Ein zweites Sisi-Museum für Possenhofen?
Ortsgestaltung in Bürgerhand, Leitbilder zur Ortsplanung, Dorfentwicklung und Zukunftsgedanken liegen derzeit in den bayerischen Gemeinden schwer im Trend. Auch in Possenhofen am Starnberger See hat man sich über die Zukunft Gedanken gemacht. Herausgekommen ist, und das schon vor vielen Jahren, das Alleinstellungsmerkmal von Possenhofen ist Sisi, Elisabeth von Wittelsbach, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn. Aufgewachsen in einer für eine königliche Familie eher unkonventionellen Umgebung im Schloss ihres Vaters Max Joseph in Bayern am Ufer des Starnberger See. Verklärt durch die Verfilmungen von Ernst Marischka mit Romy Schneider in der Hauptrolle. Nun haben sich Architekten zusammen gesetzt und überlegt, wie man denn dieses Alleinstellungsmerkmal in Possenhofen umsetzen könnte. Herausgekommen ist: ein Sisi-Museum. Wie? Sie sagen, da gibt es schon eines? Lassen Sie mich das klarstellen, es gibt ein Elisabeth-Museum, kein Sisi-Museum. Das Sisi-Museum soll sozusagen das Elisabeth-Museum „erweitern“ auch wenn die beiden so rein gar nichts miteinander zu tun haben. Also ausser Elisabeth, nein Sisi, ja wie nun? Der Münchner Merkur schreibt, dass Besucher, die vom Elisabeth-Museum zum „Sisi-Schloss“ am See wandern von diesem enttäuscht sind. Verständlicherweise, weil man es nur von aussen betrachten kann. Das schöne Schloss wurde 1940 von der herzoglich bayerischen Familie an die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt verkauft, die es der Luftwaffe zur Sanitätsausbildung überlies. Danach wurde Schloss Possenhofen unter anderem als Lazarett, Versorgungskrankenhaus und Fabrik für Fahrrad-Hilfsmotoren verwendet. 1981 wurde das völlig heruntergekommene Schloss von Franz Schilke erworben und in Privatwohnungen umgewandelt. Somit war Schluss mit Besichtigungen. Nun soll auf einer freien Wiese überhalb des Schlosses ein Sisi-Museum entstehen. Das zweite in Possenhofen. Das gute daran ist, dass in diesem Zug auch der Dorfplatz und das alte Wirtshaus „Zum Fischmeister“ am selbigen saniert werden soll. Mit Fremdenzimmern, damit sich die Hardcore-Sisi-Fans auch in direkter Nachbarschaft zum Sisi-Schloss einmieten können. Also Dorfplatz OK, altes Gasthaus OK, aber ob Possenhofen so dringend ein Sisi-Museum zum bestehenden Elisabeth-Museum braucht ist wohl fraglich. Ein Rundbau soll es werden, 27 Meter im Durchmesser, mit umlaufendem Wandelgang. Innerhalb diesem sollen ein Kino und Themenräume entstehen. Also für mich sieht der Bau auf den Skizzen der Architekten ein wenig aus wie ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg aber ich bin auch kein Architekt und kann das nicht beurteilen. Erinnern soll diese Form wahrscheinlich an die alten Wehrtürme um das Schloss. Was denken Sie über das Sisi-Museum als Ergänzung zum Elisabeth-Museum im historischen Bahnhof von Possenhofen? Webseite der WSM Architekten GbR: www.wsm-architekten.com Hier geht es zur Machbarkeitsstudie Ortszentrum Possenhofen Webseite Kaiserin Elisabeth Museum: www.kaiserin-elisabeth-museum-ev.de Webseite der Gemeinde Pöcking: www.poecking.de
Autor: cam für fuenfseenland.de