Was gibt es Heiligabend zu essen?

Die Essensfrage zu Heiligabend scheidet oft die GeisterMorgen ist Weihnachten, Heiligabend. Das große Fest der Liebe und der Familie. Neben der alljährlichen Frage „was wünscht man sich“ stellt sich eine fast noch wichtigere Frage: „was gibt es am Heiligen Abend zu essen?“. Lange und ausschweifend tafeln oder lieber ein schnelles Essen und dann wieder an den gemütlichen Christbaum legen und die Kerzen ansehen? An der Essenfrage zu Weihnachten scheiden sich die Geister. Für manch einen kann das „Abendmahl“ gar nicht aufwändig genug sein, andere wollen es einfach guad und schnell. Truthahn, Gans oder Rehbraten? Das gibt es bei den Schlemmermäulern. Jedoch braucht es einige Zeit, bis der Braten durch ist, die Spätzle gerieben und das Rotkraut gewärmt. Manche Frauen stehen den gesamten 24. Dezember in der Küche um für ihre Liebsten ein feudales Dinner zu zaubern. Meins ist das nicht! Mir würde das zu lange dauern. Da schätze ich das gemütliche Beisammensein mehr als ein umfangreiches Menü. Bei uns gibt es, seit ich denken kann zu Weihnachten Weisswürste mit Sauerkraut. Was? „Bäh“ sagen Sie? Wie passt denn Sauerkraut zu Weisswürsten? Ich kann Ihnen nur sagen „sehr gut!“. Die Kombination funktioniert hervorragend zusammen. Ausserdem ist es in meiner Familie schon Tradition. Ich kann mich an nichts anderes erinnern. Einmal zu Weihnachten fragte ich meine Mutter, warum es eigentlich immer Weisswürste, Sauerkraut und warme Brezen gibt und wer das einmal eingeführt hat, weil ich mich nicht erinnern kann, dass es jemals anders gewesen ist. Sie überlegte kurz, sah ihre Mutter an, meine Großmutter, und fragte sie. Bei meiner Mutter war es ebenso, es gab schon immer Würste mit Kraut. Unsere Oma überlegte einige Zeit und sagte dann, dass sie das auch nicht wisse, weil sie sich auch an kein anderes Essen am Heiligen Abend erinnern kann. So so! Meine Urgroßeltern kann ich leider nicht mehr fragen. Aber schon bei ihnen muss es Weisswürste mit Kraut gegeben haben. Ob sie sich wohl daran erinnern könnten, wer einst auf diese Kombination gekommen ist? Oder war es am Ende bei ihnen auch „schon immer so gewesen?“. Es ist also eine mindestens 80 Jahre alte Tradition und mit solchen soll man nicht brechen. Darum gibt es auch in diesem Jahr am Heiligen Abend wieder Weisswürste, Sauerkraut und warme Brezen. So ist das einfach und so soll es auch bleiben. In diesem Sinn schon einmal einen guten Appetit für Ihr Heiligabend-Essen!  

  Autor: mc

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.