Liebe Kreissparkasse …
Liebe Kreissparkasse, zweimal habt ihr in den letzten Jahren fusioniert. Neben der komplizierten, völlig verkorksten und überlangen IBAN-Nummer (für die ihr zwar nichts könnt) müssen wir Kunden dadurch auch immer den umständlichen Namen „Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg“ in Formulare schreiben. Bei der Internetadresse ist es ähnlich. Nun hat sich der Vorstand und der Verwaltungsrat der Kreissparkasse Münch… erneut zusammengesetzt und ein Papier über die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens entwickelt. Konzept 2020 heißt es und vorerst stehen keine neuen Fusionen im Raum. Keine Sorge also, als Kunde müssen Sie sich nicht noch längere Namen merken. Dafür könnten Sie allerdings bald vor einer verschlossenen Türe stehen. Filiale geschlossen! So meldet es die Süddeutsche Zeitung. Wie aus dem Artikel der SZ und einem des Münchner Merkur hervorgeht, stehen im Fünfseenland die Filialen Feldafing (wahrscheinlich), Pöcking, Söcking, Weßling und Wörthsee auf der „Abschussliste“. Nicht schön, leider aber Realität. Wenn ich in dem Artikel allerdings lese, dass ein „Sparkassen-Insider“ bestätige, dass sich das Kundenverhalten geändert hat und dadurch immer weniger Kunden in die Filialen kommen würden, dann klingt das fast wie ein Vorwurf, ja wie ein Jammern. „Wir müssen schließen, weil Sie nicht mehr zu uns kommen!“ Hallo?! Also erstens waren es doch die Banken, die von ihren Kunden wollten, dass diese immer mehr Dinge selbst tun – Kontoauszüge am Automaten, Geld abheben am Automaten, Onlinebanking und so weiter – haben die Kunden das gewollt oder ist es nicht eher so, dass es ihnen aufoktroyiert wurde? Früher, da ging man in die Sparkasse, kannte die Damen und Herren hinter dem Schalter und fühlte sich wohl und gut bedient. Heute ist eine Bankfiliale wie ein Mitarbeiter-Durchlauferhitzer. Hat man sich eben ein Gesicht hinter dem Schalter gemerkt, wird es schon durch ein anderes ersetzt. So will ich meine Bank halt auch nicht. Sie vielleicht? Früher wussten die Mitarbeiter sogar meine Kontonummer auswendig. Heute muss ich froh sein, wenn ich nicht bei jedem Bankbesuch meinen Personalausweis vorzeigen muss, weil mich ja niemand mehr kennt. Außer vielleicht der Automat im Eingangsbereich und das Personal, das die Überwachungsvideos kontrolliert. So stelle ich mir Bank irgendwie auch nicht vor. Wie wäre es denn, wenn man jetzt anstelle das Personal zu entlassen einfach wieder festes Personal „installiert“ an das wir Kunden uns „gewöhnen“ können. Dann würden sicher auch wieder mehr Menschen zum Schalter gehen. Aber will man das wirklich? Wohl eher nicht! Personalkosten möchte ja heutzutage niemand mehr haben. In diesem Sinn, bitte aufhören zu jammern, schließlich wart ihr es, die wollten, dass wir alles selbst machen …
Autor: cam für fuenfseenland.de