Die magische Zeit der Rauhnächte hat begonnen …
Erst einmal hoffe ich, dass Sie einen wunderbaren Heiligen Abend genießen konnten und die Spannung um die Körpermitte langsam wieder etwas nachlässt. Erster Weihnachtsfeiertag! Gemütlich auf der Couch vor dem warmen Ofen oder einem prasselnden Kamin liegen, etwas entspannte Weihnachtsmusik hören und der Weihnachtsbaum leuchtet und funkelt. Genießen Sie diesen Moment und saugen Sie ihn in sich auf! Spüren Sie den Zauber! Vergangene Nacht, genau um Mitternacht, zum Wechsel von 24. auf 25. Dezember war der Beginn einer magischen Zeit. Die Erste von zwölf Rauhnächten hat begonnen. Die Letzte wird am 5. Januar sein, einen Tag vor dem Dreikönigsfest. Mutternacht nennt man diese erste Rauhnacht auch, der Beginn einer spirituellen Zeit, die vor allem für die Menschen früherer Zeiten von großer Bedeutung war. Oft setzten Sie je eine Rauhnacht mit einem Monat des Jahres gleich und leiteten aus allerlei Begebenheiten das Geschehen für den jeweiligen Monat des kommenden Jahres ab. Die „Zwölften“ oder „Wolfsnächte“ werden die Rauhnächte auch genannt und ein wichtiges Ritual in dieser Zeit, in der der Schleier zum Jenseits ganz dünn und die Geister der Verstorbenen ganz nah sind, war und ist das Räuchern. Über das ganze Jahr hinweg wurden bestimmte Pflanzen und Harze gesammelt und während der Rauhnächte damit Haus und Hof ausgeräuchert. Eine Rauhnacht dauert immer von Mitternacht bis Mitternacht. Im Jahreskreis der Kelten galt das Sommerhalbjahr als Tag und das Winterhalbjahr als Nacht. Dezember und Januar waren also während der „Jahresnacht“ und darum heißen die zwölf Nächte von Weihnachten bis kurz vor dem Heiligdreikönigstag auch Rauhnächte. Das Wort „Rauh“ in Rauhnacht geht vermutlich auf das mittelhochdeutsche „ruch“ zurück, was soviel wie wild oder pelzig, haarig bedeutet und in Zusammenhang mit den zu dieser Zeit in vielen Gegenden stattfindenden Perchtenumzügen steht. Eine andere Deutung ist der Bezug zum ebenfalls mittelhochdeutschen „rouch“, dem Räuchern, das fest mit den Rauhnächten verbunden ist. Heute jedenfalls ist die erste Rauhnacht, die Mutternacht. Sie steht für das Loslassen von Altem. Platz machen für Neues. Denn nur wer mit Vergangenem abschließen kann, der kann Raum für etwas Neues schaffen. Nehmen Sie sich die Zeit, denken Sie über das vergangene Jahr nach. Spüren Sie die Dinge, mit denen Sie gerne abschließen würden und lassen Sie sie los; lassen Sie sie gehen. Der so geschaffene Platz kann dann von Neuem erfüllt werden.
Autor: mc