle Ludwig II. Fans und Freunde des Starnberger Sees. Tauchen Sie für 70 Minuten ein in eine tolle Mischung aus bayerischer Musik und den Geschichten über den geheimnisvollen bayerischen Märchenkönig Ludwig II. Vielleicht meldet sich Katja Sebald ja irgendwann einmal bei mir und wir machen gemeinsam eine schöne Geschichte hier auf fuenfseenland.de :-)
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Webseite des Volk Verlag in München
Webseite zu „Ertrinken … versinken“ beim Volk Verlag
Autor: mc für fuenfseenland.de
Als schwierig wird er oftmals bezeichnet, aber auch als genial. Ein überschäumendes Temperament soll er haben. Wer ihn selbst schon im Gasthaus „Zum Fischmeister“ in Ambach am Starnberger See, seinem Geburtshaus, sitzen gesehen hat, nimmt ihn eher als stille und verschlossene Person war. Die Rede ist von Schauspieler und Charakterdarsteller Josef Bierbichler, der gerade seinen Debütroman „Mittelreich“ beim Suhrkamp Verlag veröffentlicht hat. Um eine Fischer- und Wirtsfamilie an einem See dreht sich die Geschichte, die sich über drei Generationen erstreckt. Bierbichlers eigene Geschichte? Die Geschichte seiner Familie? Eine Autobiografie? Wer dies herauszulesen glaubt, der irrt. Vielleicht in Teilen angelehnt an die eigene Lebensgeschichte, die Familiengeschichte. Bierbichler selbst verneint etwaige autobiografische Züge in einem Interview für die Sendung „Das blaue Sofa“ im ZDF, auch wenn die Namensmorphose von Josef über Sepp zu Semi, einer der Hauptfiguren des Romans, durchaus schlüssig klingen würde. Inspiration ja, Autobiografie nein! Natürlich seien die Protagonisten des Buches aus verschiedenen „echten“ Personen sozusagen zusammengebaut aber keinen der Darsteller gibt oder gab es so wie er im Buch vorkommt auch in der Wirklichkeit sagt Bierbichler. Trotzdem sind es reale Figuren. Menschen wie es sie in gut 100 Jahren Zeitgeschichte im bayerischen Voralpenland viele gegeben hat. Mit der ganzen physischen Härte und psychischen Enge die zwei Weltkriege und die anschließende Wirtschaftswunderzeit über diese bäuerlich-ländliche Welt und ihre Bevölkerung ausgegossen haben. Um Lebensträume geht es, die fein sind wie ein Morgennebel. Um Zwänge die wie Stürme sind und die Morgennebel verwehen und langsam auflösen. Ein ungeliebtes Erbe, ein altes Gasthaus an einem See in Bayern, absonderliche Gäste und Sommerfrischler. Sepp Bierbichler erzählt hundert Jahre Deutschland. „Ein Epos über Krieg und Zerstörung, alte Macht und neuen Wohlstand, über die vermeintlich fetten, glücklichen Jahre“ heißt es im Umschlag des Romans. Josef Bierbichler hat einen sensationellen Debütroman geschrieben. Unbedingte Leseempfehlung!
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Buchseite mit Leseprobe beim Suhrkamp Verlag: „Mittelreich“ Verlagsseite bei Suhrkamp
Webseite: Gasthaus „Zum Fischmeister“ in Ambach
Webseite: Gasthaus „Zum Fischmeister“ bei fuenfseenland.de
Autor: mc für fuenfseenland.de
Im Sommer 2011 erschien im August Dreesbach Verlag in München das Buch „… Dein treuer Freund Ludwig“ von Christiane Böhm. Das Buch ist gleichermaßen für Kinder und Erwachsene konzipiert und schon beim Lesen der Inhaltsangabe muss man unweigerlich über die gestellten Fragen herzhaft schmunzeln. Christiane Böhm versucht den Bayerischen Märchenkönig nicht nur als Monarchen darzustellen sondern beantwortet allgemeine aber höchst interessante Fragen zu Ludwig II. So erfährt der Leser unter anderem, dass Ludwig zu Beginn seiner Schulzeit Taschengeld in Höhe von etwa einem halben Gulden pro Monat bekam. Mit zehn Jahren war dann die Höhe des Taschengeldes schon auf 12 Gulden gestiegen – was aber immer noch keinen Reichtum darstellte. Beim Lesen von „… Dein treuer Freund Ludwig“ macht es den Anschein, als hätte sich die Münchnerin Christiane Böhm eine Schar Kinder eingeladen und gefragt: „Was würde euch am Märchenkönig Ludwig II. interessieren“. Ganz so wird es nicht gewesen sein aber Böhm, die an der LMU Kunstgeschichte, Neuere Geschichte und Kommunikationswissenschaften studiert hat, arbeitete als Regisseurin und Autorin beim Kinderfernsehen des Bayerischen Rundfunks. Dort hat sie wohl die Fragestellung von Kindern genau studieren können und sie in ihrem Buch verwendet. So findet der Leser etwa Antworten auf Fragen nach den Lieblingsspielzeugen des Königs und nach seinem Lieblingseis. Letzteres war übrigens Veilcheneis. Auch erfährt man, dass „Dumme Gans“, „Preussentölpel“ und „Kanaille“ zu Ludwigs liebsten Schimpfwörtern gehörten. Neben zahlreichen bislang unveröffentlichten Bildern und alten Postkartendarstellungen findet der Leser in diesem Buch auch eine große Menge Ausflugstipps und weitere Lese- und Forschungsanregungen rund um Ludwig II.. So wird ausnahmsweise nicht der bausüchtige, menschenscheue Monarch in den Vordergrund gestellt sondern ein lebendiges Bild des Menschen Ludwig gezeichnet. Ludwig wünschte sich übrigens im Alter von 26 Jahren einen Elefanten für den Wintergarten der Residenz. Dies lehnte der Hofgartendirektor Carl von Effner so entschieden ab, dass der König dies akzeptierte. Dieses Beispiel zeigt, dass auch ein König nicht immer alles bekommt, was er sich wünscht. Vor allem keinen Elefanten. Darum trägt diese Buch auch den Untertitel: „Warum auch ein König keinen Elefanten bekam“
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Webseite des August Dreesbach Verlages in München www.augustdreesbachverlag.de
Autor: mc für fuenfseenland.de
Im September und Oktober des Jahres 2011 erleben wir einen Altweibersommer wie er schöner nicht sein könnte. Von Ende September bis Mitte Oktober erreichen die Tagestemperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Die Wiesnwirte jubilieren, beschert ihnen doch dieses Wetter höchste Umsätze und auch an den Seen im Fünfseenland reißt der Strom der Besucher nicht ab. Aber was hat dieses Wetter nun mit alten Damen zu tun. Warum heißt der Altweibersommer Altweibersommer? Ist es, weil einen bei diesem warmen Wetter Rheuma und Arthrose nicht so stark quälen wie bei kalter und feuchter Wetterlage? Weit gefehlt! Der Altweibersommer ist eine sogenannte meteorologische Singularität, ein Witterungsregelfall und bezeichnet einen Zeitabschnitt gleichmäßiger Witterung im Spätjahr. Auslöser ist ein Festlandhoch über Osteuropa, das für stabiles Wetter sorgt weil es trockene Luft nach Mitteleuropa bringt und so den Sommer langsam ausklingen läßt. Dieses Wetterphänomen ist nicht selten und der Grund dafür, warum das Münchner Oktoberfest von seinem ursprünglichen Termin Mitte Oktober auf Ende September verschoben wurde. Der Altweibersommer unterliegt also einer gewissen Regelmäßigkeit. Trotzdem hat auch das verschobene Oktoberfest noch nichts mit alten Frauen zu tun. Woher also kommt der Begriff Altweibersommer? Er kommt von der Baldachinspinne, die im Herbst an ihren Spinnfäden durch die Luft segelt. „Weiben“ war der althochdeutsche Begriff für das Knüpfen der Spinnweben. In dieser Zeit scheint die Sonne tagsüber recht kräftig. Nachts jedoch kühlt es stark ab, was dazu führt, dass sich am Morgen Bodennebel bildet. Die Tautröpfchen des Bodennebels setzen sich an den Spinnweben fest und lassen diese silbrig glitzern. Dies erinnert ein wenig an das silbergraue Haar älterer Damen. Jedoch schrieb man diese silbrig glitzernden Fäden nicht weißhaarigen älteren Damen zu sondern interpretierte sie als Lebensfäden, die von einer weißhaarigen Schicksalsgöttin gesponnen wurden. Mancherorts sah man auch die Jungfrau Maria als Schöpferin dieser Seidenfäden und so nannte man den Altweibersommer auch Mariensommer und die Fäden Marienhaar. Eine 1989 beim Landgericht Darmstadt eingereichte Klage, bei der eine ältere Frau versuchte die Verwendung des Begriffs „Altweibersommer“ in den Medien zu verhindern, wurde übrigens wegen mangelndem Zusammenhang der Begriffe abgelehnt. Die Verwendung des Begriffs stellt keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte älterer Damen dar. In diesem Sinne: einen schönen Altweibersommer 2011!
Autor: mc für fuenfseenland.de