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Ganz im Sinn von „a G'schichterl geht immer!“
Was das Wetter derzeit für Kapriolen vollführt ist wirklich toll. „Kreislaufwetter„ sollte man das nennen. Der Januar macht dem April nun wirklich Konkurrenz. Mal schneit es, dann steht man knöcheltief im Matsch. Am nächsten Tag Sonne bei 19 Grad, alles wieder trocken. Kreislaufwetter! Nur wenige Stunden später schieben sich Tiefdruckgebiete quer über Deutschland und es gibt Sturm vom Feinsten. Der Wind oder besser der Orkan war so stark, dass man das Gefühl hat sich festbinden zu müssen um nicht einfach wegzufliegen. Kreislaufwetter, aber auch Kite-Wetter! An Ammersee und Starnberger See war die Hölle los… Nur einen Wimpernschlag danach wieder Sonne, Regen, Schnee, Windstille. Die Temperaturen gehen rauf und runter wie eine Achterbahn. Gestern zum Beispiel hatte man ganz das Gefühl der Frühling sei ausgebrochen. Herrlich warm und kraftvoll war die Sonne. Temperaturen zum Wohlfühlen. Kein Wind, kein Regen, kein Schnee aber mir scheint, auch das ist nur eine Momentaufnahme. Niemand weiß, ob es nicht schon morgen wieder Schnee und Eis gibt. Gestern Morgen war der Boden auch überall Reif, alles ganz gefroren. Eine Saukälte, wie man so schön sagt. Danach: fast Sommer! Kurz nach dem Aufstehen sah man nur hinter den Bergen die ersten Sonnenstrahlen heraufblitzen. Da war noch lange nicht klar, dass es zur ersten Tasse Kaffee um neun nicht schon wieder schneit oder regnet oder stürmt. Das Wetter hatte sich für „ist super“ entschieden, Voreinstellung „Frühlingstag“. Ich habe schon das erste mutige (oder lebensmüde) Leberblümchen gefunden und warte nur darauf, dass es ihm seine Artgenossen gleichtun. Bald darauf gefolgt von Schneeglöckchen und Winterling. Aber bei diesem April-Wetter sollten sich die Frühblüher nicht zu sehr beeilen, denn sicherlich hat sich das Wetter bis nächste Woche mindestens sieben Mal geändert. Es ist und bleibt ein Januar wie im April. Bald muss es heißen Januar, Januar, der macht was er will! Da kommt einem die Wetterlage im April ja geradezu stabil vor. Man kann sich auf den April ja richtiggehend verlassen, im Gegensatz zu diesem Januar des Jahres 2015. Ist das nun Zufall oder Klimawandel? Hmmm, wir wissen es nicht so genau. Unser Tipp: genießen Sie die Tage mit der Voreinstellung „frühlingshaft“ und bleiben Sie an Tagen mit der Voreinstellung „greissliges Regen- und Matschwetter“ im Bett. Bei „schöner Wintertag“ schnappen Sie sich einen Schlitten und gehen rodeln… Und immer daran denken, man kann das Wetter nur so nehmen wie es kommt.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Heute will mir einfach so gar nichts einfallen. Die Nachrichtenlage im Fünfseenland ist dünn. Die kleinen Nachrichten müssen derzeit hinter den großen Themen zurückstehen. Gestern gingen in Frankreich vier Millionen Menschen auf die Strasse um Charlie zu sein. Eine unglaubliche Solidaritätskundgebung. Danke dafür! Leider kann man sich nicht einfach schnell nach Paris beamen um dabei zu sein. Ich wäre gerne mitgegangen! Schließlich geht es dabei ja auch um wichtige gesellschaftliche Werte, die es zu erhalten gilt. Um das Erhalten kleinerer Werte, nämlich dem schlaglochfreien Verkehr geht es in den Lokalnachrichten. Da erfahren wir im Münchner Merkur, dass ein 410 Meter langes Stück der Ortsdurchfahrt von Oberpfaffenhofen nun für 720000 Euro ausgebaut wird. Dafür werden Schlaglöcher beseitigt und gekippte Bordsteine begradigt berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ähm, mehr gibt es für das Geld nicht oder wurde das unter den Tisch fallen gelassen? Auch die Durchfahrt von Aufkirchen wird für gut eine halbe Million Euro saniert. Dabei war der Winter noch nicht einmal richtig kalt, und trotzdem so viele Löcher in der Teerdecke! Die Waldkreuzung zwischen Starnberg und Oberbrunn soll nun endlich einen Kreisverkehr bekommen und wenn das Wetter wieder besser wird (ist es wirklcih so schlecht?) dann soll auch an der neuen Verbindung von Seeshaupt nach Bernried weitergebaut werden. Beim Straßenbau zieht es sich manchmal ein wenig. Dort wo später gebrettert wird, dass die Reifen quitschen, muss erst einmal langsam aufgeschüttet, verdichtet, geteert und viel gewartet werden. Das braucht seine Zeit. Gut, Scherz beiseite, was muss, das muss. Ich will nicht drängeln. Ansonsten war es das dann auch schon wieder mit den aktuellen Nachrichten. Halt, nein, der Kreisverkehr an der Maxhof-Kreuzung hat nun nur noch eine Spur. Irgendwie schon wieder Straßenbau, oder? War sonst noch etwas am Starnberger und am Ammersee los? Faschingsball in Pöcking unter dem Motto „Party des Grauens“, ah ja, gut, dann haben wir das jetzt auch. Dass Josef Jägerhuber glaubt, dass das Jupiterjahr feucht wird, hatte ich meines Wissens schon erwähnt. Gefühlt sind bei uns ja die meisten der letzten Jahre feucht gewesen oder täusche ich mich da? Ach ja, und zur Abwechslung noch einmal Straßenbau. Die Weßlinger Bürger wollen eine Umgehungsstraße aber irgendwie dann doch auch wieder nicht, das hab ich noch nicht so ganz verstanden. Na gut, dass war es dann eben für diesen Dienstag den 13. Januar 2015. Warten wir einfach bis morgen und schauen wir, ob sich die Nachrichtenlage ändert. Die aktuelle Baustellenübersicht gibt es bei der Süddeutschen Zeitung
Autor: cam für fuenfseenland.de
Wenn man derzeit Abends den Sternenhimmel Richtung Osten betrachtet, fällt ein Sternbild sofort ins Auge. Das Wintersternbild Orion. Orion hat eine so markante Form, dass man es leicht von anderen Sternbildern unterscheiden kann. Höchstens der große und kleine Wagen sind ähnlich leicht zu erkennen aber Orion ist in seiner Form faszinierender. Orion stellt einen mystischen Himmelskrieger oder Jäger dar. Die beiden Sterne Beteigeuze und Bellatrix bilden die Schulter dieser Figur. Rigel und Saiph sind die Füße. In der Mitte des Sternbildes ist der sogenannte Gürtel des Orion. Die drei Sterne Alnitak, Alnilam und Mintaka stehen in einer exakt geraden Linie, sind aber innerhalb des Sternbildes schräg angeordnet. Sie erscheinen wie die Taille des Kriegers oder eben ein Gürtel, an dem ein Schwert hängen kann. Im Mittelalter nannte man den Gürtel des Orion auch Jakobsstab. Der linke Schulterstern, Beteigeuze, ist ein roter Riese und ein wahrer Riesenstern. Beteigeuze ist kurz davor, in einer Supernova zu explodieren. Der Stern hat schon begonnen sich aufzublähen und wieder zusammenzuziehen. Seine Größe ist schier unvorstellbar. Der maximale Durchmesser von Beteigeuze wird mit 1.641.380.000 Kilometern angegeben. Verglichen damit, ist unserer Sonne, die einen durchschittlichen Äquatordurchmesser von ca. 1.392.684 Kilometern hat, ein echter Winzling. Beteigeuze ist der unserer Erde am nächste liegende Supernova-Kandidat. Der zweitgrößte Stern im Bild Orion ist Rigel, einer der „Fußsterne“. Rigel ist ein blauer Riese mit einem Durchmesser von 108.498.000 Kilometern. Das ist der gut einhundertfache Durchmesser unserer Sonne. Wahnsinn! Auch der zweite Schulterstern des Orion, Bellatrix, ist ein gewaltiger Koloss. Mit ca. 8.346.000 Kilometern Durchmesser ist dieser immer noch gut sechs Mal so groß wie unsere Sonne. Beteigeuze, Bellatrix und Rigel sind Sterne der sogenannten „ersten Größe“ und gehören damit schon zu den echten Riesen im Universum. Auch wenn Beteigeuze im Ranking der Sterne nach Größe nur Platz 16 belegt. Da sich Beteigeuze schon sehr groß aufgebläht hat und pulsiert ist klar, dass dieser Stern „bald“ in einer Supernova explodieren wird. Wissenschaftler sind sich uneins darüber, ob dies in den nächsten tausend oder eher hunderttausend Jahren passieren wird. Fest steht nur, es wird passieren. Dann wird diese Explosion sehr gut am Himmel zu sehen sein, denn Beteigeuze leuchtet dann 16000 mal heller als er es heute tut. Ich kann Ihnen also nur empfehlen, sich einmal Abends nach draußen zu wagen und das Sternbild des Orion zu beobachten. Beeilen brauchen Sie sich nicht, denn selbst die pessimistischen Wissenschaftler geben Beteigeuze ja noch mindestens tausend Jahre bis zur Explosion. Und sollte er früher explodieren, so fehlt dem Sternbild Orion ja „nur“ ein Schulterstern. Faszinierend ist dieses Sternbild auf jeden Fall, aber nur während der Wintermonate zu sehen …
Autor: mc für fuenfseenland.de
Und wieder ist Sonntag. Was war nicht alles passiert in der letzten Woche. Die barbarischen Anschläge von Paris sitzen uns noch in den Knochen. Zum Glück reagieren die meisten Politiker mit ihren Aussagen sehr besonnen. Auch die meisten islamischen Führer verurteilen dieses Massaker auf das schärfste. Das ist gut so und sollte uns mit ihnen solidarisieren. Es ist eine Religion wie jede andere, nicht böser, nicht besser. Auch diese Gläubigen möchten nicht, dass im Namen ihres Gottes gemordet wird! Gedenken wir der Opfer von Paris. Je suis Charlie! Aber kommen wir zurück in nähere Gefilde, dem Fünfseenland. Heute hätte ein wahrer Liebhaber dieser Gegend Geburtstag. Der Maler Carl Anton Joseph Rottmann, dem zu Ehren sogar die Anhöhe am Ostufer des Starnberger See, bei Assenhausen, den Namen Rottmannshöhe trägt. Rottmann wurde am 11. Januar 1797 im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim geboren. Heute würde er also seinen 218. Geburtstag feiern und das Wetter wäre ganz nach Rottmanns Geschmack. Wahrscheinlich würde er sich seine Staffelei schnappen, zur Rottmannshöhe wandern und einmal mehr einen dramatischen Himmel malen. Rottmann war bekannt für seine Himmel. In der Kunst gibt es sogar den Ausdruck Rottmann-Himmel. Man sagt, kaum einem anderen Künstler sei es so gut gelungen die Farbnuancen des Himmels zu mischen und zu malen wie Carl Rottmann. Vielleicht war dies der Grund, warum er viele seiner Aufträge von dem kunstsinnigen König Ludwig I. erhielt. In dessen Auftrag besuchte Rottmann auch 1825 Italien und 1834 bis 1835 Griechenland. Ob er gerne gefahren ist oder nicht, das wissen wir nicht. Hingegen ist bekannt, dass sich Rottmann gerne im Haus des Architekten und Eisenbahnpioniers Ulrich Himbsel in Leoni aufhielt. Bei Himbsel traf sich die künstlerische Elite dieser Zeit. Wilhelm von Kaulbach, Carl August Lebschée, Clemens von Zimmermann, Friedrich Dürck, Moritz von Schwindt und natürlich Carl Rottmann. Sie alle trafen sich hier und einige haben sich und ihre Kunst an den Wänden von Himbsels Haus verewigt (die meisten Innenwände des Hauses sind bemalt). Einer der häufigsten Gäste dürfte aber doch Carl Rottmann gewesen sein. Man sagt, er sei, wenn er auf Besuch war, immer zur Rottmannshöhe gegangen und habe dort gemalt. Aus diesem Grund stellten seine Freunde ihm dort auch eine Bank auf, damit er neben Pinsel, Farbe und Staffelei nicht auch noch einen Stuhl mitnehmen müsse. Heute steht an diesem Ort ein Denkmal für den genialen Maler und die Anhöhe trägt seinen Namen. Carl Rottmann starb am 07. Juli 1850 mit nur 53 Jahren in München. In diesem Sinn: alles Gute zum Geburtstag für Carl Rottmann!
Autor: mc für fuenfseenland.de
Am Parkplatz des Erholungsgeländes der Stadt München, am Ostufer des Starnberger See, liegen oft große Stapel an Baumstämmen. In den ersten Monaten eines Jahres türmen sich zum Teil riesige Mengen an verschiedensten Stämmen auf der Fläche. Es gibt „viel Holz vor der Hütte“ dort, wo sonst die Autos der Badegäste und Sommerfrischler parken. Dabei sieht man nirgendwo, dass Bäume geschnitten wurden. Keine Baumstümpfe, kein Sägemehl, nichts! Es stellt sich die Fragen, wo denn dann die vielen und zum Teil mächtigen Stämme herkommen? Eines ist sicher, sie werden dort abgeladen, sind also nicht von da sondern werden extra dort hin gebracht. Warum tut jemand das, vor allem, weil sie schon bald darauf wieder verschwunden sind? Die Antwort ist recht simpel. Das Holz liegt dort zwischen St. Heinrich und Ambach auf dem großen Parkplatz zur Beschau. Es ist alles gefällte Ware, die versteigert und zur Ansicht auf diesem Parkplatz gelagert wird. Die tollsten Dinge finden sich da: Wertholz, Geigenholz, Schreinerholz, Hackholz und vieles mehr. Hier wird fast jeder fündig, vorausgesetzt, er braucht mindestens einen, besser aber gleich mehrere Stämme oder am besten gleich ganze Wagenlagerungen. Wertholzsubmission nennt sich das und Wald- oder Baumbesitzer können (bei entsprehender Menge) Holz dort zum Verkauf anbieten. Schreiner und Geigenbauer suchen nach edlem Holz, das es lohnt gelagert und jahrelang getrocknet zu werden bevor es verarbeitet wird. Zimmerer suchen Stämme aus denen sich Balken, Latten und Bretter im Sägewerk schneiden lassen. Wieder andere suchen nur die ganz günstigen Stämme um sie zu Hackschnitzeln oder Pellets zu verarbeiten. Wenn Sie nun sagen „Holzverkauf am Erholungsgelände, des is ja ganz wos neis“, muss ich Sie enttäuschen. Denn den Holzverkauf gibt es schon seit vielen Jahren, Jahrhunderten fast. In einer Anzeige (im Bild, bitte vergrößern) wurde schon 1859 für diesen Holzverkauf geworben. „Publikation wegen Holzverkauf“ war der Titel der Anzeige. Max Gerngroß damals der 1. Revierförster. Kauflustige, wie es in der Anzeige steht, sollten sich im Gasthaus zu St. Heinrich (wahrscheinlich die Fischerrosl) einfinden, wo der Verkauf damals noch stattfand. Das Holz aus dem königlichen Forstrevier wurde öffentlich versteigert. Das war sicher nicht nur eine spannende sondern auch eine recht feuchtfröhliche Angelegeneheit … Nix neis oiso, des mit dem Holz vor der Hütte und dem Holzverkauf am Erholungsgelände.
Autor: mc für fuenfseenland.de
Vorsorglich sollten Sie morgen schon mal alles aufräumen, was in irgendeiner Weise davonfliegen könnte. Falls noch die Gartenmöbel des letzten Sommer rumstehen, festbinden! Den Hund, die Katze oder andere Haustiere, festbinden! Eventuell lockere Dachziegel, festnageln! Warum? Weil laut den Wetterdiensten sich gleich mehrere orkanartige Stürme Richtung Deutschland bewegen. Mindestens drei Sturmtiefs sind im Anmarsch: Daniel, Elon und Christian. Sie bringen Sturmböhen, Orkanböhen, Starkwinde und sehr viel Regen. Es wird ungemütlich! Quer über Deutschland gesehen, könnte es Böhen mit Spitzengeschwindigkeiten bis 180 Kilometer pro Stunde geben. Das jedoch soll in erster auf dem Brocken so sein. Diese Geschwindigkeiten werden die Stürme hier im Fünfseenland nicht erreichen. Aber heftig könnte es schon werden. Der Deutsche Wetterdienst hatte für manche Teile Deutschlands schon gestern Unwetterwarnungen herausgegeben. Mit bis zu 15 Liter Regen pro Quadratmeter muss in verschiedenen Gegenden Deutschlands gerechnet werden. Für die Gegend um den Starnberger See und den Ammersee sind die Vorhersagen nicht so dramatisch wie an der Nordseeküste. Hier im Fünfseenland soll es Niederschläge bis 5 Liter pro Quadratmeter geben und Windstärken bis 75 Kilometer pro Stunde. Aber schauen wir mal, Winde sind unberechenbar und ein Tiefdruckgebiet lässt sich auch meist nicht vorschreiben, wohin es ziehen soll und wie es sich verhalten soll. Wenn da mal wieder irgendwo am Ende der Welt ein Schmetterling seinen berühmten Flügelschlag tut, dann kann man die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes auch schnell mal in die Mülltonne treten. Dann wird es vielleicht doch windiger als erwartet. Also: alles schön festmachen, festzurren, reinholen, verpacken, verschnüren, festnageln oder was auch immer. Und vor allem, halten Sie sich bei starken Stürmen von Wäldern fern, der bayerische Waldbestand ist nicht in dem guten Zustand, wie er immer hingestellt wird. Es könnte also auch die ein oder andere Fichte, Tanne, Buche, Linde oder was weiß ich was dem Orkan zum Opfer fallen. Allerdings haben die europaweiten Luftverwirbelungen auch ihre gute Seite, zumindest für alle, die auf weiteres Winterwetter schon wieder gerne verzichten. Zum Wochenende hin sollen die Temperaturen Spitzenwerte bis fast 15 Grad erreichen. Das klingt irgendwie frühlingshaft; oder? 15 Grad Anfang Januar, Kinder, Kinder, was so eine Klimaerwärmung doch alles möglich macht. In diesem Sinn: weichen Sie den Winden, aber genießen Sie die Sonne und die milden Temperaturen.
Autor: mc für fuenfseenland.de
Gut, die Headline zu diesem Artikel ist vielleicht etwas arg dramatisch formuliert, denn keiner von uns wird voraussichtlich die Verlandung des Ammersees erleben. Auch unsere Kinder, Enkel, Urenkel und Ur-Urenkel werden in diesem wunderbaren See mit seinen wunderbaren Uferorten Herrsching, Dießen, Utting, Schondorf, Inning, Breitbrunn und Eching noch baden können. Jedoch, eines ist schon jetzt klar, der Ammersee verlandet langsam aber stetig. Dehnte er sich nach der Würmkaltzeit noch über Weilheim hinaus bis mindestens Polling aus, so ist er, verglichen mit damals, heute schon ein gewaltiges Stück kleiner. Und er wird Jahr für Jahr noch kleiner. Zwar kann man das mit bloßem Auge nicht direkt wahrnehmen aber es ist eine Tatsache. Besonders arg ist die Verlandung im Bereich der sogenannten Fischener Bucht an Südende des Sees. Hier werden durch die Ammer jährlich tausende von Tonnen Geschiebe, Schlamm und Treibholz, auf gut bayerisch auch „Geschwemmsel“ genannt, durch den Fluß in den See transportiert. Dem will die „Lebensraumplanung Pähl-Fischen“ nun, soweit es möglich ist, entgegenwirken. Komplett aufhalten kann man die Verlandung des Sees dadurch natürlich nicht, aber man erhofft sich wenigstens eine Verlangsamung. Das Geschwemmsel der Ammer kann man natürlich nicht einfach abstellen, man kann nur etwas regulieren, wo im See es sich „niederlässt“. Der Münchner Merkur schreibt, dass seit der Ammerregulierung die Stelle des Sees bei Fischen besonders von eingeschwemmtem Geschiebe betroffen ist. Der Ammersee hatte nach der Würmkaltzeit sozusagen das Pech, mit der Ammer einen starken Zufluss zu haben. Große Flüsse tragen immer auch große Mengen Geschiebe mit sich, die sich natürlich in einem See ablagern, weil sie nicht einfach hindurch geschwemmt werden. So ist auch der Wolfratshauser See, den es nach der Würmkaltzeit gab, verlandet. Kaum jemand weiß heute noch, dass dieser sich über das heutige Gebiet des Isartals, südlich von München, erstreckte. Die riesigen Ströme nach der Kaltzeit schoben den See über Jahrtausende einfach zu, verlandeten ihn. Übrig geblieben ist nur das Isartal, in das sich die Isar tief eingegraben hat. Der Starnberger See hatte das Glück, von diesen Strömen abgetrennt zu werden. Dadurch gibt es an diesem kaum ein Problem mit Verlandung. Der Ammersee aber stirbt einen langsamen Tod Stein für Stein, Kiesel für Kiesel. Experten gehen davon aus, dass der See in spätestens 10000 bis 20000 Jahren nicht mehr existieren wird. Im Gegensatz zum Wolfratshauser See hatte er also noch Glück gehabt, verglichen mit dem Starnberger See trotzdem Pech. Nun soll der östliche Ast des Mündungsdeltas verschlossen und das Wasser der Ammer wieder mitten in den See geleitet werden, so schreibt es der Münchner Merkur. So will man die Fischener Bucht wenigstens noch einige Zeit länger erhalten. Hier ist die Verlandung am Schlimmsten. Zum Artikel beim Münchner Merkur geht es hier Zum Artikel bei der Süddeutschen Zeitung geht es hier
Autor: mc für fuenfseenland.de
Nun sind also alle Feiertage vorbei. Die stade Zeit, vorbei. Weihnachten, vorbei. Silvester und Neujahr, vorbei. Dreikönigstag, vorbei. Auch wenn die Weihnachtszeit genau genommen erst an Maria Lichtmess endet und Sie getrost Ihren Christbaum bis zum 2. Februar stehen lassen können, so ist die Zeit der Festtage nun vorrüber. Heute beginnt das Jahr wieder seinen normalen Gang zu gehen. Schade eigentlich, oder? Sicher, irgendwann muss diese Zeit der übermäßigen Völlerei ein Ende nehmen, weil ansonsten nichts mehr aus dem Kleiderschrank passen würde aber schön wäre es doch, wenn es einfach so weitergehen würde. Nun starten wir also Vollgas in das Jahr 2015. Hier im Fünfseenland herrscht derzeit noch eine überschaubare Ruhe. Es ist noch keine Touristensaison. Noch sind nur wenige Urlauber präsent. Die Seen gehören noch den Einheimischen. Noch geht es beschaulich zu, hält sich die Hektik in Grenzen. Welche Pläne haben Sie für 2015? Was wird alles passieren? Der Tourismusverband hat neue Büroräume bekommen, das sagen mir seit Tagen die Google News. Eine Verfolgungsjagd von Starnberg aus über die A95, sagt der Münchner Merkur. Ansonsten passiert noch nicht sehr viel. Uli Hoeneß pendelt von Landberg nach München sagt die BILD-Zeitung. Also alles nichts wirklich Weltbewegendes. Mitte des Jahres ist mit Durchreiseverkehr von G7/G8-Teilnehmern zu rechnen, sicher auch mit der ein oder anderen Verkehrskontrolle zur Sicherheit der Sicherheitspolitiker. Wo sollte ein Gipfeltreffen auch besser stattfinden als in einer Gipfelgegend müssen sich die Veranstalter gedacht haben. Beim Naturschutz wird da einige Tage mal ein Auge zurgedrückt und so manche seltene Blume flach. Aber auch das ist nichts wirklich Aufregendes. Vielleicht kommt 2015 ja die Windkraft in das Fünfseenland. Allerdings zweifle ich daran. Denn warum sollte man nachhaltige Energie hier erzeugen, wo die Menschen ihre Strom- oder Gasrechnungen „einfach“ bezahlen? Irgendwie komt es mir vor, als wäre im eben gestarteten Jahr schon wieder ein gewisser Stillstand zu bemerken oder täusche ich mich da? Stillstand am Anfang? ob es wie bei einem Rennen ist, wenn alle noch stehen und auf den Startschuss warten bevor sie mit voller Kraft loslegen? Oder stehen wir auch 2015 wieder über den Startschuss hinaus? Vielleicht ist dieser schon lange vorbei und wir haben ihn nur nicht gehört. Vielleicht sollten wir schon längst „rennen“ und nicht erst 2015 damit beginnen. Aber wer weiß das schon so genau!?
Autor: mc für fuenfseenland.de
Heute ist Dreikönigstag, Kaspar (oder Caspar), Melchior und Balthasar. Sie zogen als Sterndeuter aus dem Morgenland zum Ort von Christi Geburt. So schreibt es Matthäus in seinem Evangelium. „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ sollen sie gefragt haben, weil sie „seinen“ Stern am Himmel leuchten sahen. Diesem folgten sie und kamen nach Betlehem, der Geburtsstadt von Jesus Christus. Sie brachten der Mutter und dem Neugeborenen Geschenke und dürfen sich aus diesem Grund auch „Erfinder der Weihnachtsgeschenke“ nennen. Die Geschenke der Weisen Männer aus dem Morgenland waren natürlich mit dem heutigen „Weihnachtskommerz“ nur schwer vergleichbar, sie brachten Weihrauch, Myrrhe und Gold. Obwohl Gold ja schon ein tolles Geschenk zu Weihnachten ist. Aber schließlich brachten sie ihre Gaben ja einen neuen König als Zeichen der Ehrerbietung und weniger als Weihnachtsgeschenke im heutigen Sinn. Die Bibel spricht im Neuen Testament auch weder von Königen, noch von derer Zahl drei. Dies geht auf eine lebhafte Legendenbildung zurück und wird im 6. Jahrhundert erstmals erwähnt. Ebenfalls ins Reich der Sagen und Legenden gehört, dass heute die Anfangsbuchstaben ihrer Namen am Dreikönigstag über die Türen geschrieben werden. Wenn die durch die Orte ziehenden und Spenden sammelnden Sternsinger das „20 C + M + B 15“ an die Haustüre schreiben, so steht dies für „Christus mansionem benedicat“, also „Christus segne (dieses) Haus“ und nicht für die Anfangsbuchstaben der Namen. Jedenfalls ist es ein schöner Brauch. Bei uns sind sie heute schon gewesen, weil die Orte mittlerweile so groß sind, dass ein Tag nicht mehr für die guten Segenswünsche reicht. Kaiser Friedrich I., auch Barbarossa genannt soll 1164 seinem Berater Rainald von Dassel, dem Erzbischof von Köln und Erzkanzler von Italien die Gebeine der Heiligen Drei Könige als Geschenk vermacht haben. So kamen sie in die Domstadt Köln, wo ein prächtiger Schrein für sie gebaut wurde. Der Dreikönigsschrein gilt als die größte Goldschmiedearbeit des Mittelalters. Er wurde von Nikolaus von Verdun gefertigt und trägt das Portrait von Rainald von Dassel. Ob der Kölner Dom, dessen offizieller Name Hohe Domkirch St. Petrus lautet wirklich um den Dreikönigsschrein und die Gebeine der Weisen aus dem Morgenland gebaut wurde, scheint mir nicht ganz zweifelsfrei bestätigt zu sein. Jedenfalls macht die Geschichte der Heiligen Drei Könige, die übrigens auch die ersten christlichen Könige waren, die Geburtsgeschichte von Jesus zu Bethlehem erst so richtig spannend. Mehr Informationen über Rainald von Dassel Zur Webseite des Kölner Dom
Autor: mc für fuenfseenland.de
Zwölf Tage sind nun vergangen, magische Tage. Rauhnächte, Wolfsnächte, Glockennächte, Innernächte. Viele Namen gibt es für diese Zeit zwischen den Jahren, die um Mitternacht am heiligen Abend beginnt und um Mitternacht vor dem Heiligdreikönigfest endet. Eine mystische Zeit, in der der Schleier zur Welt der Ahnen und Geister sehr dünn und durchlässig ist. Eine Zeit, in der die Menschen früher viele Rituale vollzogen. Teils um zu erfahren, was im kommenden Jahr passieren wird aber auch um mit den Verstorbenen in Kontakt zu treten. Es wurde geräuchert um böse Geister zu vertreiben aber auch um gute Geister wohl zu stimmen. Um Gefahren von Haus und Hof fernzuhalten und die Ernte zu schützen. An Silvester brach die Wilde Jagt auf, weil an diesem Tag das Tor zum Geisterreich am weitesten geöffnet war. An diesen Glauben erinnern noch heute vielerorts die Perchtenumzüge oder Perchtenläufe. In den Rauhnächte wurden Orakel befragt, zum Beispiel in Form des Bleigießens. Tiere konnten sprechen und überbrachten den Menschen Botschaften und Hinweise für die Zukunft. Es war eine durch und durch mystische Zeit. Das Sonnenjahr hat 365 Tage, das Mondjahr nur 354. Die Differenz, elf Tage beziehungsweise zwölf Nächte, das sind die Rauhnächte. Eine Zeit, die sozusagen aus der Zeit gefallen ist. Eine Zeit der Besinnung und Besinnlichkeit, des Abschließen und des Neubeginns. Nun aber sind sie vorbei. Der Schleier zum Jenseits schließt sich wieder, das Jahr kann seinen gewohnten Gang gehen. Wir haben viel geräuchert in diesen vergangenen zwölf Tagen, eines der wichtigsten Rituale der Rauhnächte. Es war eine spannende Erfahrung sich ein wenig auf diese vergangenen Traditionen einzulassen. Die Rauhnächte waren aber auch eine Zeit der Ruhe. Die haben wir heute nötiger als zu jeder anderen Zeit. In unserem modernen Leben bestimmen dauernde Erreichbarkeit, ständige Verfügbarkeit, Hektik, Stress und Smartphone das Leben der Menschen. Die Rauhnächte sind eine gute Zeit um sich diesem Wahnsinn wenigstens einige Tage im Jahr zu entziehen, zu verweigern. Man glaubt kaum, wie gut das tut und wie nah man sich selbst dabei kommt. Vielleicht sollten wir mehr dieser alten Riten und Bräuche praktizieren um uns besser auf das Wesentliche in unserem Leben zu konzentrieren. Um Unwichtiges von Wichtigem zu trennen. Das hatten uns die Menschen in früheren Zeiten voraus: sie waren näher bei sich selbst, lebten ein nachhaltigeres Leben und in besserem Einklang mit ihrer Umwelt. Nehmen wir uns ein Beispiel daran und geben wir uns die Möglichkeit die Erfahrungen der „Alten“ selbst zu machen. Zum Beispiel indem wir die Rauhnächte begehen, wie sie frühere begangen wurden. Nächstes Jahr ist eine neue, eine weitere Chance dazu. Also, bis nächstes Jahr am 24. Dezember um Mitternacht, wenn die erste Rauhnacht beginnen wird …
Autor: mc für fuenfseenland.de