Fronleichnam
Heute ist also Fronleichnam, das Fronleichnamsfest oder auch „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“. Das sind die Namen für den heutigen Feiertag. Lateinisch nennt man dieses Fest „Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi“. Es ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche. Das Wort Fronleichnam soll vom mittelhochdeutsch „vrône lîcham“ kommen. Es bedeutet so viel wie „des Herrn Leib“ oder auch „was den Herrn betrifft“. In der Liturgie, also der Ordnung oder der Gesamtheit der religiösen Zeremonien und Riten der christlichen Gottesdienste (dies gilt übrigens auch für die jüdischen Gottesdienste) heißt das Fronleichnamsfest „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Manch regionale Bezeichnung für Fronleichnam klingt regelrecht blutrünstig. So heißt dieser Feiertag in manchen Gegenden auch Prangertag oder Blutstag. Fronleichnam wird am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest gefeiert. Das Dreifaltigkeitsfest, das auch Trinitatis oder goldener Sonntag genannt wird ist der erste Sonntag nach Pfingsten. Am darauffolgenden Donnerstag ist dann Fronleichnam. Es sind dann genau 60 Tage seit dem Ostersonntag vergangen. Auch Fronleichnam basiert in seiner zeitlichen Abfolge auf dem Osterdatum, welches sich wiederum nach dem ersten Frühlingsvollmond richtet. Vielerorts finden an Fronleichnam Prozessionen statt, bei der der Pfarrer eine Monstranz mit dem Allerheiligsten, einer konsekrierten Hostie, begleitet von Gesängen und Gebeten durch die Straßen zieht. Oft wird diese Monstranz dabei von einem „Himmel“, einem Baldachin beschirmt. Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi in der Eucharistie wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und 1264 von Papst Urban IV. durch die Bulle Transiturus de hoc mundo zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Die Anregung für dieses Fest gehen auf die Visionen der Juliana von Lüttich, einer Augustinerchorfrau, zurück. Sie berichtete von einer Vision, bei der sie am Mond eine verdunkelte Stelle gesehen hatte. Christus habe ihr dann erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute und der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarssakraments darstelle.nDas mit der Bulle Transiturus de hoc mundo in der lateinischen Kirche eingeführte Fest war das erste, das von einem Papst in den liturgischen Kalender der Gesamtkirche aufgenommen wurde. So entstand das Fronleichnamsfest. In Bayern wurde Fronleichnam übrigens erstmals im Jahr 1273 in Benediktbeuern begangen. Heute ist der Ursprung und Sinn von Fronleichnam leider etwas abhanden gekommen. Für die meisten Menschen ist Fronleichnam nur ein freier Tag. Sie wissen kaum etwas über seine Geschichte oder seinen Ursprung. Heute jedenfalls ist Fronleichnam bei schönstem Wetter und wir raten Ihnen an dieser Stelle einfach mal rauszugehen und nach der nächsten Prozession Ausschau zu halten. Vielleicht finden Sie bei dieser Gelegenheit auch einen schönen Biergarten …
Autor: cam für fuenfseenland.de