Happy Birthday König Ludwig II.
Er ist einer der bekanntesten Monarchen der Welt. Seine Schlösser besuchen jedes Jahr Millionen von Besuchern. Sie alle wollen die Stein gewordenen Träume des Bayerischen Märchenkönigs besichtigen und bestaunen. Heute hätte König Ludwig II. Geburtstag und wahrscheinlich hätte er sich in die Einsamkeit von Schloss Neuschwanstein zurückgezogen. Menschen lagen ihm nicht, Staatsgeschäfte schon gar nicht. Nachdem er schon in jungen Jahren gemerkt hatte, dass die bayerischen Minister ihr eigenes Spiel trieben und ihn als jung und unwissend abtaten, zog er sich mehr und mehr zurück. Als Ludwig mit gerade einmal 18 Jahren den Thron bestieg wurde ihm schnell klar gemacht, welche politischen Kräfte die stärkeren waren. Die Minister wollten Krieg führen, hatten keinen Sinn für Kunst und die glanzvollen Herrscher anderer Länder waren ihnen auf gut bayerisch „wurscht“. Richard Wagner, den Ludwig verehrte und liebte, war den Ministern ein rotes Tuch. Binnen weniger Jahre hatten sie es geschafft, dass Ludwig ihnen weder traute noch mit ihnen zusammenarbeiten wollte. Zuerst zog er sich in sein Schoss in Berg am Starnberger See zurück. Dorthin führte eine der ersten Telegrafenleitungen, damit der junge König erreichbar war. Ludwig musste weiter weg um den Ministern zu entkommen und erst in Schloss Neuschwanstein war er weit genug weg. Den Ministern war das Verhalten des Monarchen ein Dorn im Auge. Er habe in München bei seinem Volk zu sein und seinen Amtsgeschäften nachzugehen. Verständnis? Fehlanzeige! Damals wie heute bedienten die Minister die Interessen von Reichen und der Wirtschaft. Oft nicht zum Wohl jenes bayerischen Volkes, auf das Sie als Argument für Ludwigs Rückkehr nach München so oft zurückgriffen. Das Fest zum heutigen, 170. Geburtstag des Kini, wie Ludwig in Bayern genannt wird, wäre demnach wohl eher klein ausgefallen. Kanonensalven hätte er sich sicherlich verbeten. Bei 170 würde es wahrscheinlich auch den ganzen Tag über knallen. Ein Geräusch, das Ludwig an Krieg erinnerte und das er nicht mochte. Sicher würde er, wäre er noch am Leben, alleine in seinem Schloss feiern, vielleicht wäre Kaiserin Elisabeth von Österreich mit dabei, seine Cousine und Seelenverwandte. Möglich, allerdings unwahrscheinlich. Denn auch Elisabeth zog sich im Alter zunehmend zurück. Aber Ludwigs bayerisches Volk hätte kräftig auf seinen König angestossen. Sauber gefeiert hätten sie, so wie es in Bayern üblich ist. Und, sie werden es auch tun, denn noch immer gibt es eine Vielzahl von Verehrern des Märchenkönigs und Königstreue. Sie alle werden heute, am 25. August, eine Maß auf den 170. Geburtstag ihres Lieblingskönigs trinken …
Autor: cam für fuenfseenland.de