Simme und stockfinsta! (Rumgranteln #9)
Simme und stockfinsta, ja mi leckst am Arsch! Des heut doch koa Mensch aus! Damit es auch meine hochdeutschen Leser verstehen, die Überschrift bedeutet „es ist neunzehn Uhr und zappenduster“. Da sitze ich an meinem Computer und schaue zuerst auf die Uhr und dann aus dem Fenster und ich könnte wirklich weinen. Es ist wenige Minuten nach 19:00 Uhr und vor mir schaue ich in ein schwarzes Fenster. Nicht verdreckt, nicht verhangen, keine Jalousien heruntergelassen, einfach dunkel draußen. Boah, do griagst ja z’vui! Noch ein zweiter, prüfender Blick aber auch bei diesem ist es nicht wieder hell. In Bayern sagt man „man g’spürt den Tag“. Ein heftiges spüren! Der Tag ist weg. Zu einer Zeit, als es im Sommer noch taghell gewesen ist und man sich auf in den nächsten Biergarten gemacht hat ist nun wieder finsterste Nacht. Am liebsten möchte man gleich ins Bett gehen und sich die Decke über den Kopf ziehen. Wobei man das bei dieser Dunkelheit gar nicht braucht, weil es ja eh stockfinster ist. Decke also nur zum Wärmen aber nicht um das Licht auszusperren. Das ist jahreszeitlich bedingt ausgesperrt und das für eine ganze Zeit. Ich darf gar nicht näher darüber nachdenken für wie lange. Und erst recht darf ich nicht darüber nachdenken, dass es ja jetzt eigentlich noch „lange“ hell ist. In zwei Monaten schaut man dann um 16:00 Uhr aus dem Fenster und es ist ebenfalls dunkel. Herrschaftszeiten, und der ganze Schmarrn nur wegen dieser Neigung der Erdachse. Kleine Ursache, große Wirkung kann man da nur sagen. Gut, es sind schon ein paar Grad aber dass es dadurch gleich so früh dunkel werden muss. Könnte sich die Erde nicht stetig gleich geneigt sein. Wir können uns ja auf eine Tageslänge von 12 Stunden einigen. Das ist fair. 12 Stunden Tag und dann 12 Stunden Nacht. Geht nicht?! Na gut … Aber so kurz müssten die Tage doch wieder nicht werden. Was das wieder an Strom kostet! Im Winter hat man ja gerne auch mal das Gefühl, dass die Sonne, wenn sie eben aufgegangen ist, sich schon wieder bereitmacht zum Unterzugehen. Irgendwie sind die Tage im Winter mehr oder weniger verschwunden. Weg! Nur Nacht! Und das geht jetzt schon los! Obwohl ja eigentlich noch Herbst ist und noch gar kein Winter. Also mir passt des ned, ich bin für ausgeglichene Tages- und Nachtlängen. Hälfte-Hälfte, wie schon gesagt fände ich fair. Aber, um ehrlich zu sein, wer fragt mich schon dabei? Müssen wir also auch hinnehmen. Immer noch besser als beim Mars, der taumelt gleich die ganze Zeit im All herum. Da wäre dann wahrscheinlich jeder Tag unterschiedlich lang… Das ist auch nichts. Schauen wir eben um sieben durch ein schwarzes Fenster und stellen uns die herrliche Landschaft im Sonnenschein einfach nur vor. In diesem Sinn, Licht anmachen nicht vergessen …
Autor: cam für fuenfseenland.de