Sonntag, 26. April 2015 Stammtischgeplauder
Alter Schwede, war das ein Regen in der letzten Nacht! Ich habe gestern meine Wasserfässer aufgestellt und heute sind alle voll. Das war auch selten so. Der Natur tut es gut, sie braucht Wasser. In den letzten Tagen war der Boden zu trocken. Ab heute können wir bei der grünen Explosion draußen förmlich zusehen. Alleine von gestern Abend bis heute Morgen hat sich das grüne Schillern vervielfacht. In den nächsten Tagen wird es ganz gewaltig anschieben. Alles sieht grün und frisch aus; herrlich! Diese Woche brechen die letzten Tage einer ganz besonderen Bewachung an. Nicht von etwas Grünem sondern von etwas Blau-Weissem. Noch vier Tage und fünf Nächte müssen die Maibäume bewacht werden, bevor sie am Freitag, dem Maifeiertag dann aufgestellt werden. Bis dahin ist Gefahr im Verzug, denn überall wird versucht die Wachen zu überlisten und den Baum zu „entführen“. Gelingt dies, gibt es zum Auslösen eine g’scheite Brotzeit und einige Bier dazu. Das ist schon ein richtig toller Brauch. Sowohl das Maibaumklauen als auch das Maibaumaufstellen. Wenn es allerdings mit unserer deutschen Bürokratie so weitergeht, könnte diese Tradition bald aussterben. Wie der Münchner Merkur berichtet, muss der Transport eines Maibaums angemeldet werden. Weil es ein Schwertransport ist. Auch der Maibaumklau soll am besten vorher bei den Behörden genehmigt werden. Das macht irgendwie keinen Sinn, dann kann der Baum ja nicht mehr geklaut werden, wenn vorher schon alle wissen wann das passieren soll. Natürlich sind diese Genehmigungen auch nicht kostenfrei. 35 Euro müssen die Vereine oder Burschenschaften dafür bezahlen. Ein Irrsinn! Und mal ehrlich, nur weil etwas genehmigt ist, ist es darum nicht weniger gefährlich. Und wenn das ganze schon angeblich so gefährlich sein soll, dann wundert es mich wirklich wie Generationen unserer Vorfahren diese Tradition überleben konnten. Aber es ist ja allerorts zu sehen, dass wir langsam aber sicher in Bürokratie ersticken. Das ist nicht schön. Also: weg mit der Bürokratie! Eine traurige Nachricht erreicht uns am heutigen Sonntag. Die ganze Woche über hatten Einsatzkräfte mit Spezialgerät nach einem verschwundenen Ruderer im Starnberger See gesucht. Der 13-Jährige hatte sich wohl bei einem Training von seiner Gruppe entfernt. Sein Verschwinden fiel den Trainern erst viel später auf. Kurz danach wurde sein Ruderboot treibend im See gefunden. Es war nicht gekentert und der Junge musste seine Fußschlaufen bewusst gelöst haben. Warum und wieso wird sich wohl nicht mehr abschließend klären lassen. Am Samstagabend konnte die Leiche des Jungen laut Münchner Merkur in 35 Meter Wassertiefe geortet und geborgen werden. Ein tragischer Unfall. Man kann an dieser Stelle den Eltern und Angehörigen des Jungen nur viel, viel Kraft wünschen. So wunderschön der Starnberger See ist, so gefährlich kann er auch bei Zeiten sein. Das sollte man nie außer Acht lassen. So, dass war es wieder mit dem Stammtischgeplauder für diesen Sonntag. Das Wetter ist nicht so schlecht wie angekündigt und darum sollten Sie jetzt einfach raus gehen und genießen …
Autor: cam für fuenfseenland.de