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Christi Himmelfahrt, Vatertag und ein weiterer Eisheiliger

Heute ist Christi Himmelfahrt, Vatertag und der Gedenktag des Bonifatius, einem der fünf EisheiligenEs gibt Tage, an denen trifft alles zusammen. Heute ist ein solcher Tag. Da hätten wir als erstes den Vatertag. Herzlichen Glückwunsch an alle Väter! Genießt euren Tag aber lasst es nicht so sehr krachen, dass ihr Tag lang leiden müsst. Männer, also Väter neigen ja am Vatertag gerne mal dazu ein wenig über den Durst zu trinken und so mancher Vatertagsausflug ist schon in einem heillosen Besäufnis geendet. Also Vatertag feiern, aber mit Maß und Verstand. Dann ist heute auch Christi Himmelfahrt. Nur für den Fall, dass sich jemand fragen sollte, warum heute Feiertag und frei ist. 40 Tage sind seit Ostern vergangen (39 seit dem Ostersonntag). 40 Tage, die Jesus Christus nachdem er gekreuzigt wurde noch auf Erden war, bevor er zur Rechten Gottes in den Himmel berufen wurde. Christi Himmelfahrt heißt auf lateinisch „Ascensio Domini“, übersetzt „der Aufstieg des Herrn“. In diesen Tagen seit Ostern, so berichtet Lukas in seinem Evangelium, zeigte sich Jesus noch öfter seinen Jüngern und sprach mit ihnen. Danach fuhr er in den Himmel auf, ohne auf erden noch einmal sterben zu müssen oder einen Leichnam zu hinterlassen. Weitere 10 Tage nach Christi Himmelfahrt ist das Pfingstfest. Zuguterletzt haben wir heute dann noch den vierten Tag der Eisheiligen. Dieser ist der Gedenktag von Bonifatius der wohl in Rom geboren wurde und um 306 in Tarsus, in der heutigen Türkei, getötet wurde. Bonifatius war eigentlich kein Christ. Er wurde nach Tarsus gesandt um dort Reliquien von christlichen Märtyrern zu finden und zurück nach Rom zu bringen. Dort, in Tarsus, erlebte Bonifatius die Schrecken der Christenverfolgung durch Kaiser Galerius. Dass die fast zu Tode gefolterten trotzdem ihren Glauben nicht ablegten oder verleugneten beeindruckte Bonifatius tief. Dies scheint für ihn die Intuition gewesen zu sein, sich selbst taufen zu lassen und den christlichen Glauben anzunehmen. Diesen vertrat er auch öffentlich und wurde dafür mit dem Martyrium durch siedendes Pech verurteilt. Überlieferungen lassen darauf schließen, dass seine Begleiter seinen Leichnam zurück nach Rom brachten wo er in der Via Latina beigesetzt wurde. Boifatius heißt übrigens „der gutes Geschick Verheißende“. Bonifatius wird oft beim erleiden seines Martyriums mit heißem Pech dargestellt. Sein Gedenktag ist der 14. Mai, der vierte Tag der Eisheiligen, die als wichtige Tage für Gärtner und Landwirte gelten. In unseren gestrigen udn vorgestrigen Artikeln habe ich bereits beschrieben, dass die Eisheiligen eigentlich nicht mehr ganz stimmen, da sich die Tage durch die gregorianische Kalenderreform verschoben haben. Nun aber Ihnen einen schönen Feiertag und einen schönen Vatertag!  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Der Eisheilige Servatius

Heute ist der dritte Tag der Eisheiligen. Er ist der Gedenktag für den heiligen ServatiusUnd schon wieder ist der dritte Tag der Eisheiligen. Wahnsinn, wie schnell Zeit immer vergeht. Heute ist der Gedenktag für Servatius von Tongern. Servatius wurde wahrscheinlich, denn genau weiss man das nicht, irgendwo in Armenien geboren. Wie gesagt, das ist nur eine Vermutung. Gestorben ist er, das weiss man genauer, am 13. Mai 384 in Maastricht. Servatius wird im Volksglauben bei allerlei Wehwehchen und Leiden angerufen. Fußleiden, Frostschäden, Rheumatismus und Rattenplagen sind seine „Spezialgebiete“. Hier rufen die Menschen hilfesuchend den heiligen Servatius. Auch er ist einer der fünf Eisheiligen und sein Gedenktag wird von allen Gartenfreunden sehr genau beobachtet. Wie ich gestern schon geschrieben habe, soll man ja junge Pflänzchen nicht ins Freie pflanzen, bevor die Eisheiligen vorüber sind. Hierbei gebe ich noch einmal zu bedenken, dass sich seit der gregorianischen Kalenderreform die Tage etwas verschoben haben und die Eisheiligen eigentlich eine Woche später sein müssten. Gut, man konnte schlecht die Tage einfach nach vorne verschieben, da es ja alles Sterbetage von Heiligen sind. So muss man sich dies als Gartenbesitzer einfach merken und wissen. Ansonsten kann den kleinen Trieben der Pflänzchen schnell Unheil in Form von Frost drohen. In diesem Jahr ist es schon recht warm und ich glaube wir müssen uns keine Sorgen über einen weiteren Frost machen. auch wenn der Wetterbericht für die kommenden Tage nicht gerade das schönste Wetter voraussagt. Aber zurück zu Servatius. Der ist nämlich vielleicht nicht nur einer sondern zwei. Sozusagen „ich bin zwei Servatius“. Dabei geht es nicht um gespaltene Persönlichkeiten sondern nur um den aktuellen Stand der Wissenschaft und die ist sich ziemlich sicher, dass für die Figur des Servatius zwei Personen zusammengewürfelt wurden. Zum einen erwähnt Georg von Tours in seiner „Historia francorum“ einen Servatius episcopus tungrorum, also Servatius von Tongeren, dem auf einer Reise nach Rom der heilige Petrus erschien und ihn vor einem Einfall der Hunnen (450) warnte. Servatius reiste darauf zurück in seine Heimat und warnte die Menschen dort. Da Servatius aber schon 384 starb, hätte er also zur Zeit der Hunnen gar nicht mehr gelebt. Allerdings erwähnt auch der Geschichtsschreiber Sulpicius Severus einen Servatius aus Gallien. Im Mittelalter vermischten sich vermutlich diese beiden zu einer Heiligenfigur die heute zu den Eisheiligen zählt. Muss uns das verwundern, dass hier einfach Heilige „zusammengebastelt“ werden? Nein, jedenfalls ist heute der Gedenktag für Servatius, egal welcher, oder beide. Das dürfen Sie sich aussuchen …  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Huch, fast vergessen, die Eisheiligen …

Junge Setzlinge sollten nicht ins Freie gesetzt werden bevor die Eisheiligen vorbei sind. Aber auch dabei gibt es einiges zu beachten …Vor lauter Sonnenschein und tollem Wetter sind mir beinahe die Eisheiligen ausgekommen. Gestern am 11. Mai war der erste Tag. Dieser ist Mamertus gewidmet, einem Bischof aus Vienne. Die eisheiligen sind für alle Gartenfreunde von großer Bedeutung, denn man soll seine vorgezogenen Pflanzen nicht ins Freie setzen, bevor die Eisheiligen vorüber sind. Man sagt, bis zu diesen fünf Tagen könne es immer noch Frost geben und die mühsam gezogenen Pflänzchen würde erfrieren. Gestern also Mamertus, er starb um 477 in Vienne, Gallien. Mamertus führte die Bittprozession, drei Tage vor Christi Himmelfahrt ein. Vielleicht hat man ihm darum genau den Tag, drei Tage vor diesem Fest gewidmet. Mamertus entstammte einer wohlhabenden, gallorömischen Familie aus Lyon und wurde 461 Bischof von Vienne. Schon zu seinen Lebzeiten soll Mamertus verschiedne Wunder vollbracht haben. Mamertus also war gestern. Heute ist Pamkratius. Der heilige Pankratius wurde um 290 in Phrygien geboren und starb um 304 in Rom. Er war ein Märtyrer der frühen christlichen Kirche. Auch Pankratius stammte aus einer wohlhabenden Familie aus der Gegend von Synnada. Er wurde der Legende nach mit 14 Jahren zu seinem Onkel nach Rom gebracht. Unter der Herrschaft des Diokletian oder des Kaisers Valerian wurde er schon wenig später wegen seines Glaubens enthauptet. Pankratius ist der zweite der Eisheiligen. Sein Tag ist der 12. Mai. Wer sich bei seiner Gartenplanung nach den Eisheiligen richtet, muss dringend bedenken, dass die Feier- oder Gedenktage seit der gregorianischen Kalenderreform nicht mehr ganz stimmen. Die alten Bauernregeln darf man erst etwa eine Woche später anwenden, denn um diese Zeit haben sie sich im Gegensatz zu früher verschoben. Warten Sie also mit Ihren Pflänzchen noch bevor Sie sie in den Garten setzen. Es wäre wirklich schade, würden sie aufgrund der gregorianischen Kalenderreform erfrieren. Auch wenn es derzeit schon recht warm ist, so kann es hier in Mitteleuropa über Nacht noch empfindlich kalt werden. Die Pflanzen, die bislang in der Wohnung standen sind keine Kälte gewöhnt und erfrieren viel schneller als Pflanzen, die schon im Freien stehen und mit der Kälte umgehen können. Aber auf die paar Tage kommt es nun ja auch nicht mehr drauf an und spätestens nächste Woche können dann alle Setzlinge in den Garten entlassen werden. Davor kommen aber erst noch drei weitere Eisheilige …  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Rhabarber … Rhabarber …

Bald ist der Rhabarber reif zur Ernte. Er ist übrigens ein Gemüse, kein Obst …Rhabarber, Rhabarber sagt man eigentlich zu jemandem, der im weitesten Sinn dummes Zeug daher redet. Heute soll es aber nicht um diesen Spruch gehen sondern um den echten Rhabarber, die Pflanze. Genau genommen also um den Gemeinen Rhabarber, lateinisch Rheum rhabarbarum. Der Rhabarber gehört zur Familie der Knöterichgewächse wie auch Bocksweizen, Buchweizen und Ampfer. Er ist ein Gemüse und kein Obst, auch wenn er meistens wie solches zubereitet wird. Rhabarber ist eine tolle Pflanze. Einmal im Garten eingesetzt, treibt er jedes Jahr wieder aus. An seinen überdimensionalen Blättern und den roten Stengeln ist der Rhabarber gut zu erkennen. Wer einen freien Platz im Garten hat, sollte einige Rhabarber einsetzen. Denn er kann vielseitig in der Küche verwendet werden und wächst ganz ohne Zutun. Hochsten ein wenig Dünger sollte man ihm gönnen. Hier eignet sich zum Beispiel Pferdemist ganz besonders. Einfach ein wenig davon nach dem Abschneiden der Blätter darüber ausbreiten und über den Herbst und Winter kann der Dünger in den Boden eindringen. Aber zurück zur Verwendung in der Küche. Die säuerlichen Stile eignen sich hervorragend für ein Rhabarber-Baiser – wahnsinnig lecker! Aber auch für Kompott ist der Rhabarber bestens geeignet. Sein sauerlicher Geschmack gibt auch hier dem Kompott die besondere Note. Zuletzt kann man natürlich auch wunderbare Marmeladen aus Rhabarber machen. In Kombination mit Erdbeeren schmeckt er vorzüglich. Am besten Sie geben noch etwas echte Vanille aus einer Schote hinzu. Die süße Vanille bildet einen tollen Kontrast zum sauren Geschmack von Erdbeeren und Rhabarber. Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Früchte mit denen sich Rhabarber kombinieren lässt. Da dürfen Sie Ihrer Kreativität gerne freien Lauf lassen und einfach mal ausprobieren. Der lateinische Name Rheum rhabarbarum kann in etwa mit „fremdländische Wurzel“ übersetzt werden. Rheum ist die Wurzel und barbarus bedeutet ausländisch oder fremd. Der Rhabarber kam im 18. Jahrhundert nach Europa. Ursprünglich stammt er aus dem Himalaja. Schon im 16. Jahrhundert wurde er in Russland angebaut und eben im 18. Jahrhundert nach Europa gebracht. Im viktorianischen England wurden große Mengen Rhabarber angebaut. Man hatte extra für diese Pflanze große Bleichtöpfe aus Ton angefertigt, um den Rhabarber kurz vor der Ernte damit abzudecken. So werden die Stile nicht rot sondern weisslich-rosa und schmecken süßer. Ich habe mir auch einen solchen Bleichtopf anfertigen lassen, allerdings hat dieser Versuch nicht funktioniert. Die einzigen, die den Topf super fanden waren die Schnecken. Der Rhabarber hat es leider nicht überlebt. Da hatten die viktorianischen Gärtner mir wohl noch eine gewisse Menge Know How voraus. Beim Rhabarber nutzt man übrigens nur die Stile. Die Blätter darf man nicht essen, da sie giftig sind. Die Ernte des Rhabarber beginnt im April und endet spätestens am Johannistag (24. Juni). Danach sollte man der Pflanze wieder Zeit zum Erholen geben. Außerdem steigt dann der Oxalgehalt in den Stängeln und macht sie zum Verzehr ungeeignet. Wegen dem Oxalgehalt sollte man Rhabarberstengel auch niemals roh verzehren. Beginnt der Rhabarber zu blühen, sollte man die Blüte abschneiden, so geht die Kraft der Pflanze in die Wurzel und sie wird größer. Also, wenn Sie einen Garten ihr Eigen nennen, setzten Sie ein paar Rhabarberpflanzen dort ein, es lohnt sich!  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Sonntag, 10. Mai 2015 Stammtischgeplauder

Heute ist MuttertagHeute ist Muttertag! Alles Gute an alle Mütter dieser Welt! Ich hoffe Sie haben nicht vergessen Ihrer Mama alles Gute zu wünschen und vielleicht auch ein paar Blümchen oder ein anderes kleines Geschenk vorbeizubringen. Hallo?! Vor allem aber, sie aber fest zu drücken! Den Muttertag hat seinen Ursprung übrigens im Jahr 1865 als Anna Maria Reeves Jarvis versuchte die Mütterbewegung „Mothers Friendships Day“ zu gründen. Schon wenig später kümmerte sie sich hauptberuflich darum einen Feiertag für Mütter zu schaffen. Unermüdlich schrieb Sie Briefe an Politiker, Geschäftsleute, Geistliche und Frauenvereine. 1909 feierte man den Muttertag bereits in 45 Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Der Kongress beschloss, dass am Muttertag alle öffentlichen Gebäude in Amerika beflaggt werden sollten. Diesem Wunsch kam der 28. US-Präsident Woodrow Wilson noch im selben Jahr nach. Ab 1914 wurde der Muttertag als offizieller Feiertag begangen und ab diesem Jahr verbreitete sich der Muttertag über die gesamte westliche Welt als Feiertag. Nicht ganz so lange zurück liegt ein unschönes Ereignis, das genau heute vor 72 Jahren stattfand. Die Bücherverbrennung. Am 10. Mai 1933 brannten die Bücher. Die Bücherverbrennung stellte den Höhepunkt der „Aktion wider den undeutschen Geist“ dar, damals, kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. In welchem Wahnsinn es enden wird, sahen damals nur wenige voraus. Mich würde interessieren, ob hier im Fünfseenland auch Bücher verbrannt wurden? Viele die davon erzählen könnten sind tot, andere erinnern sich nicht mehr und wieder andere schweigen. Bücherverbrennungen gab es viele in der Geschichte und alle waren sie falsch. Bücher verbrennt man nicht! Heute findet in der Loisachhalle in Wolfratshausen eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Bücherverbrennung statt. Es lesen und spielen unter anderem Klaus Doldinger, Maria Peschek, Markus H. Rosenmüller, Gisela Schneckenberger, Hans Well und Jan Weiler. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr. Restkarten gibt es noch an der Abendkasse. Aber sie müssen schnell sein, denn es sind nur noch wenige Karten übrig. Mir ist übrigens aufgefallen, mit welcher Geschwindigkeit die Aufräumarbeiten nach Orkan Niklas vorangehen. Überall in den Wädern sieht man Harvester, die Bäume entasten, ablängen und zu großen Haufen aufstapeln. Die Forstarbeiter sind wirklich wie die fleißigen Bienchen und sogar am Samstag werden Bäume im Wald aufgeräumt. Respekt, da geht was voran! So, ich glaube das war es auch schon wieder mit dem heutigen Stammtischgeplauder. Sicher, man könnte noch so einiges erzählen, aber heute steht ja das Kümmern um die Mamas im Vordergrund. Das werden wir jetzt alle machen. Darum, einen schönen Muttertag, einen schönen Sonntag und hoffentlich kriegt das Wetter noch die Kurve …  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Aus für die Carl-Orff-Festspiele in Kloster Andechs

Aus für die Carl-Orff-FestspieleCarl Orff, der bekannte Komponist würde sich ob dieser Nachricht wohl im Grab umdrehen. Die Carl-Orff-Festspiele, die jährlich in Andechs stattfanden werden nach der Saison 2015 eingestellt. Nach ANgaben der Süddeutschen Zeitung gibt es schwerwiegende und unüberbrückbare Differenzen zwischen der Carl-Orff-Stiftung und dem Kloster Andechs. So steht es auch schwarz auf weiss in einer Pressemitteilung des Klosters, die am 7. Mai 2015 veröffentlicht wurde. Ein trauriger Tag für alle Kulturfreunde im Fünfseenland. Nach Aussage der Carl-Orff-Stiftung präferiere man die Aufführung von Werken Orffs, die „exemplarischen Charakter“ haben. Mit der Werkauswahl des Künstlerischen Leiters Marcus Everding sei dies nicht gegeben. Laut Kloster Andechs seien Versuche mit der Stiftung in einen fruchtbaren Dialog zu treten nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Das Kloster Andechs stellt sich hinter seinen Intendanten Everding, der die Festspiele nach der Maxime „ein Novum im Kontinuum“ weiterentwickeln und das Potential der Werke Orffs ausschöpfen und einem jungen Publikum zugänglich machen wollte. Dies war für Everding stets eine Herzensangelegenheit. Das Kloster Andechs als Träger der Festspiele braucht nach eigenen Angaben die ideelle Unterstützung als auch die Finanzielle. Die Stiftung als Inhaber der Urheberpersönlichkeitsrechte jedoch habe auf eine weitgehende Mitsprache bei der Inszenierung und Besetzung der Werke bestanden. Es sollen sogar öfter rechtliche Konsequenzen mit Blick auf die Inszenierung von Marcus Everding in den Raum gestellt worden sein, schreibt das Kloster Andechs in seiner Pressemitteilung. Auch für die aktuelle Saison habe man wegen unterschiedlicher, künstlerischer Auffassung sehr lange um einen Aufführungsvertrag bangen müssen. In Sachen künstlerische Freiheit scheinen die Meinungen zwischen Kloster Andechs und der Carl-Orff-Stiftung also weit auseinander zu gehen. Ohne eine Einigung jedoch könne man die Festspiele nicht weiterführen, heißt es in der Pressemitteilung des Klosters. Eventuelle juristische Schritte könne und wolle man nicht riskieren. Die Carl-Orff-Stiftung scheint die Festspiele unter der Leitung von Marcus Everding nicht weiter fördern zu wollen. Die Carl-Orff-Stiftung weist die erhobenen Vorwürfe des Klosters entschieden zurück und nennt die Entscheidung des Klosters, die Festspiele nicht mehr weiterzuführen „einseitig“. Man habe eben erst über die weitere, finanzielle Unterstützung beraten, heißt es auf der Webseite der Stiftung. Auch habe man niemals mit juristischen Schritten gedroht, so die Stiftung. Die Stiftung habe nur daran Anstoß genommen, dass die Werke Orffs nicht aus der Partitur heraus inszeniert wurden sondern unter Nichtbeachtung der musikalischen Vorgaben allein aus dem Libretto. Was hätte wohl der am 10 Juli 1895 in München geborene Komponist Carl Orff zu dieser Entwicklung gesagt? Die Frage, wie er selbst zu Everdings Inszenierung und Interpretation seiner Werke gestanden hätte, lässt sich leider nicht mehr beantworten. Da mag der Draht in den Himmel von Kloster Andechs noch so gut sein, so gut, dass diese Frage eine Antwort finden könnte, ist er leider doch nicht. So werden die Carl-Orff-Festspiele also nach 18 Jahren ab der Saison 2016 nicht mehr im Kloster von Andechs veranstaltet und das Fünfseenland ist um ein kulturelles Highlight ärmer. Ob sich Carl Orff, der in der Klosterbasilika von Andechs begraben ist wohl in diesem umdreht? Wir wissen es nicht …   Webseite der Carl-Orff-Festspiele: http://www.carl-orff-festspiele.de Webseite der Carl-Orff-Stiftung: http://www.orff.de  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Die Starnberger Brauerei GmbH

Ab Frühling 2016 dürfen wir uns auf das Bier der Starnberger Brauerei GmbH freuenHab ich mich nicht neulich erst darüber beschwert, dass es kaum mehr Baruereien im Fünfseenland gibt. Dort, wo früher fast an jeder Ecke ein Sudkessel stand, muss man heute kilometerweit fahren um ein „hiesiges“ Bier zu bekommen. Als wäre mein Schimpfen erhört worde, erreichte mich vor einigen Tagen eine Email von Florian Schuh. Er hat gemeinsam mit seinem Freund und Partner Karl Heinz Krawczyk im Jahr 2015 die „Starnberger Brauerei GmbH“ gegründet und die beiden schieben bei ihrem Projekt gerade mächtig an. Beide sind gebürtige Fünfseenland’ler und echte Starnberger See-Gewächse. Die Idee mit dem Bier brauen schwirrte schon einige Zeit durch ihre Köpfe aber in einer kalten, schon etwas zurückligeneden Winternacht fasste man endgültig den Entschluss, dass Starnberg wieder ein eigenes Bier braucht. Die Brauerei und die Lagerkeller selbst werden zwar nicht direkt in Starnberg angesiedelt sein sondern im nahen Höhenrain aber wurscht! Die Planung für das Brauereigebäude läuft schon seit 2013 und der Bau soll Ende 2015 fertiggestellt sein. Dann kann es losgehen!  Der eine Teil der Starnberger Brauerei GmbH, Karl Heinz Krawczyk, ist in Sachen feine Getränke auch kein Unbekannter. Seit Jahren betreibt er das Familienunternehmen „World of Wine“ mit eigenen Weinbergen in Deutschland, Frankreich und Italien. „Erster Bieranstich Frühling 2016“ lautet das Versprechen auf der Webseite der neu gegründeten Brauerei. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Das Gebäude muss ja erst einmal fertig werden, dann müssen die Brauanlagen istalliert werden und dann beginnt ein Braumeister mit den ersten Braugängen. Mit einer Kapazität von 4000 bis 6000 Litern pro Tag rechnen die beiden Unternehmer derzeit. Wenn’s schmeckt und süffig ist, wahrscheinlich kein Problem an den Mann oder die Frau zu bringen. Lokale Brauereien liegen im Trend und immer mehr Menschen möchten wissen, wo die Produkte, die sie kaufen, herkommen. Da wird beim Bier, dem allerheiligsten, bayerischen Nationalgetränk natürlich keine Ausnahme gemacht. Die Konsumenten möchten die Gesichter hinter dem Produkt kennen, sozusagen einen direkten Ansprechpartner haben. Das geht nur bei kleineren und regionalen Unternehmen. So gesehen kommt die Starnberger Brauerei genau zum richtigen Zeitpunkt. Ab Frühling 2016 dürfen wir uns also auf Helles, Kellerbier und „Edelweisses“ vom Starnberger See freuen. Wir beliben an dieser Geschichte dran und werden Sie, liebe Leser, über alle Neuigkeiten und Geschichten immer pünktlich auf dem Laufenden halten. In diesem Sinn, Prost und freuen wir uns auf das Starnberger Bier!   Webseite der Starnberger Brauerei: http://www.brauerei.bayern  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Hundspetersilie? Wiesen-Kerbel? Ganz was anderes?

Hundspetersilie oder Wiesen-KerbelWer derzeit im Fünfseenland spazieren geht, dem fällt auf den Wiesen eine Pflanze mit weißen Blüten auf. Auffällig sie weniger wegen der Blüten sondern wegen ihrer Größe. Sie überragt alles rundherum. Bis zu einem Meter groß und mit spitzen, gezackten Blättern. Die Blüten bestehen aus vielen kleinen Einzelblüten, wie bei vielen Doldenblütlern. Aber was ist das für ein Kraut, dass auf den natürlich belassenen Wiesen alles andere überragt? Wie heißt diese Pflanze. Ich habe es mal nachgesehen. Es ist die Hundspetersilie oder der Wiesen-Kerbel. Klingt komisch, ist aber so. Die Hundspetersilie lässt Hunde total kalt, das ist also kein Unterscheidungskriterium. Sie pieseln höchstens dagegen, weil es die größte Pflanze weit und breit ist, würden aber wahrscheinlich ebenso gegen den Wiesenkerbel machen. Ansonsten interessiert sich zumindest mein Hund nicht dafür. Entfernt erinnert sie (die Hundspertersilie) in Ihrer Form an den Schierling, ist aber wesentlich kleiner. Die Hundspetersilie (lateinisch Aethusa cynapium) ist ein Doldenblütler, der Wiesen-Kerbel (lateinisch Anthriscus sylvestris) auch. Hundspetersilie ist eine ein- bis zweijährige, krautige Pflanze und in Europa und Kleinasien beheimatet. Wiesen-Kerbel ist zweijährig oder ausdauernd. Gemeinhin gilt die Hundspetersilie als Acker- und Weideunkraut. Die Landwirte sehen sie nicht so gerne. Die meisten Tiere verschmähen sie, weil diese Pflanze stark giftig ist. Auch Menschen sollten vorsichtig mit ihr umgehen, weil schon die Berührung der Hundspetersilie Haureizungen und Ausschläge hervorrufen kann. Wiesen-Kerbel könnte man essen aber er ist eben schwer zu unterscheiden. Für die Giftigkeit der Hundspetersilie verantwortlich ist ein Polyin-Gemisch, das die Pflanze enthält. Genau genommen ist es Aethusin, ein ungesättigter Kohlenwasserstoff, der sehr eng mit Cicutoxin verwandt ist. Hier schließt sich neben der optischen Ähnlichkeit der Kreis zum Schierling, den Cicutoxin ist das Gift des Schierlings, zumindest des Wasserschierlings. Wenn Sie nun an den 399 vor Christus mittels eines Schierlingsbechers hingerichteten Sokrates denken, dann liegen Sie nicht ganz falsch, leider aber auch nicht ganz richtig denn Sokrates‘ Tod wurde nicht durch das Cicutoxin des Wasserschierlings verursacht sondern durch das Coniin des gefleckten Schierlings. Aber wir waren ja bei der Hundspetersilie und beim Wiesen-Kerbel die sich so schwer unterscheiden lassen und nicht beim Schierling. Allerdings sind die beiden ersten und der Wasserschierling auch schwer auseinanderzuhalten. Hier tun sich selbst Fachleute schwer. Am besten ist der Unterschied an den Wurzeln zu erkennen, die Wurzel des Wasserschierlings hat querliegende Kammern. Hundspetersilie, Wiesen-Kerbel, Wasserschierling, sie alle ähneln sich stark. Verzichten Sie darum besser auf die Zubereitung von Wiesenkerbel wenn Sie sich nicht absolut sicher sind. Es gäbe da nämlich auch noch den Hecken-Kälberkropf (lateinisch Chaerophyllum temulum), der sieht auch so aus wie die anderen dreiund das macht es echt gefährlich! Und falls Sie wissen, welche Pflanze das auf dem Bild genau ist, dann dürfen Sie mir gerne schreiben und mich aufklären.  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Seeshaupt: Gedenktafel am Bahnhof

Gedenktafel „Seeshaupt im April 1945“ am BahnhofSeeshaupt, 30. April 1945, der grausame Krieg ist kurz vor seinem Ende. Die Amerikaner erobern Deutschland Stück für Stück. In den letzten Tagen hatten die Nazis noch versucht möglichst viele Gefangene der KZ auf die sogenannten Todesmärsche zu schicken oder in Güterwagons quer durch das Land zu fahren. Die Amerikaner sollten die angerichteten Gräuel nicht sehen, darum wurde die Konzentrationslager geräumt. Sie sahen es dennoch! Ein Zug war schon seit Tagen vom KZ-Aussenlager Mühldorf-Mettenheim aus unterwegs und hatte am 30. April 1945 Seeshaupt am Starnberger See erreicht. Anfangs bestand der Zug aus gut 70 Waggons und hatte fast einen Kilometer Länge. Am Münchner Südbahnhof wurde der Zug später geteilt und jeder Teil fuhr in eine andere Richtung. Ein Teil mit zwischen 2000 und 3000 Gefangenen fuhr über Starnberg, Tutzing nach Seeshaupt.  Manche sagen, dass der Zug hier liegenblieb, weil nahe München Trafostationen bombardiert wurden und kein Strom mehr auf den Fahrleitungen gewesen ist. Andere sprechen von einer Befreiung durch die Amerikaner. Das Gräuel zeigte sich den Befreiern in Form von knapp 1800 halb verhungerten Gefangenen und 68 Tote in diesem Zug. Sie waren so schockiert, dass angeordnet wurde, dass aus jedem Haus in Seeshaupt eine Person zum Bahnhof gehen und sich das Unheil ansehen solle. Danach wurde Seeshaupt zur Plünderung freigegeben. Die ausgemergelten Gefangenen jedoch waren dafür zu schwach und wurden auf die Seeshaupter Häuser verteilt. Das war der Tag, als die Grausamkeiten der Nazis auch diesen Ort am Starnberger See erreichten. Die ganze Geschichte über den Todeszug hatte der Seeshaupter Filmemacher Walter Steffen im Jahr 2011 unter dem Titel „Endstation Seeshaupt“ in die Kinos gebracht. In der Bahnhofstraße, durch die die befreiten Gefangenen in das Dorf Seeshaupt gingen steht schon seit vielen Jahren ein Denkmal. Nun wurde auch am Seeshaupter Bahnhof eine Gedenktafel in drei Sprachen angebracht. Nach einigem Hin und Her seitens der Gemeinde über Form und Platz der Anbringung ist die Tafel im Jahr 2015 an der Nordseite des Bahnhofs montiert und eingeweiht worden. Auf ihr findet sich ein erklärender Text in Deutsch, Englisch und Hebräisch. Zusammen mit dem Mahnmal in der Bahnhofstraße und dem Grabmal auf dem Seeshaupter Friedhof vervollständigt es den „Weg der Erinnerungen“, Erinnerungen an eine grausame und menschenverachtende Zeit. Erinnerung aber auch daran, dass so etwas unfassbares niemals wieder in Deutschland oder anderswo geschehen darf. Um es mit den Worten von Max Mannheimer an die nachfolgenden Generationen zu sagen: „Ihr seid nicht für das verantwortlich, was geschehen ist, sondern nur für das, was in der Zukunft geschehen wird“. Diese Worte sind auch auf der neuen Gedenktafel zu lesen …  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Die Bahn streikt… Was nun? Was tun? Streiken Sie mit!

Die Bahn streikt, streiken Sie mit!Auch hier durch das Fünfseenland fährt die Bahn. Werdenfelsbahn heißt sie und eigentlich ist es ganz gemütlich damit zu fahren. Vorausgesetzt sie kommt, also fährt. Wenn ich am Bahnübergang vor der geschlossenen Schranke und der roten Ampel stehe, habe ich immer den Eindruck, die Bahn fährt hier andauernd. Steht man am Bahnhof, erscheint es einem als fahre sie seltener. Derzeit muss immer damit gerechnet werden, dass sie gar nicht fährt. Die GDL hat zum Streik aufgerufen. Die Lokführer streiken und ohne einen Lokführer fährt eben auch keine Bahn. Die Lokführer möchten mehr Geld. Darum fahren sie nicht. Warum gibt man ihnen nicht einfach mehr Geld. Bei den Gehältern, die die Bahnvorstände bekommen könnte das Personal doch leicht auch mehr bekommen. Warum eigentlich macht ein Vorstand eine Arbeit, die mehr Wert sein soll als die eines Lokführers? Wenn Vorstände Fehler machen bekommen sie meist hohe Abfindungen und werden hinauskomplimentiert. Macht ein Lokführer einen Fehler, dann sterben im schlimmsten Fall Menschen. Wer sollte also mehr verdienen? Natürlich verstehe ich auch Ihren Ärger, wenn Sie morgen am Bahnsteig stehen und kein Zug kommt. Vielleicht nicht einmal ein Schienenersatzverkehr. Das ist ärgerlich, keine Frage aber man muss irgendwie auch die Lokführer verstehen. Ehrlich gesagt verstehe ich alle Menschen die streiken. Die sich gegen unser wahnsinniges Wirtschaftssystem auflehnen. Arbeit muss wieder etwas Wert sein, nicht nur das Geschwafle von Vorständen und Managern. Dieses Pack hat man früher nicht gebraucht und man braucht es auch heute nicht. Ach ja, die Unternehmensberater habe ich ganz vergessen… Wir müssen wieder einen Weg zu ehrlicher Arbeit finden und wir müssen uns von diesen Quadratschädeln in den Managementetagen verabschieden, nein, sie rauswerfen. Gehen Sie auf die Barrikaden! Die Lokführer machen es gerade vor. Arbeit muss sich wieder lohnen und zwar richtig. Diese Welt hat genug Geld! Nur die Verteilung ist beschi… Anders kann ich das nicht sagen. Also, machen Sie sich, falls Sie mit der Bahn unterwegs sind, einen Plan B. Die Streiks sind beschlossene Sache, nur wo genau und wie lange steht noch nicht fest. Versuchen Sie aber auch die Lokführer zu verstehen. Auch wenn es schwer fällt. Denken Sie lieber darüber nach, wie Sie selbst auch streiken können. Für mehr Geld. Sie haben es sich verdient! In diesem Sinn, möge Ihre Zugverbindung pünktlich kommen!  

  Autor: cam für fuenfseenland.de