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Ganz im Sinn von „a G'schichterl geht immer!“
„Schon wieder Wiesn“ sagen Sie jetzt vielleicht. Hey, die Wiesn hat noch gar nicht angefangen. Die Berichterstattung läuft erst an. Der Höhepunkt ist noch weit entfernt. Ja es wurde noch nicht einmal angezapft. Der bierselige Wahnsinn beginnt erst am 19. September. Dann ist in München, zumindest rund um Theresienhöhe und Theresienwiese wieder Ausnahmezustand angesagt. Dann herrscht wieder Massenmaßkrugabfertigung und diktiertes Lustigsein. In den Bierzelten gibt es mittlerweile ja einen richtigen Zeitplan: reinkommen, hinsetzen, erste Maß, Brotzeit, zweite Maß, bisserl ratschen, dritte Maß und dann erlauben die Ordner, sich auf die Bierzeltbänke zu stellen und „die Hände zum Himmel“ zu grölen. Manch einer erlebt diesen Höhepunkt gar nicht und liegt dann schon am grünen Hang hinter den Zelten und speibt sich die Seele aus dem Hals. Schön, wer’s mag, für den ist es das Höchste. Weil wir aber auch richtige Wiesn-Fans sind, möchten wir Ihnen heute das Wiesn 2015 T-Shirt vorstellen. Für die echten Wiesn Fans! Weil „a echte Wiesn is hoid eigentlich koa zubetonierter Platz mit Bierzelten drauf“. A Wiesn is a Wiesn. Grün, saftig, manchmal stehen Kühe darauf herum aber sicher keine Biertempel. „The real Wiesn“ is a natürliches und schöns Fleckerl. Ein Platzerl, auf dem man gerne ein Picknick macht oder Fußball spielt. Unser Wiesn 2015 T-Shirt ist eine Hommage an die echte Wiesn, die traditionelle Wiesn, die grüne Wiesn. Auf einer echten Wiesn findet man auch keie Fahrgeschäfte sondern höchstens Schnecken und Regenwürmer. Über eine richtige Wiesn kannst du laufen, ohne dauernd von irgendeinem randvollen Möchtegern-Bayern in Landhausmode angerempelt zu werden. Eine richtige Wiesn ist etwas grünes, etwas natürliches, etwas besonderes, das vergisst man bei dem ganzen Oktoberfest-Hype auch gerne. Dabei geht völlig unter, dass es das ganze Jahr über wunderschöne Wiesn gibt, nicht nur im September zum Oktoberfest. Wenn Sie also auch ein echter Wiesn-Fan sind, dann kann ich Ihnen das Wiesn 2015 T-Shirt nur wärmstens ans Herz legen. Damit können Sie zeigen, worauf es wirklich ankommt. Ich vergönne ja jedem seinen Spaß auf dem Oktoberfest aber vom Ballermann auf Mallorca zum Münchner Oktoberfest ist es kein großer Schritt. Zwar liegen zwischen beiden etwa 1650 Kilometer mit dem Auto, aber im Geiste sind sich die beiden näher als man es gerne zugibt. Darum, zurück zu den wirklichen Werten, zurück zur echten Wiesn mit dem Wiesn 2015 T-Shirt. Das gibt es hier zu bestellen: Wiesn 2015 T-Shirt online bestellen. In diesem Sinn, eine schöne und friedliche Wiesn 2015 …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Gestern, so mutmaße ich, hätte der Landschaftsmaler Carl Rottmann seine Pinsel, Griffel, Federkiele, Staffelei und Leinwand eingepackt und wäre zu seinem Lieblingsplatz oberhalb von Leoni am Starnberger See gegangen um ein neues Bild zu malen. Der Hügel, auf den er vorraussichtlich gegangen wäre, trägt heute in seinem Gedenken den Namen Rottmannshöhe. Auf diese Anhöhe am Westufer des Sees führten Carl Rottmann oft Spaziergänge, die er auf Besuch bei seinem Freund Johann Ulrich Himbsel in Leoni machte. Bald schon begann er von dieser (damals noch) wunderbaren Aussicht zu malen und bald schon trieb hier eine ganze Künstlerclique ihr „Unwesen“. Sie alle liebten den Platz wegen seiner wunderbaren Aussicht und errichteten Carl Rottmann hier nach seinem Tod ein Denkmal. Rottmann wurde am 11. Januar 1797 in Handschuhsheim, das heute zu Heidelberg gehört, als Carl Anton Joseph Rottmann geboren. Sein Vater Friedrich Rottmann war Zeichner, Kupferstecher und Radierer. Er unterrichtete als Universitätszeichenmeister an der Universität Heidelberg das Fach Zeichnen und gab auch seinem Sohn Carl schon als Kind darin Unterricht. Dieser besaß eine außergewöhnliche Begabung und war schon in seiner Jugend ein angesehener Maler. In der Handschuhsheimer Zeit malte Carl Rottmann meist atmosphärische Himmel und Erscheinungen. Die Himmel sollten den Maler ein Leben lang nicht mehr loslassen und seine Bilder maßgeblich prägen. Mit 24 Jahren (1821) zog Carl Rottmann nach München um an der Akademie der Bildenden Künste zu studieren. Hier heiratete er im Jahr 1824 Friederike Sckell (1802–1867), die Tochter seines Onkels, dem Münchner Hofgartenintendanten Friedrich Ludwig von Sckell. Über ihn machte Carl Rottmann Bekanntschaft mit König Ludwig I., der dem Künstler seine Malerreisen nach Italien und Griechenland ermöglichte um sein Malrepertoire zu erweitern. Dabei perfektioniert Rottmann nicht nur seine Landschaftsmalerei sondern auch seine Art, die vergänglichen Himmelsbilder auf seine Leinwand zu fixieren. Rottmann wurde Himmelsmaler, auch wenn er ihn die Kategorie mythisch-heroisierende Landschaftsmalerei einsortiert ist. Meist dominieren in seinen Bildern die Himmel. Hier am Starnberger See soll man früher bei einer bestimmten Wetterlage von einem „Rottmann-Himmel“ gesprochen haben. Gestern hatte es einen solchen Himmel, einen Rottmann-Himmel, mit Wolken in hell und dunkel, schön strukturiert und mit herrlichen Lichtreflexen. Wäre Carl Rottmann nicht am 7. Juli 1850 in München im Alter von nur 53 Jahren gestorben, gestern wäre er sicher auf „seine“ Rottmannshöhe gegangen um zu malen! Diesen Himmel hätte er sich sicher nicht entgehen lassen …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Egal wo du hinschaugst, du merkst, bald beginnt die Wiesn. Das Oktoberfest in München auf der Theresienwiese. Die fünfte Jahreszeit. Die Landhausmodegeschäfte san rammelvoll, da kommst du gar nimmer rein, der Aufbau der Biertempel ist fast abgeschlossen und auf Facebook und Twitter siehst du in deiner Timeline kaum mehr etwas anderes als Wiesnfotos aus den letzten Jahren. Einen Fehler hab ich immer wenn ich auf der Wiesn war gemacht: ich hab ein Wiesnherz gekauft. „I mog di“ oder „Herzilein“ steht da drauf und man bringt seiner liebsten eines mit, wenn sie nicht dabei sein konnte. Gegessen wurde das Wiesnherz noch nie. Weil am Anfang, da ist es zu schade zum anbeißen. Schließlich ist es ja auch irgendwie ein Liebesbeweis. Das man es langsam essen sollte, kommt einem meistens dann, wenn unter der Cellophanfolie die ersten Verzierungen abbröseln. „atzl“ steht dann nur noch da, oder „i og di“. Genau das ist der Moment, wo man sich dazu entschließt das Herz nun endlich aufzuessen. Es ist ja mittlerweile auch schon Dezember und wer weiss, wie lange so ein Wiesnherz überhaupt haltbar ist. Schon beim Aufreißen der Folie durchströmt ein Lebkuchenduft den Raum und du denkst dir noch: „richtiger Zeitpunkt, schließlich ist Dezember“. Beim Versuch in das Herz zu beißen denkst du dann sofort an deinen Zahnarzt, machst dir Sorgen um deine Kronen und zitterst um die Inlays. Stunden später bist du davon überzeugt, dass dieses Wiesenherz nur noch als Grundlage für ein Lebkuchenparfait nützlich ist und sonst zu gar nichts mehr. Ich hab da was besseres! Das LUPACO-Raschelherz „Spazl“. Riecht nicht, dafür raschelt es, wenn es geknuddelt wird, weil es mit einer Knisterfolie gefüllt ist. Verströmt keinen Lebkuchenduft, auch nicht im Dezember und ist zu guter Letzt ewig haltbar. Es ist einfach das bessere Wiesnherz! Dein „Spatzl“ bröckelt auch nicht irgendwann sondern ist in das Herz gestickt und übersteht dadurch auch eine Wäsche. Wenn dein echtes „Spatzl“ zu lange damit gekuschelt hat oder irgendwer nach einem sauberen Wiesnrausch drüber g’spiem hat. Super! Nur ein Lebkuchenparfait kann man nicht daraus machen. Aber Lebkuchen gibt es ab Oktober sowieso im Supermarkt deines Vertrauens. Darum: schnell zugreifen, die LUPACO-Wiesn-Raschelherzen sind limitiert und was weg ist, ist weg. Das „Spatzl“-Herz gibt es in zwei Ausführungen, mit rosa und blau karierter Bordüre. Erhältlich ist das LUPACO-Raschelherz im Internet unter http://www.lupaco.de/collections/bucher/products/raschelherz-spatzl. Man braucht also nicht einmal zur Wiesn zu gehen um eines zu bekommen. Tolle Sache!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Vergangene Woche brach ein Shitstorm im Internet über den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann herein. Gleich vorweg, ich sympathisiere nicht mit Minister Herrmann aber die Anschuldigungen waren schon etwas an den Haaren herbeigezogen. Herrmann hatte auf einen Einspieler geantwortet, in dem behauptet wurde „wir brauchen die Neger nicht in unserem Land“. Darauf antwortete Joachim Herrman „Roberto Blanko sein immer ein wunderbarer Neger gewesen“. Bei der medialen Aufarbeitung wurde Herrmanns Antwort dann aber aus dem Kontext gerissen. Hermann antwortete, zugegebenermassen etwas tölpelhaft, aber in den Worten des etwas „einfach“ gestrickten Herrn aus dem Einspieler. Nicht einmal Roberto Blanko selbst konnte sich über den Satz echauffieren und nahm Herrmanns Entschuldigung sofort an. Er habe sich nie persönlich angegriffen gefühlt, sagt der Entertainer. Ja, so ist es, wir verdammen Wörter, weil man ihnen rassistische Tendenzen unterstellt. Dabei legen wir Wörter auf die Goldwage. Ächten alle, die sie verwenden. Aber was ist besser? Jemand, der von einem „scheiß Afroamerikaner“ spricht oder von einem „wunderbaren Neger“? Es ist schon unglaublich, was dieses Gutmenschengeheuchle da fabriziert. Verwendet jemand ein „falsches“ Wort, wird er sofort verdammt, als ob dieses Wort die gesamte, geistige Gesinnung des Aussprechenden widerspiegeln würde. Da muss der Sarotti-Mohr weichen, die in meiner Kindheit so beliebten „Negerküsse“ darf man nur noch Schokoküsse nennen, Pipi Langstrumpfs Vater ist nicht mehr „Negerkönig“ sondern „Südseekönig“ und auch Mark Twains „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ muss umgeschrieben werden, weil zu oft das Wort Neger darin vorkommt. Für mich hat das alles schon eine gewisse Scheinmoral. Letztlich kommt es doch nicht auf das Wort selbst an, sondern mit welchem Tenor, welchem Unterton und mit welch geistiger Haltung man ein Wort verwendet. Da können einem die selbsternannten Sprachpolizisten ganz schon auf den Geist gehen. Nicht dass ich für die Verwendung des Wortes Neger plädiere aber für mich ist, wie schon geschrieben, die Einstellung im Vordergrund. Demnächst möchte uns noch irgendein dahergelaufener Vorstadt-Intellektueller in Bayern die Begrüßung oder Verabschiedung mit dem Wort „Servus“ verbieten, weil es ja etymologisch auf „ich bin dein Diener“ oder gar „ich bin dein Sklave“ zurückgeht. Hu, er hat Sklave gesagt! Wie gesagt, schauen wir lieber darauf, wes Geistes Kind jemand ist als darauf welche Wörter er genau verwendet. Und wenn wir schon so genau auf die Wörter schauen, dann doch bitte darauf, wie sie verwendet werden. Das fände ich wesentlich ehrlicher …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Das erste Stammtischgeplauder im September. Greislig ist das Wetter geworden. Regnerisch, kalt, grau, trist. Ich sehne mich nach Sonnenschein. Will wieder Wärme! Ein wenig Wärme würde auch der Flüchtlingssituation gut tun. Vergangene Woche sahen wir Bilder, die wir nie sehen wollten. Nicht der Bilder wegen sondern die Motive wollten wir nicht sehen. Ein Flüchtlingsjunge mit vier Jahren wurde am Strand des türkischen Bodrum tot an Land gespült. Schrecklich! Kaum zu ertragen. Tränen steigen in die Augen. Ich schäme mich dafür, dass wir im „zivilisierten“ Europa nicht mehr dagegen tun. Können wir nichts tun oder wollen wir nichts tun? Ungarn hat seine Grenze dicht gemacht, hat die Flüchtlinge von Europa abgeschnitten. Nun irren sie herum. Ein reicher Kontinent schottet sich ab. Dabei wäre es so einfach die Flüchtlinge in Europa aufzuteilen. Selbst mit Deutschland verglichen, sind 800000 Flüchtlinge gerade einmal 1 % bei 80 Millionen Einwohnern. Europa hat über eine halbe Milliarde Einwohner, der Prozentsatz der Flüchtlinge, verglichen mit der Gesamtbevölkerung würde auf einen Wert unter einem halben Prozent, ja fast auf ein viertel Prozent sinken. Wir haben Angst, weil wir um ein viertel Prozent mehr Menschen in Europa werden? Das kann nicht sein, das ist unwürdig. Wären es 50 %, man würde die Sorgen und Ängste verstehen, aber bei etwas mehr als einem viertel Prozent verstehe ich das nicht. Wir sitzen hier wie die Made im Speck, haben alles im Überfluss. Es fehlt an nichts, den Flüchtlingen fehlt es am Notwendigsten. Wir müssen teilen, müssen abgeben, dürfen die hilfesuchenden Menschen nicht im Regen oder besser vor den Grenzen stehen lassen. Ich habe gestern eine interessante Tabelle gesehen. Die Länder, die die meisten Waffen an Syrien verkaufen, nehmen die wenigsten Flüchtlinge auf. Diese Waffen sind Verursacher des Leids der Menschen. Es ist so traurig, dass die Menschen sich immer die Köpfe einschlagen müssen. Meist wegen eigentlich unwichtiger Dinge, nichts Lebensnotwendiges. Oft ist es nur eine Glaubensfrage, die über Freund und Feind entscheidet. Das ist traurig und das Wetter passt dazu. Der Himmel scheint zu weinen, verschleiert sich in tristem Grau. Die Kälte draußen spiegelt die Kälte in vielen Herzen wieder. Gefühlskälte, eisig! Lassen Sie Wärme in Ihr Herz und versuchen Sie etwas Gutes für die hilfesuchenden Menschen zu tun. Schon Kleinigkeiten können Herzen erwärmen, können Brücken bauen, können Feinde zu Brüdern machen. Darüber sollten wir alle einmal nachdenken. In diesem Sinn, einen gedankenvollen Sonntag …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Die Süddeutsche Zeitung berichtete vergangene Woche von einer Kletteraktion in Grafrath, bei der die Früchte der Elsbeere gesammelt wurden. Gebraucht werden diese für die Nachzucht, denn die Elsbeere ist stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Aus der Ernte vo Grafrath sollen mehr als einhundert Elsbeerbäume gezogen und der BEstand gesichert werden. Aber was ist die Elsbeere eigentlich? Die Elsbeere ist ein Baum, ein Laubbaum. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse und zur Unterfamilie Spiraeoideae. Der sogenannte Tribus der Elsbeere ist die Pyreae und ihr Untertribus sind die Kernobstgewächse. Die Elsbeere gehört zur Gattung der Mehlbeeren (lateinisch Sorbus). Der lateinische Name der Elsbeere lautet „Sorbus torminalis“. Im Lauf der Jahrhunderte gab man der Elsbeere viele Namen. Einer davon ist Ruhrbirne. Nicht weil Sie einst nur zwischen Rhein und Ruhr wuchst, sondern weil sie in früheren Zeiten ein wichtiges Heilmittel gegen die Dysenterie oder eben auch Ruhr bezeichnete, entzündliche Erkrankung des Dickdarms, angewendet wurde. Weitere bekannte Namen der Elsbeere sind Alzbeere, Darmbeere, Krause Else, Sauerbirl, Schöne Else, Schwarzer Birnbaum, Els-Vogelbeere und viele mehr. Alle zu nennen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Im Fünfseenland gibt es diese seltenen Bäume noch und darum stieg das Team um Felix Brundke in die Wipfel der Bäume und erntete die Früchte. Elsbeerbäume sind eine forstliche Rarität, ihr Schutz wichtig, denn ihr Holz erziehlt Höchstpreise. Schon darum will man den Erhalt sichern. Ein Kubikmeter Elsbeerholz bringt bei Versteigerungen bis zu 10000 Euro. Verglichen damit ist die Fichte mit etwa 100 Euro pro Kubikmeter richtig billig. Es lohnt sich also die Elsbeere zu schützen, nicht nur wegen den hohen Preisen, die für ihr Holz erzielt werden sondern vor allem, weil dieser tolle Baum nicht aussterben darf. Bis eine Elsbeere groß genug ist, damit man ihr Holz verkaufen kann, vergehen laut Felix Brundke 100 bis 200 Jahre. Es geht also mehr um den Erhalt dieses seltenen Baumes als um Gewinne aus dem Holzverkauf. Bei der Kletteraktion war Eile geboten, denn ansonsten hätten sich die Vögel schnell über die Beeren hergemacht und sie verspeist. Aber, alles ging gut, die gesammelten Früchte reichen für die Aufzucht von ca. 100 Elsbeerplanzen, die, wenn sie groß genug geworden sind an passenden Stellen im Fünfseenland ausgesetzt werden sollen. Erst einmal müssen die Beeren jedoch zwei Winter überstehen, erst dann sind Sie laut Süddeutscher Zeitung keimfähig. Schneller würde es gehen, wenn sie durch einen Vogelmagen wandern, dann jedoch würden die Vögel die Samen in alle Richtungen verteilen und man könnte sie nicht wiederfinden. Die Keimfähigkeit wird darum im Labor hergestellt. Das geht schneller. Eine tolle Aktion zum Schutz und erhalt eines sehr seltenen Baumes. Falls Sie übrigens eine Elsbeere in freier Natur sehen, wünscht sich Felix Brundke, dass Sie dies melden, damit der Baum registriert werden kann. Tun können Sie dies beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Fürstenfeldbruck. Viel Spaß beim Suchen!
Zur Webseite des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF): http://www.aelf-ff.bayern.de Bild: „Sorbus torminalis Weinsberg 20070929 5“ von Rosenzweig – Eigenes Werk (own picture). Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.Autor: cam für fuenfseenland.de
Habt’s des gestern Nacht mitbekommen? Ein pfeilgroder Schnirlreng! So schön sieht und hört man ihn ja gleich selten. Gegen 22:00 Uhr hat er begonnen. Ging bis über Mitternacht hinaus, zumindest bin ich gegen Mitternacht eingeschlafen und da war es noch Schnirlregn. Schnirlreng ist Schnürlregen, die Norddeutschen sagen dazu „es regnet Bindfäden“. Schnürlregen ist eine spezielle Form des Sprüh- oder Nieselregens. Genau genommen heißt diese Form von Regen „Salzburger Schnürlregen“, weil dieser durch die im Salzkammergut vorherrschende Nordstaulage besonders häufig vorkommt und meist länger anhält. Salzburg hat im Vergleich zur österreichischen Landeshauptstadt Wien fast doppelt soviel Regen. Dort liegt die Zahl der Tage mit Niederschlägen bei 141,2 und damit vergleichsweise hoch. Schnürlregen ist sehr gleichmäßig, normaler Regen nimmt an Intensität immer wieder zu und ab, Schnürlregen bleibt beständig. Wie an einer Schnur fallen die Regentropfen völlig gleichmäßig und kerzengerade vom Himmel. Dadurch entsteht ein beruhigendes Rauschen und durch das Wasser, das sich an verschiedenen Stellen sammelt und dann weiter tropft entstehen regelrechte Rhythmen. Plitsch, Plitsch, Plitsch Plutsch, Plitsch, Plitsch, Plitsch Plutsch … So kann es bei Schnürlregen über Stunden hinweg klingen. Wie Musik, entspannend (vorrausgesetzt man ist unter Dach), beruhigend, meditativ. Es ist eine ganz eigene Regenform unter den vielen möglichen Arten, wie Wasser vom Himmel fällt. Noch kein Duscher aber auch kein leichtes Nieseln mehr, kein Wolkenbruch aber zu stark für einfachen Regen. Schnürlregen eben. Wer sich an das Video von Hubert von Goisern erinnert, kann sich vielleicht auch an die Regenszenen darin erinnern. Auch das ist Schnirlreng. Schließlich ist das Video ja auch im Salzkammergut gedreht, der Heimat von Goisern und des Schnürlregens. Wer sich nicht erinnert, das Video gibt es unter folgendem Link: https://vimeo.com/34195834. Wer sich nicht mehr dran erinnert, einfach mal reinsehen. Schnürlregen im Video. Jedenfalls gab es hier im südlichen Fünfseenland gestern eben genau diese Form von Regen. Es war unglaublich beruhigend, die Rhythmen der Tropfen wirkten regelrecht einschläfernd. Wie lange es so geregnet hat, ich kann es nicht sagen. Wie schon erwähnt hat mich das gleichmäßige Rauschen und Tropfen schnell in den Schlaf gewiegt. Heute Morgen war der Schnürlregen dann vorbei. Auch nicht verkehrt, denn rausgehen mag man dabei meist nicht. Schnürlregen oder Schnirlreng schaut man sich am liebsten von der warmen Stube aus an. Dann ist er wirklich schön und ein Genuß …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Ich öffne die Augen, es ist der dritte September. Ein erster Blick aus dem Fenster, grau. Alles grau in grau. Dominanz des Grauen. Kühl, ungemütlich, wabernde Nebel. Kein Blau am Himmel, nur grau. Der See, auch er spiegelt das grau, wird selbst ein Teil davon. Im See wechselt helles und dunkleres Grau sich ab, am Himmel nicht. Einheitsgrau. Wo sind all die Farben hin? Noch vor kurzem war überall Farbe, nun beherrscht grau die Szenerie. Der Blick in die Weite kommt nicht mehr wie sonst bis zu den Bergen, er verliert sich im Grau. Die Augen sehen immer noch gleich weit, nur das Licht der Farben kommt nicht zurück. Nur Grau kommt zurück. Verschiedene Grautöne. Helles Grau, mittleres Grau, dunkles Grau und viele, viele weiter Abstufungen dazwischen. Grau hat die Führung übernommen, ist die alles beherrschende Farbe geworden. Weite versinkt im Grau. Keine Wolken, keine Kontraste, überall nur grau. Grau in Variationen. Grau verdeckt die Weite, verdeckt die Sonne, verschluckt das Licht. Die Sonne ist da, gewiss, hinter dem grauen Mantel scheint sie, kommt nicht hindurch. Gebrochenes Licht, graues Licht, graue Welt. Die Farben des Sommers erloschen, die Brauntöne des beginnenden Herbst lösen sich auf im Grau. Auch der Regen der vergangenen Tage konnte das Grau nicht wegwaschen. Tropfen fallen durch die graue Atmosphäre Richtung Erde ohne die Luft vom Grau reinzuwaschen. Grau dominiert. Die Welt besteht aus Grautönen vieler Nuancen. Immer wieder versuchen die Regentropfen die graue Soße abzuwaschen, wegzuspülen, den Himmel freizumachen. Leider nur, es gelingt nicht. Das Grau haftet fest, krallt sich am Himmel ein, ist beständig. Dahinter ist Licht, Licht das Farbe bringen würde aber die graue Grenze ist undurchlässig, permanent, massiv, erbarmungslos, wie in den Himmel betoniert. Beton ist ebenfalls grau. Betonierter Himmel? Lasst uns das Grau mit bunter Farbe anstreichen, den Himmel in bunten Farben pinseln. Ich wünsche mir die Farben zurück, will Farbtöne statt Grautöne. Will Licht und Sonne statt vieler Stufen zwischen Schwarz und Weiss. Grau kann sich nicht entscheiden, ist weder Schwarz noch Weiss, ist irgendwie nur dazwischen. Es gibt viele Grautöne, zu viele um gezählt zu werden. Sie alle umgeben mich, schauen mich vom Himmel herunter an und wollen nicht verschwinden. Wollen der Farbe keinen Platz einräumen. In diesem Sinn, einen grauen Donnerstag, einen grauen 3. September. Ziehen Sie sich wenigstens farbig an, das hilft!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Auch aus dem Fünfseenland sind am Dienstag einige Milchbauern mit ihren Traktoren nach München gefahren um für faire Milchpreise zu demonstrieren. Laut der Süddeutschen Zeitung versammelten sich vor der Staatskanzlei bis zu 3000 Landwirten mit 500 Traktoren um ihrem Ärger Luft zu machen. Sie fordern die EU auf, die Überproduktion von Milch zu stoppen und so dem stetigen Preisverfall Einhalt zu gebieten. Aber nicht nur die EU kann etwas dagegen tun, auch wir Verbraucher sind gefordert. Milch hat einen Preis und der permanente Druck auf diesen Preis führt zu unglaublicher Tierquälerei. Hochleistungskühe mit Mega-Eutern, die ein Vielfaches der Milch pro Tag geben, die es noch vor einigen Jahrzehnten waren. Die armen Kühe schleppen Rieseneuter mit sich, müssen häufig Kalzium gespritzt bekommen, weil sie ausgezehrt sind und werden nach nicht einmal einem Viertel ihrer normalen Lebenserwartung geschlachtet. Warum muss Milch eigentlich so billig sein? Also erstens trinken viele Menschen sowieso zu viel Milch und das ist alles andere als gesund, auch wenn das Milchmarketing uns das gerne weismachen würden. Zweitens, Milch ist ein tierisches Produkt und wenn die Tiere artgerecht gehalten werden sollen, dann hat Milch einfach ihren Preis. Die meisten Konsumenten kaufen jedoch immer nur die billigste Milch im Regal. Egal, wie die Qualität ist, egal wie sehr die Tiere leiden müssen, egal ob sie gesund ist oder nicht. Es ist ein „Billig-Wahn“, ohne Rücksicht auf Verluste. Wie viel Milch verbrauchen Sie pro Woche? 4 Liter? 5? 10? Billige Milch kostet 69 bis 79 Cent, gute Milch ca. 1,29 Euro. Bei vier Litern pro Woche macht das in einem Monat nicht einmal 10 Euro unterschied. Für ein gutes Produkt, für faire und tiergerechte Herstellung, für ein gutes Gewissen. Verstehen Sie mich nicht falsch, wer es sich absolut nicht anders leisten kann, dem werfe ich nicht vor, wenn er zu billiger Milch greift aber gerade hier im Fünfseenland können es sich die meisten Menschen leisten. Viele kippen Öl, der Liter zu 25 Euro in ihr Auto und kaufen dann Milch, bei der der Liter nicht mehr als 70 Cent kosten darf. Da stimmt doch etwas nicht! Ich glaube wir müssen uns wieder klar darüber werden, dass in dem Wort Lebensmittel das Wort „Leben“ steckt und solche Lebensmittel kann man nicht immer nur nach der Maßgabe des günstigsten Preises herstellen. Dafür muss man auch bereit sein etwas zu bezahlen. Also, etwas weniger Milch konsumieren und dafür für den Liter etwas mehr bezahlen. Dann können auch die Landwirte damit und davon leben. Ansonsten wird es sie vielleicht bald nicht mehr geben und das wäre mehr als schade. Denn die Landwirtschaft gehört zu Bayern und auch zum Fünfseenland. Greifen wir also für faire und qualitativ hochwertige Produkte etwas tiefer in die Tasche! Es ist nur zu unserem Besten …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Nun ist er also da, der September. Das letzte Drittel des Jahres hat begonnen. Schon irgendwie komisch der Gedanke, dass bald schon wieder Schnee und Eis draußen die Landschaft bestimmen werden. Laut dem Haslinger Sepp aus Benediktbeuern soll es ja in diesem Jahr schon im Oktober den ersten Schnee geben. Das hat der Mann aus seiner Königskerze (Verbascum thapsus) „herausgelesen“. Wetterkerze nennt man die Pflanze auch, weil man eben aus ihrem Blütenstand Rückschlüsse auf das Wetter ziehen kann. Können sollte? Es wird sich in ca. vier Wochen zeigen, ob der Haslinger Sepp seine Kerze richtig „gelesen“ hat und ob die Wetterkerze auch das Richtige „gesagt“ hat. Jedenfalls, nur noch drei Monate bis zum Jahresende – unglaublich, wie schnell das Jahr 2015 schon wieder fortschreitet. Heute ist auch schon der meteorologische Herbstanfang. Der astronomische folgt dann in 23 Tagen. Phänologisch sieht es schon länger nach Herbst aus, weil viele Pflanzen durch die anhaltende Hitze schon ihre Blätter abgeworfen haben. Das lassen wir in diesem Jahr nicht gelten. Jedoch meteorologisch ist es also heute soweit. Der Herbst ist gekommen. Heute Abend soll sich auch mit kräftigen Gewittern der Super-Sommer 2015 verabschieden. Schade eigentlich. Dann, so sind sich die Wetterdienste einig, fallen die Temperaturen auf 15 bis 17 Grad am tag und 7 bis 9 Grad in der Nacht. Brrrr, das wird ein Kälteschock nach den vergangenen Wochen, die uns mit wohliger Wärme verwöhnt haben. Wenn also der Sepp Haslinger Recht behält – oder besser seine Wetterkerze, dann wird es in ca. vier Wochen echt schon ungemütlich. Feste Schuhe, warme Jacke, Ofen einschüren. Die ersten Lebkuchen liegen sicher auch schon in den Regalen. Ich habe ja nichts gegen den Winter aber dieser Sommer hätte gerne noch weitergehen können. Warum kann eigentlich bei uns nicht das ganze Jahr Sommer sein? Nun, ist es nicht und damit müssen wir uns abfinden. Wir haben also laut Wetterbericht noch etwa 6 bis 8 Stunden Sommer und dann rauscht mit einem Knall der Herbst heran. In 17 Wochen ist übrigens auch schon wieder Weihnachten. Da wird es langsam Zeit, sich über die Geschenke für seine Liebsten Gedanken zu machen. Das sei jetzt übertrieben meinen Sie? warten Sie es ab, 17 Wochen vergehen schneller als man denkt und wenn man überlegt, dass das Jahr 2015 gefühlt erst begonnen hat, dann sind 17 Wochen auch nur ein Wimpernschlag. In diesem Sinn, genießen Sie die letzten Sonnenstunden und tanken Sie noch einmal so richtig auf …
Autor: cam für fuenfseenland.de