Sonntag, 11.01.2015 Happy Birthday Carl Rottmann
Und wieder ist Sonntag. Was war nicht alles passiert in der letzten Woche. Die barbarischen Anschläge von Paris sitzen uns noch in den Knochen. Zum Glück reagieren die meisten Politiker mit ihren Aussagen sehr besonnen. Auch die meisten islamischen Führer verurteilen dieses Massaker auf das schärfste. Das ist gut so und sollte uns mit ihnen solidarisieren. Es ist eine Religion wie jede andere, nicht böser, nicht besser. Auch diese Gläubigen möchten nicht, dass im Namen ihres Gottes gemordet wird! Gedenken wir der Opfer von Paris. Je suis Charlie! Aber kommen wir zurück in nähere Gefilde, dem Fünfseenland. Heute hätte ein wahrer Liebhaber dieser Gegend Geburtstag. Der Maler Carl Anton Joseph Rottmann, dem zu Ehren sogar die Anhöhe am Ostufer des Starnberger See, bei Assenhausen, den Namen Rottmannshöhe trägt. Rottmann wurde am 11. Januar 1797 im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim geboren. Heute würde er also seinen 218. Geburtstag feiern und das Wetter wäre ganz nach Rottmanns Geschmack. Wahrscheinlich würde er sich seine Staffelei schnappen, zur Rottmannshöhe wandern und einmal mehr einen dramatischen Himmel malen. Rottmann war bekannt für seine Himmel. In der Kunst gibt es sogar den Ausdruck Rottmann-Himmel. Man sagt, kaum einem anderen Künstler sei es so gut gelungen die Farbnuancen des Himmels zu mischen und zu malen wie Carl Rottmann. Vielleicht war dies der Grund, warum er viele seiner Aufträge von dem kunstsinnigen König Ludwig I. erhielt. In dessen Auftrag besuchte Rottmann auch 1825 Italien und 1834 bis 1835 Griechenland. Ob er gerne gefahren ist oder nicht, das wissen wir nicht. Hingegen ist bekannt, dass sich Rottmann gerne im Haus des Architekten und Eisenbahnpioniers Ulrich Himbsel in Leoni aufhielt. Bei Himbsel traf sich die künstlerische Elite dieser Zeit. Wilhelm von Kaulbach, Carl August Lebschée, Clemens von Zimmermann, Friedrich Dürck, Moritz von Schwindt und natürlich Carl Rottmann. Sie alle trafen sich hier und einige haben sich und ihre Kunst an den Wänden von Himbsels Haus verewigt (die meisten Innenwände des Hauses sind bemalt). Einer der häufigsten Gäste dürfte aber doch Carl Rottmann gewesen sein. Man sagt, er sei, wenn er auf Besuch war, immer zur Rottmannshöhe gegangen und habe dort gemalt. Aus diesem Grund stellten seine Freunde ihm dort auch eine Bank auf, damit er neben Pinsel, Farbe und Staffelei nicht auch noch einen Stuhl mitnehmen müsse. Heute steht an diesem Ort ein Denkmal für den genialen Maler und die Anhöhe trägt seinen Namen. Carl Rottmann starb am 07. Juli 1850 mit nur 53 Jahren in München. In diesem Sinn: alles Gute zum Geburtstag für Carl Rottmann!
Autor: mc für fuenfseenland.de