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Ganz im Sinn von „a G'schichterl geht immer!“
Gestern war ein Kaiserwetter! Waren Sie draußen? Am Morgen? Es war wunderbar! In der Nacht hatte es einige Minusgrade und die Nebel stiegen über den Gewässern auf. An Ästen, Zäunen, Schilf und vielem anderen blieb die Feuchtigkeit der Luft hängen und gefror sofort fest. Dieser Vorgang formte wunderbare; ja was eigentlich? Wie nennt man das? Sind das auch Eisblumen? Ausgesehen hatte es wie eine Mischung zwischen einem Igel und Metallspänen, die von einem Magneten in eine Richtung gezogen werden. Ein toller Anblick. Die hohe Schule der filigranen Winterkunst. Die kleinen „Stacheln“ schafften es immerhin bis auf eine stattliche Länge von bis zu drei Zentimetern. So schön sie aussahen, so zerbrechlich waren sie auch. Wenn man nur mit dem Finger in die Nähe kam, fielen sie ab beziehungsweise schmolzen sie ab. Etwas, nur zum Ansehen und nicht zum Anfassen. Diese kleinen Eisstacheln hefteten sich an alle dünnen Gegenstände. Zum Beispiel an Zäune. Die sahen fast aus, wie weißer Stacheldraht. Ein Faszinierender Anblick, vor allem, weil sich darüber ein wolkenloser und strahlend blauer Himmel zeigte. Das Weiß der Bäume und das Blau des Himmels bildeten einen umwerfenden Kontrast. Als die Sonne am Vormittag ein klein wenig stärker wurde, begannen die feinen Eisspitzen in großen Mengen zu Boden zu rieseln. Das hat sehr lustig geknistert und fast ausgesehen, als würde Schnee von einem wolkenlosen Himmel fallen; gar als würde es aus der Sonne schneien. Dieser gestrige Morgen bot ein wirklich magisches Winterbild. Selten habe ich diese Ausgelassenenheit der Natur beobachtet. Die Menge der kleinen Eisspitzen war unzählbar. Milliarden? Billiarden? Trilliarden? Man weiss es nicht aber man soll sie ja auch nicht zählen sondern nur ihren Anblick genießen. Leider war das frostige Schauspiel nicht von sehr langer Dauer. Als es zu rieseln begann, dauerte es auch schon nicht mehr lange, bis die Mini-Eisstacheln wieder ausnahmslos verschwunden waren, zurück verwandelt in Wasser, das sie nur wenige Stunden vorher noch waren. So lange, bis die Temperaturen sanken und dieses Wasser begann, sich als fliegenden Dampf durch die Lüfte zu bewegen und am nächstbesten Gegenstand festzusetzen, pardon, festzufrieren. Eine Belohnung für jeden, der früh auf den Beinen gewesen ist und schon den Morgen in der Natur verbracht hat. Ich habe an diesen Post ein Bild angehängt und hoffe, dass Sie einigermaßen erkennen können, von was ich spreche. So, und nun schnell den Freitag „rumbringen“ und dann ab in das Wochenende. In diesem Sinn: ein Schönes :-)
Kennen Sie Philipp Friedrich Alexander zu Eulenburg und Hertefeld? Eulenburg war preußischer Diplomat und ein enger Vertrauter von Kaiser Wilhelm II., dem deutschen Kaiser. Seine Eltern waren der Oberstleutnant Philipp Konrad zu Eulenburg und dessen Ehefrau Alexandrine, einer geborenen Freiin von Rothkirch und Panthen. Philipp zu Eulenburg wurde am 12. Februar 1847 in Königsberg geboren. 1869 nahm er als junger Sekondeleutnant am Deutsch-Französischen Krieg teil und erhielt aufgrund seiner Verdienste das Eiserne Kreuz. Nach Streitigkeiten mit seinen Vorgesetzten nahm der pflichtbewusste Eulenberg seinen Abschied vom Militär und ging auf Reisen, bevor er 1875 in Kassel das erste juristische Examen absolvierte und in Jura promovierte. Im selben Jahr heiratete er in Stockholm die Freiin Sandels. Eulenburg ging in den vornehmsten, preußischen Familien ein und aus und war auch im Hause Bismark ein oft und gerne gesehener Gast. Er liebte die bildenden Künste, war ein begeisterter Jäger und ein überaus guter Komponist und Musiker. Im Jahr 1877 trat Philipp zu Eulenburg Hertefeld in den preußischen diplomatischen Dienst ein. In seiner Funktion als Legationssekretär lebte Eulenburg von 1881 bis 1888 in München. Nach einigen Jahren in Oldenburg und Stuttgart kehrte er noch eimal von 1891 bis 1894 in München, bevor er als Botschafter nach Wien ging. 1903 schied Philipp zu Eulenburg aus dem diplomatischen Dienst aus. Er war ein enger Freund Kaiser Wilhelms II. und nicht unbeteiligt am Sturz seines ehemaligen Freundes Otto von Bismark. Und warum erzähle ich Ihnen dies alles und was hat es mit dem Fünfseenland zu tun. Viel, denn Philipp zu Eulenburg war einer der ersten, die den damaligen Schauplatz des Todes von König Ludwig II. besuchten. Sein Einfluss war groß und so verweigerte man seine Bitte nicht, diesen Platz besuchen und inspizieren zu dürfen. Eulenburg machte viele Notizen und Aufzeichnungen. Nicht ohne Grund, denn immerhin gab es Gerüchte, nach denen die Preußen beim Tode des Märchenkönigs ihre Finger im Spiel gehabt hätten. Eulenburg beobachtete genau, recherchierte und schrieb nieder. Seine Texte, die in dem Buch „Das Ende König Ludwigs II. und andere Geschichten“ veröffentlicht wurde, werden immer wieder herangezogen, wenn es um die Frage nach dem Tod von König Ludwig II. geht. Er hat und wichtige Details zu den Umständen und zum Tatort hinterlassen. Jedoch darf bezweifelt werden, dass, falls die Preußen wirklich an der Beseitigung König Ludwigs II. beteiligt gewesen wären, Eulenburg dies öffentlich gemacht hätte. Er war ein sehr staatstreuer Mensch! Eulenburg verstarb nach langer Krankheit am 17. September 1921 in Liebenberg. Die letzten Jahre vor seinem Tod hatte Eulenburg mit der Aufarbeitung seiner politischen Korrespondenz zugebracht. Es dürften nicht wenige Seiten gewesen sein. Heute, am 12. Februar 2015 würde Philipp Friedrich Alexander zu Eulenburg und Hertefeld seinen 168. Geburtstag feiern und sicher würden diesem Ausnahmediplomaten viele Staatsmänner ihre Aufwartung machen. Auch wir sagen: „Alles Gute Philipp zu Eulenburg!“ Das Ende König Ludwigs II. und andere Geschichten gibt es als eBook hier kostenlos bei Amazon
Autor: cam für fuenfseenland.de
Da fällt mir eben ein, dass ich ja zum Thema Nachhaltigkeit auf den Blog stylepuppe.com von Eva-Luna Lindner verwiesen habe, die mit sehr guten Vorsätzen in das neue Jahr gestartet ist. Beim letzten Blogpost bin ich in der Eva-Luna-Lindner-Stylepuppe.com-Verzicht-Liste erst bis Punkt vier gekommen. Das war „wir kaufen nicht mehr bei Discountern“. Diesen Punkt kann ich nur voll und ganz unterschreiben und hatte erst vorgestern geschrieben, dass ich den Wunsch der Seeshaupter Bürger nach einem Discounter nicht nachvollziehen kann. Discounter sind (vermeindlich) günstiger, weil Sie oft ihre Mitarbeiter und Lieferanten schlecht bezahlen und weil sie bei der Verpackung ihrer Produkte auf die Umwelt pfeifen. So, nun aber weiter mit Eva-Lunas Liste! Punkt fünf, keine Deos mit Aluminium mehr. Sehr löblich, weil das Aluminium nur wirkt, indem es die Schweißporen verstopft, was im schlimmsten Fall zu einem Schweißstau führen kann und außerdem im Verdacht steht verschiedene Krankheiten wie Brustkrebs und Alzheimer zu verursachen. Lassen Sie die doofen Deos einfach weg, wir sind Menschen und wir riechen nun mal. So einfach ist das! Wer sich täglich mit Seife wäscht, braucht kein Deo. Und wer an einem heißen Tag dann doch mal ins Schwitzen kommt, ja, dem geht es so wie den meisten anderen Menschen auch. Im Vergleich dazu, was uns Menschen früher olfaktorisch interessiert oder angemacht hat, sind wir alle totale Duftstoff-Junkies! Wer einmal kurz ins Schwitzen gerät, bei dem heißt es gleich „ihhh du stinkst“, wer sich aber mit gesundheitsschädlichen Deos übergießt, der „riecht so lecker“. Da ist doch auch etwas verkehrt oder? Also, wenn Deo, dann ohne Aluminium, da muss man Eva-Luna wirklich Recht geben. Weiter mit Punkt sechs, unerwünschte Werbung. Ein Desaster ohne Ende. Die Briefkästen quellen über mit lauter Mist, den eigentlich keiner will und auch keiner braucht. Wehe, Sie haben einmal im Leben etwas finanziert (Auto, Motorrad, Fernseher usw.), Sie werden die nächste hundert Jahre mindestens einmal im Monat einen neuen Kredit angeboten bekommen. Obwohl man sich doch denkt: hey, ich wusste beim ersten Mal an wen ich mich wenden muss, warum sollte ich das jetzt plötzlich vergessen haben?“. Die unerwünschte Werbung sollte drastisch eingeschränkt werden. Eva-Luna empfiehlt die Eintragung in die Robinson-Liste (Link unten) und das altbekannte Schild „Keine Werbung“. Ein bisschen was bringt das auf jeden Fall. Ansonsten, die Werbesendungen einfach unfrei zurückschicken oder den Versender schriftlich auffordern sie zu unterlassen. Spart Energie, spart Ressourcen, spart Ärger, gibt ein gutes Gefühl. Ja, und das war es auch schon wieder für heute. Es wird definitiv noch einen weiteren Post zu diesem Thema geben, weil ich diesmal wieder nur bis Punkt sechs auf der Eva-Luna-Lindner-Stylepuppe.com-Verzicht-Liste gekommen bin. In diesem Sinn: verzichten Sie mit, es lohnt sich und schont Ressourcen! Webseite der Robinson-Liste: www.robinsonliste.de Webseite von Eva-Luna Lindner: stylepuppe.com
Autor: cam für fuenfseenland.de
Inning, eine Gemeinde im Landkreis Starnberg mit knapp 4500 Einwohnern am nördlichen Ende des Ammersee. Ländliche Gegend, beschaulich, wundervolle Landschaft und eine lange Geschichte. Besiedlungsspuren konnten bis 2000 vor Christus nachgewiesen werden. Letztes Wochenende waren die Inninger Bürgerinnen und Bürger zu einem Bürgerentscheid aufgerufen. Abgestimmt wurde über drei Windkrafträder im nördlichen Gemeindegebiet. Energiewende! Man vermutet, es müsse ein „Hurra“ zu einem solchen Projekt geben, volle Zustimmung. Leider ist genau das Gegenteil der Fall. Die Inninger haben abgestimmt und sich mit 907 zu 779 Stimmen gegen diese regenerative Energieform entschieden. Gut, wir leben in einer Demokratie und Bürgerentscheide sind eine tolle Sache allerdings mache ich mir in letzter Zeit immer mehr Gedanken über die Zurechnungsfähigkeit der Menschen. Wir haben hier in den Landkreisen im Fünfseenland einen sehr niedrigen Anteil an regenerativer Energie, möchte aber gleichzeitig auf nichts verzichten. Oft höre ich den Satz: „es ist mir egal, was der Strom kostet, ich bezahle ihn einfach und gut“. Würde diese Aussage auch so stehenbleiben, wenn wir die Abfälle aus den Atomkraftwerken, aufgeteilt nach Verursachung, in unseren Landkreisen lagern müssten? Würden sich dann immer noch so viele Menschen gegen die Energiewende spreizen? Ich wage es zu bezweifeln. Für mich gilt, entweder Strom abschalten oder Abfälle lagern. Ich bin mir sicher, es würde sehr schnell gute Ideen gefunden werden, wie man umweltfreundlich Strom und Energie erzeugen könnte. Solange aber die Kernkraftwerke irgendwo und für die Menschen hier nicht sichtbar stehen und der Atommüll in Gorleben oder anderswo untergebracht wird, solange lässt sich leicht dagegen sein. Was wäre, wenn bei Inning anstelle der drei Windkrafträder in einigen Jahren mehrere Dutzend Masten einer Stromtrasse die Landschaft durchschneiden? Immerhin sind diese auch bis zu 75 Meter hoch und es sind wesentlich mehr! Muss es immer die letzte Lösung sein? In Deutschland wurden bislang 300000 Kubikmeter Atommüll produziert. Teilt man dies durch 80 Millionen Bürger und multipliziert es mit den 4500 Einwohnern von Inning, so kommen immerhin knapp 17 Kubikmeter zusammen. Diese müssten also auf dem Gemeindegebiet von Inning untergebracht werden. Wo? Nun könnte man sagen 17 Kubikmeter sind nicht viel aber ich bin mir sicher, es würde Entrüstungsstürme geben, wenn man diesen radioaktiven Abfall wirklich einmal nach dem Verursacherprinzip verteilen würde. Natürlich zusätzlich zu den Stromtrassen, die sich durch die Landschaft ziehen. Werden wir also bitte endlich vernünftig! Fangen wir zuerst an Strom und Energie zu sparen, denn was nicht verbraucht wird, muss nicht erzeugt werden. Danach lassen Sie uns kreativ werden, wie man möglichst viel dieser Energie dezentral und nachhaltig erzeugen kann. Wir müssen schon alle ein bisschen mitwirken, wenn wir eine echte Energiewende möchten. Einfach nur „nein“ sagen nützt da nicht sehr viel. Zur Präsentation Windkraft in Inning geht es hier entlang… Webseite der Gemeinde Inning am Ammersee: www.inning.de Zum Ergebnis der Bürgerabstimmung zur Windkraft in Inning geht es hier entlang…
Manche Dinge sind mir einfach unverständlich. Als ich am Wochenende den Bericht über das erste Bürgerforum in Seeshaupt im Kreisboten las, war ich verblüfft. So wünschen sich viele Menschen in Seeshaupt die Stärkung des Einzelhandels, was auch auch als Ziel des Leitbildes aufgenommen wurde. Auf der anderen Seite wünschen sich aber laut Kreisboten auch viele Menschen einen Discounter. Wie bitte? Nicht etwa einen Supermarkt, nein einen Discounter. Als Discounter gelten Aldi, Lidl, Netto, Penny und weitere. So etwas wollen die Seeshaupter? Sorry, aber für mich sind Discounter ein rotes Tuch. Und bitte, kommen Sie mir nun nicht mit dem Argument, man müsse sich den Einkauf in „normalen“ Supermärkten schon erst einmal leisten können. Ich habe die Preise verglichen; über einen langen Zeitraum. Es ist schlichtweg ein Märchen, dass Discounter immer billig sind. Kleines Beispiel: Tengelmann bietet derzeit Trauben aus Südafrika an. Kernlos, Klasse 1, das Kilo zu 2,49 Euro. Auch bei Netto gibt es diese Woche Trauben. Aus Südafrika oder Peru, kernlos, Klasse 1. Die 500 Gramm-Schale zu 1,49 Euro. Macht einen Kilopreis von 2,98 Euro. Merken Sie etwas? Ausserdem muss man bitte auch darauf acht geben, wie es, wenn es denn wirklich günstiger ist, zu diesem Preisunterschied kommt. Häufig erst einmal dadurch, dass die Mitarbeiter in Discountern sehr wenig verdienen. Oft werden sie schlichtweg ausgebeutet. Ist das fair? Nein! Ausserdem produzieren Discounter eine Unmenge Müll, weil fast alles in Plastik verpackt ist. Dies geht zu Lasten unserer Natur, weil ja niemand seine Plastikverpackung aufhebt, sondern diese sofort nach dem Auspacken wegwirft. Und, sind wir doch mal ehrlich, schmeckt Ihnen ein Schweinebraten, bei dem 100g in einem Bereich von 0,29 – 0,39 Euro liegen? Können Sie sich vorstellen, wie diese Schweine heranwachsen? Ich mag gar nicht daran denken, was dieses Fleisch alles an Medikamenten und Wachstumsbeschleunigern enthält. Pfui Deifi! So etwas kommt bei uns nicht auf den Tisch. Ich finde, dass man als Verbraucher auch eine Verantwortung bei seinen Einkäufen hat. Leider muss ich sehr häufig die Feststellung machen, dass dies den meisten Menschen – entschuldigen Sie die Wortwahl – scheißegal ist. Das ist traurig! Sehr traurig! Es macht mich wütend. Hier in unserem schönen Seeshaupt wohnen bei Gott keine armen Leute. Trotzdem wünscht man sich einen Discounter. Ich empfinde dies als ein wenig verantwortungslos und kann es nicht verstehen. Denn eines brauchen wir hier sicher nicht und dass ist ein weiterer Discounter. Davon gibt es schon viel zu viele in unserer Umgebung. Davon brauchen wir eher weniger und dafür mehr kleine Geschäfte, die faire Waren zu fairen Preisen anbieten.
Wenn Sie derzeit am Straßenrand seltsam gekleidete Menschen liegen sehen, seien Sie nachsichtig mit ihnen. Eventuell werden diese Menschen in Reimen zu Ihnen sprechen. Auch Sie sollten die Reimform wählen, wenn Sie sich mit ihnen verständigen möchten. Sprechen Sie sie nicht auf die seltsame Kleidung an, dies könnte sie verwirren, weil sie sich wahrscheinlich nicht erinnern könne, warum sie so angezogen sind und warum sie zum Beispiel eine rote Nase oder andere skurrile Accessoires tragen. Sprechen Sie langsam. “Isch kann disch net so rumliege sehn, wilsch ned lieber nach Hause gehen?“ Wenn die Person darauf mit einem schallenden „Tätää, tätää“ antwortet, wissen Sie, dass der Kommunikations- oder Verbindunggsaufbau funktioniert hat. Nun können Sie, wenn Sie möchten, weitere Fragen stellen. „Will er noch länger hier rumlungern? Beginnt ihm nicht langsam zu hungern? Er sollte schnell nach Hause krabbeln und nicht so dummes Zeug rumbrabbeln“. „Tätää, tätää“ Nachricht angekommen! Das „Tätää“ ist wie bei den Piloten das „Roger“ zur Bestätigung, dass der Funkverkehr angekommen ist und verstanden wurde. Versuchen Sie also weiter in Reimform mit diesen Menschen zu sprechen und helfen Sie ihnen nach Hause oder wo immer sie hin möchten. Schließlich ist Faschingszeit, und die Menschen sind nicht sie selbst, zumindest nicht so, wie sie den Rest des Jahres sind. Dieses Wochenende und am nächsten sind die Hochphasen. Dann kommt nur noch Rosenmontag und Faschingsdienstag und am Aschermittwoch ist der Spuk wieder vorbei. Dann ist die Narrenzeit wieder zu Ende. Das ist auch wieder irgendwie schade, denn in der Faschingszeit sind die Menschen immer so schön gelöst, so schön anders. Weniger verspannt als im Rest des Jahres. Offener, betrunkener, ausgelassener und reimender. Ja, die fünfte Jahreszeit hat schon ihre wundervollen Reize! „Uff einen Schlag wern alle dämlisch, das befielt das Datum nämlisch!“ sagt man nicht umsonst über diesen spannenden und verrückten Teil des Jahres. Haben Sie also Nachsicht mit allen Narren dieser Welt, zeigen Sie sich hilfsbereit und helfen Sie den reimenden Menschen aus dem Straßengraben. Ansonsten ist heute, nach den ersten Faschingsbällen ein eher ruhiger Sonntag, an dem es viele vorziehen, im Bett zu bleiben und sich von den ersten Faschingsbällen zu erholen. Leere Straßen, leere Wanderwege, selten ist vor der Türe so wenig los wie an den Faschingswochenenden. Der einzige Ort wo heute die Sause abgeht, ist auf dem Kinderfasching.
Ortsgestaltung in Bürgerhand, Leitbilder zur Ortsplanung, Dorfentwicklung und Zukunftsgedanken liegen derzeit in den bayerischen Gemeinden schwer im Trend. Auch in Possenhofen am Starnberger See hat man sich über die Zukunft Gedanken gemacht. Herausgekommen ist, und das schon vor vielen Jahren, das Alleinstellungsmerkmal von Possenhofen ist Sisi, Elisabeth von Wittelsbach, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn. Aufgewachsen in einer für eine königliche Familie eher unkonventionellen Umgebung im Schloss ihres Vaters Max Joseph in Bayern am Ufer des Starnberger See. Verklärt durch die Verfilmungen von Ernst Marischka mit Romy Schneider in der Hauptrolle. Nun haben sich Architekten zusammen gesetzt und überlegt, wie man denn dieses Alleinstellungsmerkmal in Possenhofen umsetzen könnte. Herausgekommen ist: ein Sisi-Museum. Wie? Sie sagen, da gibt es schon eines? Lassen Sie mich das klarstellen, es gibt ein Elisabeth-Museum, kein Sisi-Museum. Das Sisi-Museum soll sozusagen das Elisabeth-Museum „erweitern“ auch wenn die beiden so rein gar nichts miteinander zu tun haben. Also ausser Elisabeth, nein Sisi, ja wie nun? Der Münchner Merkur schreibt, dass Besucher, die vom Elisabeth-Museum zum „Sisi-Schloss“ am See wandern von diesem enttäuscht sind. Verständlicherweise, weil man es nur von aussen betrachten kann. Das schöne Schloss wurde 1940 von der herzoglich bayerischen Familie an die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt verkauft, die es der Luftwaffe zur Sanitätsausbildung überlies. Danach wurde Schloss Possenhofen unter anderem als Lazarett, Versorgungskrankenhaus und Fabrik für Fahrrad-Hilfsmotoren verwendet. 1981 wurde das völlig heruntergekommene Schloss von Franz Schilke erworben und in Privatwohnungen umgewandelt. Somit war Schluss mit Besichtigungen. Nun soll auf einer freien Wiese überhalb des Schlosses ein Sisi-Museum entstehen. Das zweite in Possenhofen. Das gute daran ist, dass in diesem Zug auch der Dorfplatz und das alte Wirtshaus „Zum Fischmeister“ am selbigen saniert werden soll. Mit Fremdenzimmern, damit sich die Hardcore-Sisi-Fans auch in direkter Nachbarschaft zum Sisi-Schloss einmieten können. Also Dorfplatz OK, altes Gasthaus OK, aber ob Possenhofen so dringend ein Sisi-Museum zum bestehenden Elisabeth-Museum braucht ist wohl fraglich. Ein Rundbau soll es werden, 27 Meter im Durchmesser, mit umlaufendem Wandelgang. Innerhalb diesem sollen ein Kino und Themenräume entstehen. Also für mich sieht der Bau auf den Skizzen der Architekten ein wenig aus wie ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg aber ich bin auch kein Architekt und kann das nicht beurteilen. Erinnern soll diese Form wahrscheinlich an die alten Wehrtürme um das Schloss. Was denken Sie über das Sisi-Museum als Ergänzung zum Elisabeth-Museum im historischen Bahnhof von Possenhofen? Webseite der WSM Architekten GbR: www.wsm-architekten.com Hier geht es zur Machbarkeitsstudie Ortszentrum Possenhofen Webseite Kaiserin Elisabeth Museum: www.kaiserin-elisabeth-museum-ev.de Webseite der Gemeinde Pöcking: www.poecking.de
Autor: cam für fuenfseenland.de
Sein Name ist für alle Zeiten mit einem der größten, deutschen Filme, die jemals gedreht wurden verbunden. Er hat das Buch dazu geschrieben indem er seine eigenen Kriegserlebnisse niederschrieb und verarbeitete. Er war Kunstsammler, Verleger, Galerist, Autor und erfüllte sich als letzten Lebenstraum ein Museum am Starnberger See in dem seine über viele Jahrzehnte gesammelte Kunst eine Heimat finden sollte. Die Rede ist von Lothar-Günther Buchheim, geboren am 06. Februar 1918, der Mann mit der Augenklappe. Diese wurde zuletzt fast so etwas wie sein Markenzeichen. Als Freiwilliger war Lothar-Günther Buchheim 1940 als Kriegsberichterstatter in die Kriegsmarine eingetreten. Viele seiner Erlebnisse während des Krieges verarbeitete er in Büchern. Sein größter Erfolg und sein bekanntestes Buch entstand durch seine Erlebnisse und Erfahrungen als Besatzungsmitglied auf dem VII-C-U-Boot U96. Titel des Buches: „Das Boot“. Ein Jahrhundertbestseller, veröffentlicht im Jahr 1973 und übersetzt in mindestens 18 Sprachen. Das Buch wurde 1981 durch Wolfgang Petersen verfilmt uns sorgte für eine breite und fast weltweite Bekanntheit von Lothar-Günther Buchheim. Es gibt wohl fast niemanden, der diesen mitreissenden und packenden Film, in dem Herbert Grönemeyer eine der Hauptrollen neben Jürgen Prochnow spielt, nicht kennt. Nach dem Erfolg des Buches „Das Boot“ unternahm Buchheim viele Malerreisen nach Spanien, New York, San Francisco und in die Südsee. Lothar-Günther Buchheim war Zeit seines Lebens ein begnadeter Kunstsammler. Viele Jahre lang versuchte er für seine auf an die 100 Millionen Euro geschätzte Sammlung, in seinem Heimatort Feldafing im Fünfseenland, eine Bleibe zu schaffen. Dies lehnte die Gemeinde jedoch nach Querelen mit Buchheim ab. 1996 gründete er eine gemeinnützige Stiftung und im Jahr 2001 fand sich in Bernried am Starnberger See ein Platz für das „Museum der Phantasie“. Dieses ist heute eines, wenn nicht das am meisten besuchte Museum am Starnberger See. Lothar-Günther Buchheim war bis zu seinem Tod im Jahr 2007 Direktor des Museums, in dem fast sein gesamter Kunstschatz untergebracht wurde. Dort sind Bilder von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Pechstein, Emil Nolde, Lovis Corinth, Max Beckmann und vielen weiteren, bekannten Künstlern zu bestaunen. Das Museum beinhaltet eine der größten Sammlungen expressionistischer Kunst aber auch viele andere Stilrichtungen, die Buchheim während seines Lebens gesammelt hatte. Am heutigen 6. Februar wäre Lothar-Günther Buchheim 97 Jahre alt geworden. Wir sagen Happy Birthday zu einem der umtriebigsten Kunstsammler der Welt und raten, falls Sie noch nicht dort waren, dringend zu einem Besuch im „Museum der Phantasie“ in Bernried. Webseite Museum der Phantasie in Bernried ©Copyright Bild: Buchheim Museum / Sigrid Neubert
Autor: cam für fuenfseenland.de
Ist das nicht eine herrliche Winterstimmung derzeit? Also, wer sich jetzt immer noch über den Winter beschwert, dem kann man es aber auch nicht mehr recht machen. Viel Schneefall, tiefe Temperaturen, ein echter Jahrhundertwinter. Ehrlich, ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal eine so tolle Winterstimmung hatten. Es ist ein richtiges Winterwonderland im Fünfseenland. Mindestens 40 Zentimeter Schnee, feinstes Pulver und das Beste, er bleibt liegen. Kurz vor Weihnachten hatte es ja schon einmal fast dieselbe Menge geschneit, nur folgten darauf warme Temperaturen und Regen und schwupps, der Schnee war wieder verschwunden und was blieb war Matsch und Dreck. Diesmal ist es anders. Bei Temperaturen unter 0 Grad fühlt sich der Schnee wohl. Er ist noch nicht einmal zusammengesackt. Ist so fluffig, puffig geblieben, wie er vom Himmel gefallen ist. Da macht sogar das Schneeräumen Spaß, weil die weiße Pracht so leicht ist. Vielleicht sollte ich mal den Laubbläser ausprobieren. Nein, das machen wir nicht! Schmale Wege geräumt reicht und der Rest darf liegen bleiben, weil es gut für die Winterstimmung ist. Spazierengehen ist richtig anstrengend, weil man immer so viel Schnee vor sich herschiebt aber, das soll keine Beschwerde sein, sondern nur eine Feststellung. So wie er ist, liebe ich den Winter. Den Begriff Winterwonderland hatt ich ja eingangs schon einmal benutzt aber er beschreibt am besten, was momentan in der Natur zu sehen (und ich finde auch zu riechen) ist. Von mir aus kann es gerne noch etwas weiter schneien. Frau Holle kann gerne den Meter voll machen. Ich weiss, die Menschen der Winterdienste werden mich dafür schimpfen, sie müssen jeden Tag um 3 Uhr aufstehen, damit alle Pendler auf geräumten Straßen in die Arbeit fahren können. Dafür sollte man sich auch mal bedanken! Herzlichen Dank an alle, die für freie Straßen, Gehwege, Parkplätze und was auch immer noch sorgen. Ihr/Sie macht/machen einen großartigen Job und wir möchten an dieser Stelle einfach mal Danke dafür sagen! Ich mag derzeit gar nicht in die Wettervorhersage schauen, weil es ja sein könnte, dass dann wieder ein Hochdruckgebiet auf uns zusteuert, dass warme Temperaturen bringt und das würde den schönen Schnee schwupps wegschlecken. Muss grade gar nicht sein, der kann gerne noch ein wenig liegen bleiben. Vor allem, wenn er so schön ist wie er ist! In diesem Sinn: gehen Sie raus in die Natur, genießen Sie das Winterwonderland, das sich draußen bietet. Wahrscheinlich müssen wir wieder viele Jahre warten, bis ein nächster, so toller Winter kommt.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Am morgigen Donnerstag sollten Sie einmal wieder nach Starnberg fahren. Donnerstag ist nämlich „nah – fern“-Tag. Eine neue Ausstellung mit dem Motto „Gratwanderungen“ in der Schalterhalle des historischen Bahnhof beginnt. Wieder haben die emsigen Kuratorinnen Ursula Steglich-Schaupp, Ulrike Prusseit und Katharina Kreye eine Ausstellung mit zwei Künstlern aus dem Fünfseenland ins Leben gerufen. Diesmal mit dabei: Eva Zenetti und Ernst Heckelmann. Bei Eva Zenetti darf man sich auf den morbiden Charm ihrer Installationen freuen. Ihre Objekte, die meist aus Holz aber auch aus anderen Materielien sind sehen oft aus wie die Skelette urzeitlicher Geschöpfe. Betrachtet man sie, denkt man sofort an Knochen und nicht an Holz und Draht. Sie sehen aus, als hätten sie tausende von Jahren unter der Erde gelegen und wäre eben erst von einem Archäologen vorsichtig mit einem Pinselchen und feinen Spachteln freigelegt worden. Eva Zenetti ist Jahrgang 80, gelernte Holzbildhauerin und Mitglied der Künstlerkreises Ammersee. Der zweite Künstler, der seine Werke in der wunderbaren, alten Schalterhalle, die mittlerweile zu einer der ersten Adressen Starnbergs für Kunstinteressierte geworden ist präsentiert, ist der in Wartaweil am Ammersee geborene Maler Ernst Heckelmann. Blau ist seine Farbe, meist geht es in seinen Bildern um Berge oder große Höhen. Schwindelfrei müssen Sie beim Betrachten seiner Bilder nicht sein, aber das Blau wird Sie faszinieren, soviel kann ich Ihnen jetzt schon verraten. Heckelmann ist Mitglied der „Neuen Gruppe München“ und Dozent an der Kunstakademie Bad Reichenhall. Freuen Sie sich also auf Zenetti und Heckelmann. Die Vernissage zu „Gratwanderung“ ist am Donnerstag, 5. Februar ab 19:00 Uhr in der Schalterhalle des historischen Bahnhof in Starnberg. Musikalisch wird diese von Bence Barla Szabó begleitet. Bei ihm darf man sich auf Roots und experimentelle Klangwelten freuen. Die Begrüßungsworte zur Ausstellung werden, wie fast immer, von einem Vertreter der Stadt Starnberg gesprochen, die im Hintergrund als Veranstalter agiert. Die Ausstellung ist dann von 6. Februar bis 8. März 2015, jeweils Freitag bis Sonntag von 14:00 bis 18:00 Uhr zu sehen. Gehen Sie hin, schauen Sie sich die Ausstellung an, staunen Sie! Es ist immer wieder faszinierend, welch vielseitige und geniale Künstler das Kuratoren-Trio Kreye, Prusseit, Steglich-Schaupp meist aus der Gegend rund um die fünf Seen findet und im Rahmen ihrer Ausstellungsreihe „nah – fern“ in der Schalterhalle des historischen Bahnhof Starnberg präsentieren. „nah – fern“ ist ein wunderbares Projekt um auch unbekannteren Künstler eine Platform zu bieten und diese kennenzulernen.
Autor: cam für fuenfseenland.de