Protest für faire Milch

Warum darf Milch eigentlich nichts kosten? Ein gutes Produkt hat seinen Preis und wer will schlechte Produkte …Auch aus dem Fünfseenland sind am Dienstag einige Milchbauern mit ihren Traktoren nach München gefahren um für faire Milchpreise zu demonstrieren. Laut der Süddeutschen Zeitung versammelten sich vor der Staatskanzlei bis zu 3000 Landwirten mit 500 Traktoren um ihrem Ärger Luft zu machen. Sie fordern die EU auf, die Überproduktion von Milch zu stoppen und so dem stetigen Preisverfall Einhalt zu gebieten. Aber nicht nur die EU kann etwas dagegen tun, auch wir Verbraucher sind gefordert. Milch hat einen Preis und der permanente Druck auf diesen Preis führt zu unglaublicher Tierquälerei. Hochleistungskühe mit Mega-Eutern, die ein Vielfaches der Milch pro Tag geben, die es noch vor einigen Jahrzehnten waren. Die armen Kühe schleppen Rieseneuter mit sich, müssen häufig Kalzium gespritzt bekommen, weil sie ausgezehrt sind und werden nach nicht einmal einem Viertel ihrer normalen Lebenserwartung geschlachtet. Warum muss Milch eigentlich so billig sein? Also erstens trinken viele Menschen sowieso zu viel Milch und das ist alles andere als gesund, auch wenn das Milchmarketing uns das gerne weismachen würden. Zweitens, Milch ist ein tierisches Produkt und wenn die Tiere artgerecht gehalten werden sollen, dann hat Milch einfach ihren Preis. Die meisten Konsumenten kaufen jedoch immer nur die billigste Milch im Regal. Egal, wie die Qualität ist, egal wie sehr die Tiere leiden müssen, egal ob sie gesund ist oder nicht. Es ist ein „Billig-Wahn“, ohne Rücksicht auf Verluste. Wie viel Milch verbrauchen Sie pro Woche? 4 Liter? 5? 10? Billige Milch kostet 69 bis 79 Cent, gute Milch ca. 1,29 Euro. Bei vier Litern pro Woche macht das in einem Monat nicht einmal 10 Euro unterschied. Für ein gutes Produkt, für faire und tiergerechte Herstellung, für ein gutes Gewissen. Verstehen Sie mich nicht falsch, wer es sich absolut nicht anders leisten kann, dem werfe ich nicht vor, wenn er zu billiger Milch greift aber gerade hier im Fünfseenland können es sich die meisten Menschen leisten. Viele kippen Öl, der Liter zu 25 Euro in ihr Auto und kaufen dann Milch, bei der der Liter nicht mehr als 70 Cent kosten darf. Da stimmt doch etwas nicht! Ich glaube wir müssen uns wieder klar darüber werden, dass in dem Wort Lebensmittel das Wort „Leben“ steckt und solche Lebensmittel kann man nicht immer nur nach der Maßgabe des günstigsten Preises herstellen. Dafür muss man auch bereit sein etwas zu bezahlen. Also, etwas weniger Milch konsumieren und dafür für den Liter etwas mehr bezahlen. Dann können auch die Landwirte damit und davon leben. Ansonsten wird es sie vielleicht bald nicht mehr geben und das wäre mehr als schade. Denn die Landwirtschaft gehört zu Bayern und auch zum Fünfseenland. Greifen wir also für faire und qualitativ hochwertige Produkte etwas tiefer in die Tasche! Es ist nur zu unserem Besten …

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.