Die Zeit des Bärlauch beginnt jetzt wieder
Wer derzeit durch einen Wald spaziert, in dem es Bäche oder andere feuchte Stellen gibt, kann schon wieder kleine, grüne Blattspitzen entdecken, die sich aus dem Boden schieben und sich der Sonne entgegen schieben. Die Bärlauch Saison beginnt gerade. Zwar riecht es noch nicht nach Knoblauch, weil die frischen Bärlauchblätter zwar gekocht nach Knoblauch schmecken aber noch keinen intensiven Geruch verbreiten. Das dauert noch ein wenig. Dann werden wieder Schwaden von Knoblauchduft durch die Wälder wabern. Vorerst muss man das Wildgemüse mit den Augen finden. Später dann mit der Nase. Bärlauch (Allium Ursinum) liebt die Auenlandschaft. Darum braucht man ihn in trockenen Wäldern gar nicht erst zu suchen. Bachränder, Feuchtgebiete, dass sind seine Lieblingsstellen. Dort fühlt er sich wohl und bedeckt den Waldboden wie ein grüner Teppich. Bärlauch ist auch ein Nährstoffanzeiger. Er liebt tiefgründige, feucht-lockere und humose Böden. Oft findet man ihn zusammen mit Frühlingsknotenblumen oder Buschwindröschen. Sie alle lieben kalkreiche Böden. Zur Verwendung in der Küche kennt man den Bärlauch seit Urzeiten. Im Mittelalter wurde er auch Herba Salutaris bezeichnet und galt als Heil- und Arzneipflanze. Ihm wurden unheilabwendende Wirkungen nachgesagt. Ob das stimmt, wage ich nicht zu sagen. Mir erscheint seine Wirkung gegen Magen- und Darmbeschwerden plausibler. Wir nutzen den Bärlauch lediglich seines guten Geschmacks wegen. Bärlauchsuppe, Bärlauchrisotto, diese Gerichte stehen in den nächsten Wochen wieder vermehrt auf unserem Speiseplan. Natürlich schmeckt der Bärlauch auch roh und fein aufgeschnitten. Jedoch ist es nicht unbedingt empfehlenswert ihn roh zu verzehren, da er den Fuchsbandwurm an seinen Blättern haben kann. Dies ist zwar wissenschaftlich umstritten aber nicht ganz ausgeschlossen. Wenn Sie den Bärlauch also roh essen möchten, dann achten Sie in jedem Fall darauf, ihn sorgfälltigst zu waschen. Wird er gekocht, geht keine Gefahr mehr davon aus. Übrigens, falls Sie noch nie mit Bärlauch gekocht haben, Sie brauchen nicht unbedingt ganze Einkaufstüten voll davon. Um ein Gericht damit zu würzen, reichen schon einige, wenige Blätter. Er wächst zwar in großen Mengen aber das ist kein Grund ihn verschwenderisch zu behandeln. zum würzen eines Bärlauchrisotto (zum Beispiel mit Blumenkohl) reichen etwa 30 bis 40 kleine Bärlauchblätter. Dann bekommt das Gericht eine feine Knoblauchnote. Einzig für eine anständige Bärlauchsuppe brauchen Sie richtig viel Bärlauch. Fragen Sie allerdings, ob Sie ihn an der jeweiligen Stelle auch pflücken dürfen. Bärlauch steht zwar unter keinem besonderen Schutz, allerdings wächst er oft in Naturschutzgebieten und dort sollte generell nichts gepflückt werden. In diesem Sinn: Happy Bärlauching!
Autor: cam für fuenfseenland.de