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Ganz im Sinn von „a G'schichterl geht immer!“
Hunde sind die besten Freude der Menschen. Hunde sind treu und lieben Frauchen oder Herrchen aufrichtig und aufopfernd. Hunde helfen uns Menschen in vielen Lebenslagen. Egal ob als Lawinenhund, Blindenhund, Suchhund, Wachhund oder einfach nur treuer Begleiter, Hunde sind nicht nur Haustiere, Hunde sind auch oft für uns da. In manchen Situationen, zum Beispiel bei gruseligem Sauwetter, macht ein Hund aus einer Couchpotato einen Outdoormenschen. Jeder Hundebesitzer kennt das: man liegt auf der Couch, draußen regnet es in Strömen (oder schneit dicke Flocken) es ist ungemütlich. Dann kommt der Hund und legt seinen Kopf vor einem auf die Couch und seine Augen sagen alles: „ICH WILL RAUS!“ Hunden ist das Wetter egal, sie wollen laufen, schnüffeln, rumstrawanzen. Der Blick wird so eindringlich, dass man irgendwann einfach nachgeben muss. Also Regenbekleidung angezogen und ab in die das nach Weltuntergang aussehende Draußen. Hat man den Schritt vor die Türe erst einmal geschafft, fühlt man sich draußen bald genau so pudelwohl wie der Pudel oder welcher Hund auch immer. Der Hund hatte recht. Es ist gar nicht so schlimm, wie es im ersten Moment von der Couch aus aussah. Feine Sache, als Mensch wäre man auf dem Sofa versauert, so war man an der frischen Luft und hatte Bewegung. Darum sollte man sich heute mal richtig Zeit für seinen vierbeinigen Freund nehmen, denn heute am 10. Oktober ist Welthundetag, internationaler sogar! Ein Feiertag für den Vierbeiner mit der feuchten Schnauze. Den haben sich unsere felligen Freunde auch wirklich verdient. Darum darf es heute auch gerne mal ein Leckerli mehr sein als sonst, die Gassirunde etwas länger als beim Standardprogramm. Allerdings sollte man bei aller Liebe zum eigenen Hund das Leid vieler Hunde in Tierheimen, Tötungsstationen und wo auch immer nicht vergessen. Weltweit leiden viele Hunde und das ist schlimm, weil die Tiere so sensibel sind. Vielleicht ist zum Welthundetag ja auch noch eine kleine Spende drin!? Ansonsten wünsche ich Ihnen heute viel Freude mit Ihrem Vierbeiner auf einer hoffentlich lange, langen Runde, bei der sich das Tier so richtig austoben kann. Und wie schon erwähnt, ein paar Glückwünsche zum Welthundetag können auch nicht schaden, auch wenn Ihr Hund das nicht wirklich verstehen wird. Sicher ist jedoch, dass er bei netten Worten verliebt mit dem Schwanz wedeln und seinem Namen als bester Freund von uns Menschen alle Ehre machen wird. In diesem Sinn, einen schönen Welthundetag!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Was tun im Winter? Nicht, dass sich diese Frage schon drängend stellen würde aber darüber nachdenken kann auch nicht schaden. Bald soll ja schon der erste Schnee fallen – wenn es stimmt, was die Wetterkerzen prognostizieren. Im Biergarten Lidl in Seeshaupt hat man sich darüber schon Gedanken gemacht. Also, nicht wirklich für den Biergarten sondern für das angeschlossene Würmseestüberl. Ab sofort oder besser, ab 1. Oktober – aber der war ja schon – gibt es immer am Freitag den „Spareribs & Hausburger“-Tag. Feine Spareribs mit herrlich viel Soße oder die dicken Hausburger mit Kartoffel-Wedges. Außerdem ist am Freitag immer Stammtischtag. Nicht nur der Würmseestüberl-Stammtisch sondern jeder, der gerne zu einem Stammtisch kommen würde ist herzlich eingeladen. Am Samstag ist „Schnitzel-Mittag“. Jedes Schnitzel mit Beilage für 8,20 Euro! Damit ist die Wochenenderstversorgung schon einmal gerettet! Aber dem 1. Advent wird dann immer wenn es dumper wird, die Feuerschale im Biergarten angeheizt und im Stüberl gibt es Bratapfel, Punch und Chai. Damit dann langsam die weihnachtliche Gefühle aufkommen. Nicht bis zum 1. Advent brauchen die zu warten, die lieber hausgemachten Schweinebraten oder eine resche Ente essen wollen. Das gibt es bereits seit 1. Oktober jeden Sonntag. Für die kommenden Monate bis Weihnachten wurde das Stüberl schon einmal richtig schön gemütlich dekoriert, Brennholz für den Ofen liegt bereit und auch den einen oder anderen Schnick-Schnack gibt es ab sofort dort zu kaufen. Klingt gut? Ist gut! Der Winter direkt am See hat seine ganz besonderen Reize. Wenn man dann noch drinnen sitzen kann, der Ofen bullert und man durch die Fenster den still daliegenden See beobachten kann, was braucht das Herz dann mehr? Ab demnächst ist übrigens auch ein extra Mittagstisch von Mittwoch bis Freitag geplant. Wer also in Seeshaupt auf der Suche nach einem Mittagessen ist, dem sei das Würmseestüberl empfohlen. Dort gibt es übrigens ab sofort den guad’n Kaffee der Murnauer Kafferösterei. Nur falls Sie mehr der Freund des gepflegten Kaffeegenusses sind. Zwei Termine sind noch zu erwähnen: am 24. Oktober findet ab 19:00 Uhr ein Schweinshaxenessen statt (bitte reservieren… schnell!) und am 18.10.2015, am Kirchweihsonntag gibt es Kirchweihgans. Mittags ins schon ausgebucht aber für den Abend können Sie sich noch Plätze sichern. Wenn Sie schnell sind! Schauens doch mal vorbei, beim herbst und Winterprogramm im Würmseestüberl an der Seepromenade 10 in Seeshaupt.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Am 28. September erschien die Nummer 121 der Zeitschrift Literatur in Bayern. Das ist enorm, denn diese markiert unter dem Motto „Da schau her“ das 30-jährige Jubiläum dieser wertvollen Kulturzeitschrift für Freunde von gut Geschriebenem und allem was drumherum noch so dazugehört. Wer sich mit diesem Heft beschäftigt, der kann auch schnell einmal für sich feststellen, wie leicht es ist, keine Ahnung von Literatur in Bayern zuhaben. Natürlich kennt man Herbert Achternbusch oder Gerhard Polt, aber bei dem Münchner Autor Josef Ruderer (1861 – 1915) dürfte man schon bei vielen auf das erste „Hä? Wer?“ stoßen. Das macht nichts, weil erstens über eben diesen ein Artikel in der 121. Ausgabe von Literatur in Bayern zu finden ist und zweitens es ja niemals zu spät ist, um sich neues Wissen anzueignen. Außerdem hat in unserer heutigen, hektischen Zeit ja kaum mehr jemand wirklich Zeit zum Lesen. Da bietet sich für Interessierte die Literatur in Bayern an. Dort gibt es in jeder Ausgabe fundiertes und komprimiertes Wissen über Schriftsteller, Autoren, Redakteure, die Edelfedern also, die eines gemeinsam haben: sie kommen aus Bayern oder haben zumindest ihre Texte dort verfasst. Wer über diese Dinge genau bescheid weiss, ist Gerd Holzheimer. Den kennen Sie von seinem Buch „Auf Trüffeljagd im Fünfseenland“. Man bekommt den Eindruck, der Gerd Holzheimer schreibe die „Literatur in Bayern“ ganz alleine. Könnte der Mann mit seinem Wissen auch, ist aber nicht so. Vielleicht die Hälfte oder ein bisschen mehr. Aber zurück zum Jubiläum. Ein solches kann natürlich nicht ohne „Rahmenprogramm“ vonstattengehen. Als solch einen Rahmen gibt es im Programm am 11. Oktober im Maierhof, Kloster Benediktbeuern, die gleichnamige Ausstellungseröffnung. Gleichnamig im Sinn von „Da schau her“ versteht sich. Die Ausstellung dauert von 11. Oktober bis 08. November und irgendwie sogar noch darüber hinaus. Für das genaue Programm befragen Sie bitte die Internetseite von Literatur in Bayern. Diese finden Sie hier, die Veranstaltungen direkt dort. Ach ja, wo wir schon bei hier und dort sind, die Jubiläumsausgabe von „Literatur in Bayern“ kann man übrigens hier auch bestellen. Weil Sie ja eh gerade vor dem Computer sitzen, meine ich. Natürlich gibt es das Heft auch im Handel. Da dann allerdings nur das einzelne Heft und nicht auch gleich das ganze Abo. Also, falls Sie sich sogleich spornstreichs in dasselbe verlieben sollten, wären Sie wiederum hier bei der Abobestellung am besten aufgehoben. Apropos spornstreichs, kennt man ja aus “Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ von Thomas Mann, über den es in 121 ab 32 geht. Also Thomas Mann, nicht Felix Krull! In der Jubiläumsausgabe Nummer 121, ab Seite 32 ist von Holger Pils, dem ehemaligen Leiter des Buddenbrookhauses in Lübeck, ein Beitrag über die Amerikajahre der Manns zu lesen. Aber das lesen Sie ja dann selbst in der 121 …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Ich muss an dieser Stelle mal eine Lanze für eine Zeitschrift brechen, die es wirklich mehr als verdient hat, gelesen zu werden. Es geht um MUH, eine bayerische Zeitschrift jenseits verkitschter Landlust Klischees und Bayerntümmelei. Das Magazin, das aus einer Laune von Nicole Kling und Stefan Dettl nach einem Konzert von Dettls Band LaBrassBanda bei einem Bier „erfunden“ wurde gibt es nun bereits seit über fünf Jahren. Das Team um Redaktionsleiter Josef Winkler beschäftigt sich vier Mal im Jahr mit den bayerischen Aspekten des Lebens. Winkler bezeichnet sich selbst als Bayern2-Junkie und genau so breit gefächert wie die Geschichten des Radiosenders sind auch die Themen der MUH, wenn nicht sogar noch viel breiter! In der aktuellen Nummer 18 der MUH findet sich beispielsweise ein langer Artikel über die 3. Startbahn des Münchner Flughafen „Franz Josef Strauss“ und warum diese nur ein Symbol für den verfehlten Glauben an ein unendliches Wirtschaftswachstum und keine Notwendigkeit darstellt. Eine lange Bilderstrecke über sterbende (oder bereits gestorbene) Bauernhöfe zeigt die Auswirkungen einer verfehlten Landwirtschaftspolitik. Dabei wäre gerade heute eine nahe und regionale Versorgung mit Lebensmitteln wichtiger denn je. Doch dort wo einst Gemüse und Obst frisch vom Feld auf den Teller kamen, steht heute, wenn überhaupt, nur noch monoton der Mais um Biosprit für immer größer werdende Fahrzeuge daraus zu machen. „A scheena Schmarrn“ auf gut bayerisch! Aber natürlich gibt es auch schöne und lustige Geschichten von denen die MUH zu berichten weiß. Schließlich will man den Leser ja erfreuen und nicht deprimieren. Von Schwuhplattlern, Zeltuntergang, dem Hörbacher Montagsbrettl und vielem mehr ist zu lesen in der aktuellen MUH 18. Natürlich kommt auch in dieser Ausgabe wieder der Bayerischprofessor und Dialektologe Professor Dr. Ludwig Zehentner zu Wort und beantwortet Fragen zum Dialekt und seinen Wurzeln. Und wie schon seit 18 Heften tät auch diesmal der Schaller Rainer noch gern ein Bier nehmen. Besonders gefreut hat uns, dass auch an den Friedinger Georg Queri und sein Buch „Kraftbayerisch“ erinnert wird. Schimpfen, fluchen und geschert daherreden auf höchstem Niveau heißt es dazu im „Bayerischen Klassiker“ der MUH. Ein ausführliches „Interview“ mit Georg Queri gibt es ja übrigens auch hier bei uns auf fuenfseenland.de. So, mehr wird jetzt nicht mehr über den Inhalt der MUH 18 verraten, weil schließlich sollen Sie ja zum Kiosk gehen und sich das Heft kaufen. Es lohnt sich!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Wer momentan unter Kastanien spazieren geht, der findet immer einige der schillernd glänzenden Samen der Kastanien unter den Bäumen liegen. Als Kinder haben wir Kastanien immer gesammelt um sie dann dem Förster für die Rehe als Futter zu bringen. Ich glaube heute macht das niemand mehr – oder? Jedenfalls sehe ich die Kastanien immer nur rumliegen und verfaulen. Dabei kann man so tolle Dinge aus Kastanien machen. Kastanienmännchen sagen Sie nun, ja, aber auch zum Beispiel ein wunderbares Haarshampoo. Was die wenigsten wissen ist, dass die Kastanie zur Familie der Seifenbaumgewächste (Sapindaceae) gehört. Sie enthält jede Menge Saponine und diese braucht man zur Shampooherstellung. Die häufigste Kastanienart, die man hier im Fünfseenland sieht ist die gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum). Perfekt geeignet für die eigene Shampooproduktion. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Man sammelt ca. 250 bis 300 Gramm Rosskastanien und schneidet diese glänzenden Handschmeichler in kleine Stücke. Bitte Vorsicht dabei, denn Kastanien lassen sich nicht leicht schneiden und die Verletzungsgefahr ist groß. Diese geben Sie in einen Topf und gießen ca. einen drei viertel Liter Wasser darüber. Kastanien und Wasser aufkochen und dann ca. für 25 Minuten zugedeckt leicht köcheln lassen. Den entstandenen Sud wird dann durch ein Sieb und ein Baumwolltuch abgegossen und ausgepresst. Nun braucht man ein Verdickungsmittel. Dafür eignet sich unter anderem Speisestärke, Flohsamenschalen, Apfelpektin Johannisbrotkernmehl oder Leinsamen. Nehmen Sie zum Beispiel 3 gestrichene Esslöffel Leinsamen und geben Sie sie in den ausgekochten Kastaniensud. Dieser wird dann so lange eingekocht, bis eine geleeartige aber immer noch flüssige Masse entstanden ist. Diese muss nun noch einmal durch ein Baumwolltuch abgegossen und gesiebt werden. Fertig ist das Shampoo. Nun muss es nur noch in schöne Flaschen abgefüllt werden und schon kann das Haare waschen beginnen. Verfeinern kann man das Shampoo zum Beispiel mit Rosmarin oder Orangensaft je nach Vorliebe. Man sollte von diesem Kastanienshampoo nicht zu viel machen, weil es nicht lange haltbar ist. Am besten bewahren Sie es im Kühlschrank auf. Wer es länger haltbar machen möchte, kann es in Feuerfeste Gläser (zum Beispiel WECK) füllen und für 30 Minuten im Backrohr bei 90 Grad erhitzen. Tolle Sache und ganz einfach herzustellen. Probieren Sie das Kastanienshampoo doch einfach mal selbst aus. Es ist absolut natürlich und pflegt die Haare genau so gut wie ein gekauftes Haarwaschmittel. Nur schäumen tut es etwas weniger. Wer noch mehr verfeinern möchte, findet hierzu Unmengen von Rezepten im Internet. Einfach mal googeln: Kastanie und Shampoo …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Ich liebe diese herbstlichen Nebel am Morgen. Wenn sie wie Watte die noch schlafende Landschaft einhüllen, sanft über sie hinweggleiten. Die Schilfhalme kitzeln die Unterseite der Nebel und wiegen sich leicht im kaum spürbaren Wind hin und her. Sie durchschneiden die Nebel ohne ihnen dabei weh zu tun. Die Nebel gleiten über die Landschaft ohne sie zu erdrücken, luftig, leicht und doch wirken sie undurchdringbar. Sie stehlen die Ferne, verstecken sie vor den Blicken der Menschen. Der Blick verliert sich in undurchsichtigem Weiss, bleibt stecken. Am Horizont kämpft sich schon die Sonne über den Horizont. Sie ist der Feind der Nebel. Ihrer Wärme können die Nebel nicht standhalten. Sie wird sie auflösen in das Nichts , aus dem sie entstanden sind. Noch ist der Nebel stärker, noch. Nicht mehr lange, denn die Sonne fordert die Nebel mit aller Kraft heraus. Langsam zeigen sich die ersten Konturen der Bäume, ragen die ersten Baumwipfel aus der weissen Watte in den Himmel wie ein Schwimmer, der aus dem Wasser auftaucht um nach Luft zu schnappen. Die Nebel werden dünner, ihre Undurchdringbarkeit lässt nach, gibt Bilder frei die eben noch wie in einem Schleier verborgen gewesen scheinen. Die Lanschaft breitet sich aus, es wirkt als kehre sie zurück aus einem fernen Land. Die Nebel ächzen im grellen Sonnenlicht, verlieren an Intensität. Zurück bleiben nur die Tropfen an Ästen, Blättern, Spinnweben. Als hätte der Nebel sich verwandelt, eine Metamorphose vollzogen. Aus den weissen Schleiern sind kleine,funkelnde Diamanten geworden, so scheint es. Immer dünner und dünner, mehr funkeln, mehr glitzern. Bald ist er verschwunden, das Bild der Landschaft wieder klar und präsent. Wie sie gekommen sind, so gehen sie auch, lösen sich auf. Die Sonne gewinnt diesen Kampf. Heute, nicht immer! Manchmal ist der Nebel stärker und verwehrt der Sonne den Blick auf die Welt. Sperrt sie aus. Während dieser Zeilen gewinnt die Sonne, wärmt nun die Erde, trocknet die Reste des Nebels, lässt ihn vergessen sein. Doch er wird wiederkommen. Schon nächste Nacht? Die Nacht darauf? Dann wird er wieder den Blick auf die Landschaft stehlen, wird sie wieder in seinen weissen Schleier hüllen und vor den Blicken der Menschen verstecken. Ich liebe diese wunderbaren Morgennebel …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Stammtischgeplauder am letzten Wiesn-Sonntag. Letzter Wiesn-Tag. Heute scheiden sich die Geister wieder. Die einen sind froh, dass der Irrsinn auf der Münchner Theresienwiese nun endlich wieder vorbei ist, die anderen freuen sich heute schon auf die Wiesn im nächsten Jahr, weil sie gerne immer Wiesn hätten. Ich stehe irgendwo in der Mitte, tendiere jedoch mehr zu den Ersteren. Wirklich mögen tue ich die Wiesn nicht. Zu voll, zu viel Ballermann, zu teuer, zu vollgekotzt. Die meisten, die sich beim Oktoberfest die Maßen in die Kehle schütten, vertragen das bayerische Bier einfach nicht. Vor allem nicht das starke Wiesnbier. Oft endet das in einem heillosen, kollektiven Erbrechen hinter, neben und in den Zelten. Na ja, für den, der es mag, ist es das Schönste. Ich mag es nicht! Aber wie sagte schon die Uroma: „Katz mog d’Meis, i mogs ned“. Alle Wiesnfans gehen also heute noch einmal zum letzten Maßkrugstemmen und heute Abend ist dann Schluss. Aus, vorbei, Abbau. Einige eingefleischte Wiesngänger werden wahrscheinlich noch Wochen brauchen, bis bei ihnen der Alkohol vollständig abgebaut ist und es wird Monate dauern, bis die Leberwerte wieder in einem normalen Bereich angelangt sind aber schee war’s trotzdem. Wer übrigens daheim noch weiter feiern möchte, dem empfehle ich dazu das Mixtape Hüttenzound von Frieder D bei hearthis.at. Natürlich kann auch jeder Nichtwiesngänger, dem neue, bayerische Musik gefällt einmal in diesen Mix reinhören. Und ansonsten? Ist halt Sonntag, die Wolken hängen tief und der Wind pfeift schneidig kalt. Ich muss gleich mal nachsehen, ob ich noch irgendwo meinen Drachen finde. Schließlich ist Herbst und da lässt man für gewöhnlich Drachen steigen. Sollte heute gut gehen. Passt’s auf, dass ihr nicht davonfliegt wenn ihr das auch probiert! Langsam befürchte ich, der Haslinger See und seine Wetterkerze könnten glatt Recht behalten mit der Prophezeiung, dass es in den nächsten drei Wochen schon den ersten Schnee gibt. Puh, da wird es wieder frisch auf dem Fahrrad mit dem ich mich derzeit meist fortbewege. Und während ich das hier schreibe, fängt es an zu regnen. Dann vielleicht doch nicht den Drachen rausholen sondern auf der Couch bleiben, Ofen einschüren, Fernseher an und glotzen bis die Augen brennen. Es ist heute wohl eher ein Wetter für drinnen, verkriechen, einmümmeln … In diesem Sinn, einen mümmeligen Sonntag …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Heute vor 25 Jahren wurde in einem feierlichen Festakt besiegelt, was gut ein Jahr vorher mit friedlichen Demonstrationen begann. Am 3. Oktober 1990 fand der Schlussakt dieser Revolution statt. Erinnern Sie sich noch an die Sprechchöre „Wir sind das Volk“? Tausende Ostbürger gingen auf die Straße, riskierten Freiheit und Leben und forderten die Öffnung der seit 28 Jahren bestehenden Grenzmauer zwischen Ost und West. In der Nacht von 9. November auf den 10. November 1989 geschah dann das Unglaubliche, die Mauer fiel, die Menschen aus der DDR passierten die Grenze nach Westberlin. Deutschland im Jubel. Die Führung der DDR musste machtlos mit ansehen, wie ihre Welt zerbrach. Die Menschen waren nicht mehr aufzuhalten, wollten nicht mehr eingesperrt leben. Sie wollten frei sein, reisen, konsumieren. Ein historischer Moment und der Beginn einer großen, wirtschaftlichen Kraftanstrengung. Schon Tage vor dem Mauerfall waren DDR-Bürger nach Ungarn gereist und hatten in der Deutschen Botschaft in Budapest Zuflucht gesucht. Sie wollten ihrem Land den Rücken kehren. Auch die Deutsche Botschaft im tschechischen Prag wurde von DDR-Bürgern regelrecht belagert. Tausende campierten dort auf dem Botschaftsgelände. Am 30. September 1989 stand der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon der Botschaft und sprach um 18:58 Uhr die historischen Worte, dass die Ausreise dieser Menschen in die Bundesrepublik Deutschland möglich geworden ist. Seine letzten Worte gingen in einem Aufschrei und Jubel unter. Noch einmal mussten diese Menschen dann unglaubliche Angst ertragen. Um die Fassade einer regulären Ausreise aus der DDR aufrecht zu erhalten, fuhr der Zug, der diese Menschen in die Bundesrepublik bringen sollte durch das Gebiet der DDR. Die Sorge, dass der Zug gestoppt und alle wegen Republikflucht verhaftet werden würden, war groß. Doch der Zug erreichte die Bundesrepublik ohne Zwischenfälle. Das war der Anfang vom Ende der DDR. Deren Machthaber bereiteten gerade die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der DDR vor. Am 7. Oktober 1989 feierte die DDR auf dem Boulevard Unter den Linden die Überreste ihrer pompösen Selbstinszenierung. Wahrscheinlich glaubten sie, ihr System aufrecht erhalten zu können. Außer ihnen selbst glaubte jedoch niemand mehr an den Fortbestand der DDR. Auch der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow mahnte die Altherrenriege zu Reformen. Soweit allerdings kam es nicht mehr. Einen Monat später fiel die Mauer und die DDR löste sich im Nebel der Geschichte auf. Ein neues Kapitel deutscher Geschichte brach an. Am 3. Oktober, heute vor 25 Jahren wurde dieses Kapitel des wiedervereinigten Deutschlands dann feierlich begangen. Die Wiedervereinigung war vollbracht …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Es ist Herbst, die kalte Jahreszeit steht vor der Türe. Es ist die Zeit, in der wir Menschen mehr Vitamine brauchen um uns vor Grippe und ähnlichen Viren zu schützen. In Seeshaupt in der Hauptstraße hat jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt ein neues Obst- und Gemüsegeschäft eröffnet. Das ist zum einen schön, weil sich viele Menschen hier am Ort ein solches Geschäft in zentraler Lage gewünscht haben. Der Weg zu unserem Lieblingsgemüsedealer „Zorro“ am Bahnhof ist gerade für ältere Menschen sehr weit. Auch der türkische Gemüsehändler, der seinen Stand an zwei Tagen in der Woche am Parkplatz öffnet, ist für einige schon zu weit. Sie freuen sich über Sulis, so heißt das neue Geschäft in der Ortsmitte, weil es zu fuß leicht und schnell zu erreichen ist. Bei Sulis gibt es aber nicht nur täglich frisches Obst und Gemüse sondern auch viele Feinkost-Schmankerl. Eingelegter Schafskäse, Oliven, Ziegenkäse, Artischocken, gefüllte Paprika, getrocknete Tomaten und so weiter. Ölig und lecker, wer liebt sie nicht, diese kleinen „Schweinereien“ aus der Feinkosttheke. Aber um zurück zur kalten Jahreszeit und zu den Vitaminen zu kommen. Sulis bietet auch frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte an. Natürlich immer ganz frisch, denn diese auf Vorrat zu pressen würde in dem kleinen Ort keinen Sinn machen. Darum wird nur auf Wunsch gepresst und entsaftet. Das garantiert superfrische Säfte mit einer reichlichen Portion Vitamine. Genau das richtige für die kalte Jahreszeit, in der um einen herum alle Menschen schnupfen und niesen. Einfach ein Glas Apfel-Karottensaft und der Tag ist gerettet, die Vitaminzufuhr gesichert. Oder wäre Ihnen Birne-Sellerie lieber? Die Zusammenstellung bestimmt der Kunde, Sulis presst dann den Wunschsaft. Probieren Sie die Vitamintankstelle in der Hauptstraße 13 in Seeshaupt doch einfach mal aus. Sulis hat am 29. September eröffnet und ist ab sofort Dienstag bis Freitag von 8:30 bis 18:00 Uhr und Samstag von 7:30 bis 13:00 Uhr für Sie da. Am Montag ist Ruhetag. Da müssen Sie selbst für die Vitaminzufuhr sorgen. Es ist schon sehr mutig, in einem so kleinen Ort ein weiteres Obst- und Gemüsegeschäft zu eröffnen. Da kann man nur die Daumen drücken und zur Unterstützung gelegentlich auch mal einen frisch gepressten Saft zu sich nehmen. Wir wünschen Sulis einen guten Start!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Neulich habe ich einen Spaziergang durch das Moor bei den Osterseen gemacht. Das ist um diese Jahreszeit einfach wunderbar! Die Wege sind dann zwar noch stark mit Schilf bewachsen aber wenn man sie kennt, findet man sich gut zurecht. Bei dieser Wanderung habe ich eine wunderbare, blaue Blume entdeckt, die mir bislang noch nie aufgefallen ist. Ein langer Stiel mit vielen blauen Blüten. Wieder zu Hause habe ich sofort danach gegoogelt. Jedoch, die Bildersuche hat nicht weitergeholfen. Ich konnte die Pflanze nicht zuordnen. Auch verschiedene andere Datenbanken zur Blumenbestimmung führten mich nicht recht zu einem Ergebnis. Letzte Möglichkeit, Mama fragen. Sie kennt sich mit allerlei Gewächsen sehr gut aus. Also, Foto gezeigt und siehe da, die prompte Antwort war „Langstieliger Enzian“. Also wieder nach diesem Begriff gegoogelt und, na ja, im ersten Moment war ich nicht ganz davon überzeugt, dass die Blume, die ich gefunden hatte wirklich der Langstielige Enzian war. Einige Bilder weiter war aber auch ich mir sicher, dass dies die Pflanze war, die ich im Moor gefunden hatte. Langstieliger Enzian ist allerdings nur die regionale Bezeichnung. Eigentlich heißt die hübsche Pflanze Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea). Der Name Schwalbenwurz-Enzian bezieht sich auf die Ähnlichkeit zur Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria). Auch deren Blätter sind kreuzgegenständig angeordnet. Der Schwalbenwurz-Enzian hat viele regionale Namen. Man nennt ihn auch „Blaue Kreuzwurz“, „Geißleitern“, nach den leiterförmigen Schattenblättern, Herbst-Enzian weil er im Gegensatz zu den meisten anderen Enzianen im Herbst und nicht im Frühjahr wächst oder Hirschbrumft-Enzian, ebenfalls nach seiner späten Blütezeit. Der Schwalbenwurz-Enzian ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die bis zu einem Meter groß werden kann. Diese Höhe braucht sie auch, damit sie es in den Mooren, derern Boden sie liebt, über die hohen Gräser wachsen kann. Der Schwalbenwurz-Enzian hat zwittrige Blüten, die zwischen 35 und 50 Millimeter groß werden. Die Blütezeit wird von August bis Oktober angegeben. Wegen der späten Blütezeit ist bei dieser Pflanze die Selbsbestäubung sehr wichtig. Klar, denn da wird es schon kalt und es sind nicht mehr viele Bienen oder Hummeln unterwegs. Also gilt, selbst ist die Pflanze. Der Schwalbenwurz-Enzian gilt in Deutschland als gefährdet. Wenn Sie diese Pflanze also be Ihrem nächsten Spaziergang sehen, lassen Sie sie bitte stehen. Die feinen Blüten werden sowieso sehr schnell welk und man hat an der gepflückten Pflanze keine lange Freude. Da ist es besser, man sieht sie sich draußen in der Natur an. Dazu muss man erstens rausgehen und zweites wird dadurch das Überleben der Pflanze gesichert. Übrigens, der Schwalbenwurz-Enzian enthält giftige Glykoside. er wurde früher auch medizinisch verwendet. an sagte ihm Heilkräfte gegen Tollwut nach. Auch bei Hundebissen soll er helfen. Aber auch hier gilt, lieber zum Doktor gehen und die schöne Pflanze stehen lassen. Also, halten Sie Ihre Augen offen, vielleicht sehen Sie auf Ihremnächsten Spaziergang auch einen Schwalbenwurz-Enzian …
Autor: cam für fuenfseenland.de