Sonntag, 04. Oktober 2015 Stammtischgeplauder

Letzter Wiesntag, München wird wieder normal! Das Oktoberfest verabschiedet sich mit Wind und Regen …Stammtischgeplauder am letzten Wiesn-Sonntag. Letzter Wiesn-Tag. Heute scheiden sich die Geister wieder. Die einen sind froh, dass der Irrsinn auf der Münchner Theresienwiese nun endlich wieder vorbei ist, die anderen freuen sich heute schon auf die Wiesn im nächsten Jahr, weil sie gerne immer Wiesn hätten. Ich stehe irgendwo in der Mitte, tendiere jedoch mehr zu den Ersteren. Wirklich mögen tue ich die Wiesn nicht. Zu voll, zu viel Ballermann, zu teuer, zu vollgekotzt. Die meisten, die sich beim Oktoberfest die Maßen in die Kehle schütten, vertragen das bayerische Bier einfach nicht. Vor allem nicht das starke Wiesnbier. Oft endet das in einem heillosen, kollektiven Erbrechen hinter, neben und in den Zelten. Na ja, für den, der es mag, ist es das Schönste. Ich mag es nicht! Aber wie sagte schon die Uroma: „Katz mog d’Meis, i mogs ned“. Alle Wiesnfans gehen also heute noch einmal zum letzten Maßkrugstemmen und heute Abend ist dann Schluss. Aus, vorbei, Abbau. Einige eingefleischte Wiesngänger werden wahrscheinlich noch Wochen brauchen, bis bei ihnen der Alkohol vollständig abgebaut ist und es wird Monate dauern, bis die Leberwerte wieder in einem normalen Bereich angelangt sind aber schee war’s trotzdem. Wer übrigens daheim noch weiter feiern möchte, dem empfehle ich dazu das Mixtape Hüttenzound von Frieder D bei hearthis.at. Natürlich kann auch jeder Nichtwiesngänger, dem neue, bayerische Musik gefällt einmal in diesen Mix reinhören. Und ansonsten? Ist halt Sonntag, die Wolken hängen tief und der Wind pfeift schneidig kalt. Ich muss gleich mal nachsehen, ob ich noch irgendwo meinen Drachen finde. Schließlich ist Herbst und da lässt man für gewöhnlich Drachen steigen. Sollte heute gut gehen. Passt’s auf, dass ihr nicht davonfliegt wenn ihr das auch probiert! Langsam befürchte ich, der Haslinger See und seine Wetterkerze könnten glatt Recht behalten mit der Prophezeiung, dass es in den nächsten drei Wochen schon den ersten Schnee gibt. Puh, da wird es wieder frisch auf dem Fahrrad mit dem ich mich derzeit meist fortbewege. Und während ich das hier schreibe, fängt es an zu regnen. Dann vielleicht doch nicht den Drachen rausholen sondern auf der Couch bleiben, Ofen einschüren, Fernseher an und glotzen bis die Augen brennen. Es ist heute wohl eher ein Wetter für drinnen, verkriechen, einmümmeln … In diesem Sinn, einen mümmeligen Sonntag …

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.