Seeshaupter Filmemacher Steffen erhält Tassilo-Preis
„Heimat ist kein Ort sondern ein Gefühl“, so sang einst Herbert Grönemeyer und legte damit fest, dass es sich bei dem Begriff Heimat nicht um einen exakt definierbaren, geografischen Ort handelt sondern um ein Gefühl, das sich im Herzen eines Menschen einstellt, wenn er sich mit einem bestimmten Ort verbunden und an diesem Ort geborgen fühlt. Der Seeshaupter Filmemacher Walter Steffen (55) transportiert dieses Heimatgefühl in seinen Filmen, die meist von Menschen rund um den Starnberger See erzählen, und wurde dafür mit dem Tassilo-Preis 2010 der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet. Dieser Kulturpreis wird alle zwei Jahre in Form von 10 Anerkennungspreisen, 3 Hauptpreisen und einem Preis für Zivilcourage vergeben. Die Preisträger werden von den Lesern der Regionalausgaben der Süddeutschen Zeitung im Münchner Umland und von einer Jury ausgewählt. Steffen erhält einen der drei Hauptpreise für seine „Liebeserklärungen an den Starnberger See“. Hierzu zählen unter anderem seine 2007 mit dem Film „Bulldogs – Traktorgeschichten vom Starnberger See“ begonnenen Dokumentarreihe „Geschichten vom Starnberger See“ an deren Erfolg er im Jahr 2009 mit seinem wunderbaren Film „Netz & Würm“ über das Leben der Fischerfamilien am Starnberger See anknüpfen konnte. Auch vor den dunklen Themen der Geschichte schreckt Steffen nicht zurück und so wird am 30. April 2010 zum 65. Jahrestag der Befreiung hunderter Gefangener aus einem Eisenbahnwagon in Seeshaupt sein Film „Endstation Seeshaupt“ uraufgeführt. In diesem Film, der seine internationale Premiere vorraussichtlich auf dem Filmfest München 2010 feiern wird, blickt Steffen mit seiner Kamera auf die brutale Deportation tausender KZ-Häftlinge in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Auch dies ein Kapitel, das seine und unsere Heimat betrifft und das er vor dem Vergessen bewahren möchte. Mit seiner ruhigen und gelassenen Art lässt der Filmemacher seine Protagonisten die Kameras und Mikrofone vergessen, lässt sie erzählen, gibt ihnen Zeit, bis sie ganz bei sich selbst angekommen sind und die „wahren“, erlebten Geschichten in Worte fassen. Kein Schicki-Micki-Kram, keine Glitzerwelt sondern Geschichten von ganz „normalen“ Menschen rund um den Starnberger See. Bei der Preisverleihung zeigte Walter Steffen sich überrascht, dass gerade er diesen Preis der Süddeutschen Zeitung erhalte. Hier muss ich kurz ein wenig persönlich werden: „Lieber Walter, wir alle lieben deine Filme, freuen uns auf jeden Neuen und wünschen uns noch viele Dokumentationen und „Geschichten vom Starnberger See. Ohne dich wäre unsere Welt ein wenig ärmer. Du hast dir diesen Preis für deine Filme wirklich redlich verdient! Herzlichen Glückwunsch!“ Dein christian von fuenfseenland.de Info: Walter Steffen, Konzept & Dialog, http://www.konzept-und-dialog.de