Sonntag, 28.12.2014 – die vierte Rauhnacht

Vierte Rauhnacht am Sonntag den 28. DezemberSchon wieder ist Sonntag und schon wieder haben wir eine weitere Rauhnacht. Gestern war die dritte Rauhnacht und es hatte am späten Vormittag leicht geschneit. Merken wir uns dies und schauen wir im März, ob zur Monatsmitte hin Schnee fällt. Jede der zwölf Rauhnächte steht ja für einen Monat des Jahres und nach alter Überlieferung kann man anhand des Wetters an diesen zwölf Tagen das Wetter für das kommende Jahr „ablesen“. Heute ist nun die vierte Rauhnacht. Sie steht mit dem Monat April in Verbindung. Wir haben uns von Altem verabschiedet, haben und geöffnet und haben versucht mit den Ahnen, den Verstorbenen in Kontakt zu treten. Nun also die vierte Rauhnacht. Wir befinden uns in der Zeit „zwischen den Jahren“, in einer Art Zwischenzeit. Das Alte ist noch nicht vollständig abgeschlossen, das Neue hat noch nicht begonnen. Die Kelten freuten sich in dieser Zeit darüber, dass die Sonne am 21. (manchmal auch am 22.) Dezember „neu geboren“ wurde. Für sie war die Wintersonnwende die Neugeburt der Sonne und des Lichts. Noch vor wenigen hundert Jahren waren die Rauhnächte bei den Menschen mit allerlei Dingen, die zu tun oder zu lassen waren verbunden. So durfte man zum Beispiel nicht spinnen (am Spinnrad, den Faden meine ich natürlich), außer man war eine Hexe, was aber niemand sein wollte. Man sollte keine Wäsche waschen und im Freien aufhängen. Schlug jemand in dieser Zeit eine Türe allzu fest zu, so musste er im folgenden Sommer den Blitz fürchten. Und wer gar am Morgen während der Rauhnächte nach dem Aufstehen ein Lied pfiff, dem war Unheil gewiss. Es gab exakte Regeln, was während dieser geheimnissvolen Tage getan und gelassen werden sollte und die Menschen hielten sich genauestens daran, weil sie innig an diese Dinge glaubten und die Rauhnächte für sie heilige Stunden waren. Die vierte Rauhnacht steht in Verbindung mit der eigenen, inneren Stärke. An diesem Tag sollten Sie ganz fest an sich glauben und Ihrer inneren Weisheit vertrauen schenken. Lösen Sie sich von alten Dingen, die Sie blockieren. Man ist stets stärker als man annimmt. Aber heute, zur vierten Rauhnacht, sollten Sie ganz fest an sich glauben und auf sich vertrauen. Sie werden sehen, wie gut es tut und wie stark man sich fühlen kann (und wie stark man auch ist). Natürlich darf auch heute das Räuchern nicht fehlen. Keine Rauhnacht ohne Räucherritual! Räuchern Sie mit einer guten Mischung, entspannen Sie sich und vertrauen Sie darauf, dass Ihnen die Düfte der Zutaten noch eine Menge weitere Kraft schenken.  

 Autor: mc

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.