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Ganz im Sinn von „a G'schichterl geht immer!“
Hatte ich mich nicht neulich erst darüber beschwert, dass es kaum noch kleine Brauereien im Fünfseenland gibt? Dort wo noch vor hundert Jahren an fast jeder Ecke ein Braukessel stand, muss man heute danach suchen. Nun habe ich eine tolle Information in der Süddeutschen Zeitung gelesen! Das Mühlfelder Brauhaus in Herrsching öffnet, nachdem es längere Zeit geschlossen war, unter neuer Leitung. Das beste daran, auch die Brauerei wird wieder in Betrieb genommen. Es war aber auch zu schade um dieses tolle Anwesen, dass sich zuletzt die Pächter fast die Klinke in die Hand gegeben haben und nichts anständiges daraus geworden ist. Das wird nun anders. Mit dem Wirtepaar Michaela Kurz und Hans Kremkow bekommt das Mühlfelder Brauhaus nun zwei waschechte Profis was den Wirtshausbetrieb angeht. Michaela Kurz ist die Küchenchefin und as mit Leib und Seele. Der Süddeutschen Zeitung sagte sie, dass es bei und mit ihr keine Fertigprodukte gibt und nie gab. Alles wird selbst gemacht und frisch. Regional und saisonal steht im Vordergrund. Um auch das etwas jüngere Publikum in das schöne Gasthaus nahe des Ammersee zu ziehen, werden auch Hamburger in den verrücktesten Variationen angeboten. Für die Hungrigen zum Beispiel der „G’standene Bayer“ wie mir der Wirt Hans Kremkow bei unserem Telefonat erzählte. Wichtig auch, das Bier. Schließlich ist es ja das Mühlfelder Brauhaus, in dem über viele Jahre ein gutes und recht süffiges Bier gebraut wurde. Die Qualität dieses Bieres hing nicht zuletzt vom langjährigen Braumeister Peter Auer ab. Michaela Kurz und Hans Kremkow ist das fast unvorstellbare gelungen. Peter Auer kommt zurück und braut in Zukunft wieder das Mühlfelder Bier. „Die ersten Braudurchläufe sind sehr gelungen und das Bier schmeckt super“ sagt Hans Kremkow. Anfangs sei gar nicht sicher gewesen, ob die Anlage nach der langen Standzeit überhaupt noch funktioniert. Sie hat! Jetzt gibt es wieder das gute, hausgebraute Mühlfelder Bier zum guten Essen im Brauhaus. Toll. Es wäre wirklich sehr schade gewesen, wenn dieses tolle Gasthaus nicht wieder eröffnet worden wäre und um den wunderbaren Biergarten wäre es natürlich noch mehr schade gewesen. Aber alles funktioniert, alles läuft. Wünschen wir dem Wirtepaar Michaela Kurz und Hans Kremkow viel Glück und viele Gäste im Mühlfelder Brauhaus. Sicher sieht man sich dort mal im Sommer oder auch schon früher … Webseite des Mühlfelder Brauhaus: http://www.muehlfelder-brauhaus.de
Autor: cam für fuenfseenland.de
Da haben wir gerade einmal März und was schwirrt mir neulich um den Kopf und surrt mir in die Ohren? Eine Mücke. Eine fiese, kleine Stechmücke. Ich bin entsetzt! Bitte nicht schon wieder ein Mückenjahr. Gut, wir wohnen in der Nähe von Seen und einem Moor. Da sind Mücken normal. Je nach Sommer gibt es mehr oder weniger von den kleinen Quälgeistern. Aber jetzt schon im März? Zu früh aufgewacht? Senile Bettflucht bei Stechmücken? Was kann man dagegen tun? Ein natürlicher Weg um die Biester fernzuhalten ist, die richtigen Pflanzen im Garten einzusetzen. Manche davon mögen Mücken nämlich gar nicht. Da wären zum Beispiel die Storchenschnäbel (Geranium), eine Geranienart, die schon seit dem 16. Jahrhundert in Gärten und Parks kultiviert wird. Mücken meiden sie, darum sollten sie in keinem Garten fehlen. Auch Basilikum (Ocimum basilicum) ist gut gegen Mücken, nicht nur wenn er im Garten wächst, sondern auch wenn man seine Blätter zerreibt und sich damit einreibt. Am besten eignen sich Zimtbasilikum und Zitronenbasilikum. Diese beiden haben die meisten ätherischen Öle Das mögen Stechmücken gar nicht und ausserdem hat man damit immer eine wichtige Zutat für Mozzarella mit Tomaten im Haus. Auch Zitronengras (Cymbopogon citratus) vertreibt Mücken. Aber nicht nur das, es sieht im Garten auch noch sehr schön aus. Die Gewürz- und Heilpflanze gehört zur Familie der Süßgräser. Eine weitere Pflanze die die Mücken meiden, ist der Lavendel (Lavendula). Auch seine Pflanzenteile enthalten viele ätherische Öle, die den Mücken gar nicht „schmecken“. Lavendel ist dazu noch sehr dekorativ und kann getrocknet wunderbar in Duftkissen verwendet werden. Lavendel sollte in keinem Garten fehlen! Auch nicht fehlen sollte der Leberbalsam (Ageratum), der zur Familie der Korbblütler gehört. Der Leberbalsam stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika, ist aber auch in unseren Breiten wegen seiner schönen Farbe eine weit verbreitete Pflanze in Garten und Beet. Die letzte „Anti-Mücken-Pflanze“ ist die Ringelblume (Calendula officinalis). Auch sie meiden die Mücken, wie man in Bayern sagt „wie der Teufel das Weihwasser“ und darum sollte auch sie in keinem Garten fehlen. Die genannten Pflanzen vertreiben Mücken aber nicht nur das. Sie wirken auch gegen allerlei andere Gartenschädlinge und sollten darum in keinem Garten fehlen. Probieren Sie es aus, wenn auch Sie im Garten von Mücken geplagt werden. Es ist auf jeden Fall besser Pflanzen zu setzen als sich mit Gift einzureiben oder es gar im Garten zu versprühen. Das großflächige Sprühen von Anti-Mücken-Mitteln lehne ich ab, auch wenn immer behauptet wird, diese Substanzen seinen rein biologisch. Eines sollte uns klar sein, die Mücken gehören genau so zu unserer Gegend wie wir Menschen. Also versuchen wir uns mit ihnen zu arrangieren oder vertreiben sie mit natürlichen Mitteln. Ich hoffe trotzdem immer noch, dass die Mücke im März sich verirrt oder schlicht in der Zeit vertan hatte.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Wer derzeit durch einen Wald spaziert, in dem es Bäche oder andere feuchte Stellen gibt, kann schon wieder kleine, grüne Blattspitzen entdecken, die sich aus dem Boden schieben und sich der Sonne entgegen schieben. Die Bärlauch Saison beginnt gerade. Zwar riecht es noch nicht nach Knoblauch, weil die frischen Bärlauchblätter zwar gekocht nach Knoblauch schmecken aber noch keinen intensiven Geruch verbreiten. Das dauert noch ein wenig. Dann werden wieder Schwaden von Knoblauchduft durch die Wälder wabern. Vorerst muss man das Wildgemüse mit den Augen finden. Später dann mit der Nase. Bärlauch (Allium Ursinum) liebt die Auenlandschaft. Darum braucht man ihn in trockenen Wäldern gar nicht erst zu suchen. Bachränder, Feuchtgebiete, dass sind seine Lieblingsstellen. Dort fühlt er sich wohl und bedeckt den Waldboden wie ein grüner Teppich. Bärlauch ist auch ein Nährstoffanzeiger. Er liebt tiefgründige, feucht-lockere und humose Böden. Oft findet man ihn zusammen mit Frühlingsknotenblumen oder Buschwindröschen. Sie alle lieben kalkreiche Böden. Zur Verwendung in der Küche kennt man den Bärlauch seit Urzeiten. Im Mittelalter wurde er auch Herba Salutaris bezeichnet und galt als Heil- und Arzneipflanze. Ihm wurden unheilabwendende Wirkungen nachgesagt. Ob das stimmt, wage ich nicht zu sagen. Mir erscheint seine Wirkung gegen Magen- und Darmbeschwerden plausibler. Wir nutzen den Bärlauch lediglich seines guten Geschmacks wegen. Bärlauchsuppe, Bärlauchrisotto, diese Gerichte stehen in den nächsten Wochen wieder vermehrt auf unserem Speiseplan. Natürlich schmeckt der Bärlauch auch roh und fein aufgeschnitten. Jedoch ist es nicht unbedingt empfehlenswert ihn roh zu verzehren, da er den Fuchsbandwurm an seinen Blättern haben kann. Dies ist zwar wissenschaftlich umstritten aber nicht ganz ausgeschlossen. Wenn Sie den Bärlauch also roh essen möchten, dann achten Sie in jedem Fall darauf, ihn sorgfälltigst zu waschen. Wird er gekocht, geht keine Gefahr mehr davon aus. Übrigens, falls Sie noch nie mit Bärlauch gekocht haben, Sie brauchen nicht unbedingt ganze Einkaufstüten voll davon. Um ein Gericht damit zu würzen, reichen schon einige, wenige Blätter. Er wächst zwar in großen Mengen aber das ist kein Grund ihn verschwenderisch zu behandeln. zum würzen eines Bärlauchrisotto (zum Beispiel mit Blumenkohl) reichen etwa 30 bis 40 kleine Bärlauchblätter. Dann bekommt das Gericht eine feine Knoblauchnote. Einzig für eine anständige Bärlauchsuppe brauchen Sie richtig viel Bärlauch. Fragen Sie allerdings, ob Sie ihn an der jeweiligen Stelle auch pflücken dürfen. Bärlauch steht zwar unter keinem besonderen Schutz, allerdings wächst er oft in Naturschutzgebieten und dort sollte generell nichts gepflückt werden. In diesem Sinn: Happy Bärlauching!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Was ist das? Das war der erste Gedanke am heutigen Sonntagmorgen, als ich aus dem Fenster gesehen habe. Schnee liegt da im Garten puh! Alles was recht ist, aber auf Schnee habe ich irgendwie gar keine Lust mehr. Hat das etwas mit der Sonnenfinsternis in der vergangenen Woche zu tun? Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre vor der Sonnenfinsternis schon Frühling gewesen. Danach war dann wieder Winter. So haben wir nicht gewettet. Es hieß, die Sonne werde sich kurz verdunkeln. Niemand sprach davon, dass sich während dieser Verdunkelung die Jahreszeit ändert. Gefühlt ist es aber so. Warten wir mal ab, ob in der nächsten Woche, so wie von den Wetterdiensten prognostiziert, der Frühling wieder zurück ist. Mir wäre das sehr recht so. Ich habe nämlich keine Lust mehr auf kalt und matschig! Am 19. März war übrigens Josefitag, ein Hochfest der katholischen Kirche zu Ehren des Heiligen St. Josef. Der Josefitag wurde schon im 12. Jahrhundert als Gedenktag begangen. Ab diesem Tag gibt es auch das Josefibier oder den Josefibock. Ein Josefibock wird aus verschiednen dunklen Malzen gebraut und zählt zu den Starkbieren. Wer malziges Bier mag, der wird einen Josefibock lieben. Allerdings sollte man diesen in Maßen. Bei einer durchschnittlichen Stammwürze zwischen 17 und 18 % und zwischen 7 und 8 % Alkohol macht er sehr schnell „lull und lall“. Ja und dann ist seit letzter Woche endgültig richtig Frühling. Auch wenn man dies, wie Eingangs schon erwähnt, seit heute fast nicht mehr glauben möchte. Am 20. März war astronomischer Frühlingsanfang. Den meteorologischen und den phänologischen hatten wir ja schon hinter uns. Nun ist also dreimal Frühling und darum glaube ich auch fest daran, dass das Wetter in den nächsten Tagen wieder besser wird. Ja, was ist sonst noch passiert in der vergangenen Woche? Die Münchner mussten den Alkoholkonsum auf dem Oktoberfest nach oben korrigieren. Nicht etwa ein bisschen, sondern um ganze 1,2 Millionen Maß. Das ist eine stattliche Menge, um die man sich da anfänglich verschätzt hatte oder zumindest sagt, dass man sich dabei verschätzt hatte. Die Art, wie die korrigierten Zahlen präsentiert wurden (verschwindend klein in einem Bericht) ließen auch den Schluss zu, man hätte diese unglaublichen Zahlen gerne unter den Teppich gekehrt. So wurde ein kleiner Hype daraus. Kommt davon! So und nun wünschen wir Ihnen einen kalten aber hoffentlich gemütlichen Sonntag. Machen’s den Kamin an und kuscheln Sie sich auf Ihre Couch. Viel Besseres können Sie heute nicht tun.
Die Sonnenfinsternis ist vorüber und nachdem wir heute am Samstag noch leben, scheint die Welt nicht untergegangen zu sein. Zugegebenermaßen wurde ein solches Szenario zu diesem Himmelsereignis nicht angekündigt aber wer in den letzten Tagen die Medien gesehen oder gelesen hat, konnte leicht den Eindruck gewinnen. Der Hype um die ausverkaufen Brillen, Schutzmaßnahmen gegen Gefahr für die Augen, Blackout durch Stromschwankungen. Man konnte fast den Eindruck bekommen, man müsse sich hinter herunter gelassenen Rollos verstecken. Viele Schulen taten dies und sahen mit den Kindern das Ereignis via Live-Stream oder im Fernsehen. Also mal ehrlich, man kann es auch übertreiben – oder? Früher hätte man den Kindern gesagt „schau nicht in die Sonne“ und gut wäre es gewesen. Heute bricht fast Panik aus, weil es ja vielleicht doch jemand schaffen könnte über einen längeren Zeitraum dort hinzusehen. Darum lieber das Rollo herunter. Warum bekommen die Schüler nicht einfach Brillen? Das ist ein Pfennigartikel, pardon Centartikel, und alle könnten das seltene Ereignis am Himmel unbeschadet beobachten. Ja, würden vielleicht sogar etwas dabei lernen! Sind uns das unsere Schüler nicht wert? Traurig! Vielleicht sparen wir bis zur nächsten partiellen Sonnenfinsternis am 11. August 2018 um 9:47:28 Uhr ein bisschen um dann allen Schülern Brillen zur Verfügung stellen zu können. Bei eBay wurde eine Pappbrille für mehrere hundert Euro zum „Sofort-Kauf“ angeboten. Ich weiss nicht, ob sie verkauft wurde und ich weiß auch gar nicht, ob ich es wissen möchte. So spektakulär war diese Finsternis ja auch gar nicht. Das Licht der wurde schwächer, bekam eine mystische Farbe und plötzlich wurde es merklich kälter. Ansonsten, nichts Besonderes! Schließlich wurden ja auch nur zwischen 70 und 80 Prozent der Sonne durch den Mond verdeckt, so dass immer noch eine Menge Licht auf der Erde ankam. Also, kein Grund für den Hype und wohl auch kein Grund für einen Blackout. Die Solarpanele lieferten immer noch 50 Prozent Leistung. Wer im Zimmer saß, für den sah es ohnehin so aus, als ob sich nur eine Wolke vor die Sonne schieben würde. Ja und damit ist sie dann auch schon wieder vorüber, die Sonnenfinsternis 2015. Mich würde interessieren, wie viele Quadratmeter Papier und Onlinefläche für dieses Thema verbraucht wurden. Inklusive der Fläche für diesen Artikel natürlich! Eine ganze Menge schätze ich. Freuen wir uns trotzdem ein wenig darüber, dass die Welt nicht untergegangen ist. In diesem Sinn: ein schönes Wochenende!
So, heute haben wir es geschafft. Jetzt ist endlich Frühling. Merkt man am Wetter oder? Aber heute war der letzte der insgesamt drei Frühlingsanfänge, die es gibt. Meteorologisch hat das Frühjahr ja bereits am ersten März begonnen. Da war es allerdings noch wenig frühlingshaft aber die Meteorologen haben das Jahr einfach in vier gleiche Teile eingeteilt und damit ist am 1. März Frühlingsbeginn. Egal bei welchem Wetter! Phänologisch, also nach dem Entwicklungsstand der Pflanzen, beginnt der Frühling in Mitteleuropa zur Blüte der ersten Schneeglöckchen. Diese sind schon seit einigen Tagen in den Gärten zu sehen und mittlerweile gesellen sich auch schon Winterlinge, Leberblümchen und Krokusse zu ihnen. Allerdings nennt man das phänologisch noch Vorfrühling. Vollfrühling ist es phänologisch gesehen dann erst, wenn die Apfelbäume blühen. Bis dahin ist aber noch ein wenig Zeit. Heute aber, am 20. März, ist der astronomische Frühlingsbeginn. Dabei richtet sich alles nach dem Stand der Sterne, dem sogenannten Frühlings-Äquinoktikum, der Tagundnachtgleiche. Diese fällt eigentlich immer auf den 20. oder 21. März. Nur in Schaltjahren kann es auch gelegentlich der 19. März sein. Übrigens war im Jahr 2011 das letzte Mal der astronomische Frühlingsanfang am 21. März. Bis zum Jahr 2048 wir er in den kommenden Jahren immer am 20. März sein. Danach wechseln sich 19. und 20. März wieder ab. Spannend oder? Aber Tage hin oder her, gefühlt ist Frühling. Das Wetter der letzten Tage brachte Sonne satt und die saugen wir mit Wohlgenuß in uns auf. Der Körper braucht nach dieser langen und dunklen Zeit einfach Sonnenlicht und wenn man die letzten Tage jemanden gefragt hat, bekam man immer dieselbe Antwort: der Schnee soll weg und Sonne muss her. Aber Sie können sich sicher sein, ab jetzt geht es bergauf. Die Tage werden immer länger (das spürt man ja schon eine geraume Zeit) und die Sonneneinstrahlung intensiver. Denken Sie bei diesem schönen Wetter aber auch etwas an Ihre Haut. Die Sonne hat schon Kraft und bei allem Verlangen nach Sonne und Licht, sollte man nicht vergessen sich etwas Sonnencreme aufzutragen. Auf jeden Fall haben wir mit dem heutigen Tag alle drei Frühlingsanfänge geschafft und das ist doch ein wahrer Grund zuversichtlich zu sein, dass das Leben in den nächsten Wochen und Monaten wieder mehr im Freien stattfindet. Freuen Sie sich auch schon auf das erste Grillen? Wir schon und das werden wir bald angehen! Übrigens, wenn wir schon soviel über den Beginn des Frühjahrs reden, er hat natürlich auch ein Ende. Das ist auch astronomisch immer am 21. Juni, am Tag der Sommersonnwende. In diesem Sinn: Happy Frühling!
Der bayerische Staatsminister für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat, Markus Söder (CSU), sagte am 13. November 2014 laut der Webseite bayern.de: „Wir haben heute einen Pakt für den Bürger und die Wirtschaft geschlossen“. Gemeint hat er den E-Government-Pakt, durch den ein Schulterschluss zwischen Freistaat und Kommunen vereinbart wurde, durch den das Angebot an digitalen Verwaltungsdienstleistungen für Bürger und Wirtschaft ausgebaut und zentral zugänglich gemacht werden soll. Klingt erst einmal toll. Sieht man sich allerdings die meisten Internetseiten von bayerischen Gemeinden oder Kommunen an, ist dort oft noch nicht viel davon angekommen. Im Gegenteil, ein großer Teil dieser Internetseiten entspricht nicht einmal den gängigen Standards wie Responsive Design oder der Barrierefreiheit. Abgesehen davon sind sehr viele dieser Seiten schlich hässlich und repräsentieren keinesfalls die Gemeinde, die sie betreibt. Oft erweckt es den Eindruck als würde man denken, dass diese Seite ja eh niemand besucht. In Wahrheit greifen jedoch immer mehr Menschen zum Internet, wenn es um die Beschaffung von Informationen oder Ähnlichem geht. Da macht Söder mit der E-Government-Initiative also das Richtige, möchte man glauben. Wenn man allerdings in dem Artikel weiter liest, stellt man fest, dass die erste E-Government-Vereinbarung bereits im Jahr 2002 geschlossen wurde. Das gut gemeinte Vorhaben ist also schon 13 Jahre alt. Eine Ewigkeit in Internetmaßstäben. 2009 wurde es zuletzt überarbeitet und vor kurzem ist es wieder aktualisiert worden. Jedoch „nur“ als eine Säule von „Montgelas 3.0“, der Digitalisierungsstrategie des Freistaates, die unter dem Motto „vom Blatt zum Byte“ läuft. Es gibt diesen E-Government-Pakt nun seit 13 Jahren aber merken wir etwas davon? Nur auf sehr wenigen Seiten von Gemeinden, Kommunen und Städten habe ich entsprechende Möglichkeiten gefunden. Bei dem weitaus größeren Teil; Fehlanzeige! Da wäre aber schon genug Zeit vergangen, in der etwas passieren hätte können – oder? Vielleicht wird dieser Pakt immer wieder durch die Trends und Entwicklungen im WWW überholt. Ja könnte es vielleicht sein, dass man ein solch umfangreiches Projekt gar nicht zu Ende bringen kann? Das glaube ich nicht aber wenn man sich wie ich daran erinnern kann, wie die Webtechnologien im Jahr 2002 funktioniert haben und wie sie heute funktionieren, dann läge dieser Gedanke schon sehr nahe. Wahrscheinlich ist dieses Mammutprojekt nur mit unglaublich vielen Mitarbeitern zu bewältigen und ob diese verfügbar sind oder sich jemand findet, der die Kosten übernimmt, ist fraglich. Einige Homepages von Gemeinden bieten heute Links zu Dienstleistungen an, klickt man allerdings auf einen solchen Link, kommt man auf eine Seite, die vertröstet. Warten wir also ab was hier in Zukunft passieren wird … Die Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung gibt es hier
Bei der Bier-Bilanz des letztjährigen Oktoberfestes haben sich „leichte“ Unschärfen eingeschlichen. Es verhält sich beim Alkoholkonsum ähnlich wie bei der Heisenbergschen Unschärferelation. Um so mehr man trinkt, umso weniger weiß man, wieviel man eigentlich getrunken hat. Ähnliches ist nun auch beim Bierkonsum auf der Wiesn passiert. Ein halbes Jahr nachdem die große Sause auf der Münchner Theresienwiese vorbei ist, wurde die Anzahl der getrunkenen Maß Bier von 6,5 auf 7,68 Million korrigiert. Hoppala, keine kleine Unschärfe. Da fehlen mehr als eine Million Maß, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Die Zahl von 6,5 Million hatte die Stadt am letzten Wiesensonntag veröffentlicht. Der Wirtschaftsausschuß des Stadtrates musste sie nun korrigieren. Aber woher kommen die knapp 1,2 Million Maß, die nun plötzlich „aufgetaucht“ sind? Derzeit lautet die offizielle Erklärung, dass die Medien schuld daran seien. Sie wollen am letzten Sonntag Zahlen, die dann sofort nach dem Ende des Otoberfestes i den Zeitungen und Zeitschriften zu lesen sind. Gut, daran ist etwas wahres. Man will nach dem letzten Wiesntag schon wissen, wie viele Maß da über den Tresen gegangen sind. Die Zahlen werden lat der Süddeutschen Zeitung am Vormittag des letzten Wiesn-Sonntag ausgegeben. Danach hat die Wiesn aber noch einige Stunden geöffnet. Aber fließen in diesen paar Stunden 1,2 Million Maß? Münchens Bürgermeister Dieter Reiter verwehrt sich dem Vorwurf, man wollte die wirklichen Zahlen des hemmungslosen Alkoholkonsums unter den Tisch kehren. 7,68 Million Liter Bier in gut 14 Tagen sind schon eine Ansage. Mit den ansonsten oft getätigten Predigten vom gesunden Lebensstil haben sie nicht viel zu tun. Was also bei der nächsten Wiesn tun? Die Zahlen später veröffentlichen, wenn sichergestellt ist, dass die Zahlen auch stimmen oder wieder ein vorläufiges Ergebnis mit der Gefahr, dass die Zahlen genauso daneben liegen wie 2014? Guter Rat ist da teuer. Bekommen die Medien keine Zahlen, kann nicht in der Zeitung zu lesen sein, wie erfolgreich das Oktoberfest ist. Sind die Zahlen falsch und müssen später korrigiert werden, könnte man unterstellen … Aber lassen wir das. Eines ist sicher, es sind genug oder besser mehr als genug Maß Bier, die in zwei Wochen Oktoberfest konsumiert werden. Eigentlich könnte man die Zahlen also auch zurückhalten. Gefühlt ist es immer ein solch unglaublicher Bierkonsum, dass einem auch ohne dieses selbst zu trinken schon schwindelig wird. 7,68 Million Liter! Aber was sit das schon? Gemessen am täglichen Spritverbrauch in Deutschland sind das echte Peanuts. Schon im Jahr 2006 wurden in Deutschland nämlich 171 Million Liter Benzin und Diesel „verfahren“. Hammer oder? Das sind Zahlen. Da kann das Oktoberfest mit dem Bierkonsum nicht dagegen „anstinken“. In diesem Sinn: Prost! Webseite der Süddeutschen Zeitung: http://www.sueddeutsche.de Webseite des Münchner Merkur: http://www.merkur-online.de
Neulich hatten wir schon berichtet, dass der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner für interessierte Hobby- und Freizeitgärtner eine Fläche von 3000 Quadratmetern zum Anbau von Obst und Gemüse bereitstellt. Nun gibt es auch in Bad Heilbrunn ein sehr interessantes Projekt. Die Beweggründe sind oft die selben. Gärtner und Bauern müssen Gemüse und Obst wegwerfen, weil es nicht der Norm für den Verkauf im Supermarkt entspricht. Gurken sind zu krumm, Salatköpfe zu klein oder Äpfel zu unterschiedlich. Gut könnte man sagen, dass ist eigentlich bei Obst und Gemüse normal so und auch gut. Jeder, der schon einmal selbst etwas angebaut hat, weiß, wie einem das Herz bricht, wenn man seine mühevoll großgezogene Ernte auf den Kompost bringen muss. Da hat man unzählige Male gegossen, gezupft, Schnecken entfernt und so weiter und dann soll man das Ergebnis entsorgen. Wenn es schlecht oder faulig ist, versteht das jeder. Wenn es aber eigentlich tadellos in Ordnung ist und nur nicht einer bestimmten Norm entspricht, dann tut das weh! So ging es laut Münchner Merkur auch Sebastian Giermann aus Bad Heilbrunn. Er musste drei Schubkarren voll Zucchini wegwerfen, weil sie nicht in die genormten Transportkisten passten. Eine Schande! Dieses Erlebnis war für ihn der Anlass, eine Versorgergemeinschaft zu gründen, bei der auch Obst und Gemüse, das ausser der Norm liegt verwendet wird. Biotop soll das Projekt heißen und ähnlich wie die Ökokiste des Hofgut Letten funktionieren. Bei seiner ersten Infoveranstaltung erntete durchwegs positive Resonanz und darum soll das Projekt im April starten. Giermann will nicht nur einwandfreies Obst und Gemüse vor dem Wegwerfen retten sondern den Menschen auch wieder mehr Bezug zu diesen Naturprodukten geben. Gemeinsam mit Michael Holzmann von der Biolandgärtnerei Holzmann, auf deren Anbauflächen das Projekt gestartet wird, hängt sich Sebastian Giermann nun voll ins Zeug. Am 1. April 2015 soll es losgehen und schon bald danach werden die ersten Früchte der Arbeit erwartet. Auch Sie können teilnehmen und unterstützen. Eine normale Mitgliedschaft bei Biotop kostet 68 Euro monatlich. Dafür bekommen Sie einen Ernteanteil, der ausreicht um zwei Personen den ganzen Monat mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen. Alles zu 100 Prozent Bio und mit Liebe gezogen. Für 42 Euro gibt es die Single-Mitgliedschaft. Damit haben Sie für eine Person den ganzen Monat ausreichend Bio-Essen. Regional, saisonal, bio und „sauguad“ wie man in Bayern sagt. Nur eben vielleicht in Sachen Größe und Form etwas von der Norm abweichend. Aber das sind wir Bayern doch auch – oder? Tolles Projekt und 100% unterstützenswert! Es tut sich was im grünen Denken! Webseite Biotop Oberland: http://biotop-oberland.de
Gestern, als ich spazieren war, hab ich „Boimkatz’l“ gefunden. Falls Sie sich jetzt fragen, was „Boimkatz’l“ sind, kommt hier eine kleine Erklärung. Eigentlich dachte ich als Kind immer es würde „Baamkatz’l“ heißen. „Baam“, das bayerische Wort für Baum und ein „Katz’l“, das ist eine kleines Kätzchen. „Baamkatz’l“ wären also Baumkätzchen. Für mich war das ganz logisch. Schließlich handelt es sich bei den „Baamkatz’l“ um kleine und, ja ich würde sagen „fellige“ Gesellen. Wir hatten damals einen Kartäuserkater und dessen Fell war ebenso grau, weich und glänzend wie das der „Baamkatz’l“. Jetzt, nach vielen Jahrzehnten sind es plötzlich „Boimkatz’l“. Wenigstens sind die kleinen Kätzchen geblieben. Nur die Art dieser hat sich geändert. Mit „Boim“ meint der Bayer Palm von Palmen. Nun können Sie sich vielleicht auch schon vorstellen, was ich denn heute auf meinem Spaziergang gefunden habe. Palmkätzchen! Die Palmkätzchen sind die Blüte der Sal-Weide, oder, wie man früher schrieb Saalweide, lateinisch Salix caprea. Die Sal-Weidenblüten fangen sehr früh im Jahr das Blühen an und sind darum eine wichtige Nahrungsquelle für zum Beispiel Honigbienen. Außerdem sind sie ein beliebter Frühlingsschmuck im Haus. Das diese kleinen Weidenkätzchen als Palmkätzchen bezeichnet werden hat mit dem Brauchtum zu tun. Am Gründonnerstag oder am Palmsonntag schneidet man in vielen Gegenden Weidenzweige und stellt sie in eine Vase. Diesen Strauss stellt man dann bevorzugt in den Herrgottswinkel (das ist in bayerischen Häusern die Ecke, in der das Kreuz mit dem Christus hängt). Daran werden dann am Karfreitag ausgeblasene und bemalte Eier aufgehängt. Die Bauern steckten in früheren Zeiten oft Palmzweige, also Weidenzweige, an die Ecken ihres Ackers. Dies sollte den Korngeist gnädig stimmen und den Acker vor Verwüstung bewahren. Blühende Palmkätzchen sind auch heute noch ein fester Bestandteil von Palmbuschen. Die Weidenzweige werden hierzu noch mit Wacholderzeigen, blühenden Haselruten, Immergrün, Buchszweigen oder Eichenzweigen ergänzt. Ein sehr schöner Brauch! Da die Weidenzweige heute schon abgeschnitten gewesen sind, weil leider diese Weide gefällt werden musste, habe ich mir einige Zweige mitgenommen und einen schönen Strauss daraus gemacht. Dieser darf nun bis Ostern bei uns stehen. Und wenigstens weiß ich seit heute auch, dass sie nicht „Baamkatz’l“ sondern „Boimkatz’l“ heißen. So ist das manchmal, einen Spaziergang gemacht und schon wieder etwas dazugelernt.