Haben Sie den Kuckuck schon rufen gehört?
Ab spätestens Ende März sperren die Menschen hier im Fünfseenland die Ohren auf und warten jeden Tag gespannt darauf etwas zu hören. Wundern Sie sich also nicht, wenn ihnen jemand begegnet, der so aussieht, als würde er auf einen leisen Klang lauschen. Auf welches Geräusch horchen die Menschen? Es ist der Kuckuck-Schrei, der normalerweise zwischen Ende März und April zum ersten Mal ertönt. Kuckuck-Schrei ist der Reviergesang und Balzruf des Kuckuck (lateinisch: Cuculus Canorus). Der Kuckuck ist ein etwa taubengroßer, eher unscheinbarer Vogel, der von Westeuropa über Nordafrika bis Kamtschatka und Japan vorkommt. Ich habe zum Beispiel den ersten Kuckuck-Schrei am 17. April gehört. Man soll sich ja dann umgehend an das Geld im Hosensack schütteln oder auf den Geldbeutel klopfen. Man sagt, soviel Geld, wie man zu diesem Zeitpunkt dabei hat, wird man das ganze Jahr über immer dabei haben. Das ist jetzt für mich etwas doof gelaufen, weil ich nur einige Münzen in der Hosentasche hatte aber das ist ja zumindest besser als nichts. Der Kuckuck ist ein Vogel, der für seine Brut keine eigenen Nester baut. Er betreibt keine Brutpflege sondern legt seine Eier einzeln in die Nester von anderen Singvögeln, so dass diese sie ausbrüten. Von diesem Umstand kommt auch der Begriff „Kuckuckskind“. Dieser bezeichnet ja, wenn einem Mann ein ungeborenes Kind, dessen leiblicher Erzeuger er in Wirklichkeit nicht ist, untergeschoben wird. Beim Menschen ist das natürlich nicht schön, aber der Kuckuck hat da einen entspannten und wenig anstrengenden Weg der Brutpflege gefunden. Die Eierchen unterbringen und sich dann relaxed zurücklehnen und abwarten. Übrigens gilt der Kuckuck bei diesem Verhalten als Namensgeber für andere Tiere wie zum Beispiel der Kuckuckshummel. Auch sie schiebt ihren Nachwuchs zum Ausbrüten jemand anderen unter. Der Kuckuck wird oft als sogenanntes Verhüllungswort für den Teufel verwendet, wenn dieser nicht direkt genannt werden soll. Daher kommen Aussprüche wie „scher dich zum Kuckuck“, „weiß der Kuckuck“, „zum Kuckuck nochmal“ oder „hol es doch der Kuckuck“. Ich finde aber schon, dass man dem Vogel damit etwas unrecht tut. Aber es gibt ja auch postitive Dinge. So singen die Kinder zum Beispiel gerne das Lied „Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald“. Ja und das tut es jetzt auch wieder. Sie müssen nur die Ohren aufmachen. Und denken Sie daran, auf Ihren Geldbeutel zu klopfen, wenn Sie den Kuckuck-Schrei das erste Mal hören …
Autor: cam für fuenfseenland.de
„Cuculus canorus vogelartinfo chris romeiks CHR0431“ von Vogelartinfo Eigenes Werk. Lizenziert unter GFDL 1.2 über Wikimedia Commons.