Sonntag, 6. September 2015 Stammtischgeplauder

Stammtischgeplauder zur Flüchtlingskriese. Lasst Wärme in eure Herzen und tut Gutes!Das erste Stammtischgeplauder im September. Greislig ist das Wetter geworden. Regnerisch, kalt, grau, trist. Ich sehne mich nach Sonnenschein. Will wieder Wärme! Ein wenig Wärme würde auch der Flüchtlingssituation gut tun. Vergangene Woche sahen wir Bilder, die wir nie sehen wollten. Nicht der Bilder wegen sondern die Motive wollten wir nicht sehen. Ein Flüchtlingsjunge mit vier Jahren wurde am Strand des türkischen Bodrum tot an Land gespült. Schrecklich! Kaum zu ertragen. Tränen steigen in die Augen. Ich schäme mich dafür, dass wir im „zivilisierten“ Europa nicht mehr dagegen tun. Können wir nichts tun oder wollen wir nichts tun? Ungarn hat seine Grenze dicht gemacht, hat die Flüchtlinge von Europa abgeschnitten. Nun irren sie herum. Ein reicher Kontinent schottet sich ab. Dabei wäre es so einfach die Flüchtlinge in Europa aufzuteilen. Selbst mit Deutschland verglichen, sind 800000 Flüchtlinge gerade einmal 1 % bei 80 Millionen Einwohnern. Europa hat über eine halbe Milliarde Einwohner, der Prozentsatz der Flüchtlinge, verglichen mit der Gesamtbevölkerung würde auf einen Wert unter einem halben Prozent, ja fast auf ein viertel Prozent sinken. Wir haben Angst, weil wir um ein viertel Prozent mehr Menschen in Europa werden? Das kann nicht sein, das ist unwürdig. Wären es 50 %, man würde die Sorgen und Ängste verstehen, aber bei etwas mehr als einem viertel Prozent verstehe ich das nicht. Wir sitzen hier wie die Made im Speck, haben alles im Überfluss. Es fehlt an nichts, den Flüchtlingen fehlt es am Notwendigsten. Wir müssen teilen, müssen abgeben, dürfen die hilfesuchenden Menschen nicht im Regen oder besser vor den Grenzen stehen lassen. Ich habe gestern eine interessante Tabelle gesehen. Die Länder, die die meisten Waffen an Syrien verkaufen, nehmen die wenigsten Flüchtlinge auf. Diese Waffen sind Verursacher des Leids der Menschen. Es ist so traurig, dass die Menschen sich immer die Köpfe einschlagen müssen. Meist wegen eigentlich unwichtiger Dinge, nichts Lebensnotwendiges. Oft ist es nur eine Glaubensfrage, die über Freund und Feind entscheidet. Das ist traurig und das Wetter passt dazu. Der Himmel scheint zu weinen, verschleiert sich in tristem Grau. Die Kälte draußen spiegelt die Kälte in vielen Herzen wieder. Gefühlskälte, eisig! Lassen Sie Wärme in Ihr Herz und versuchen Sie etwas Gutes für die hilfesuchenden Menschen zu tun. Schon Kleinigkeiten können Herzen erwärmen, können Brücken bauen, können Feinde zu Brüdern machen. Darüber sollten wir alle einmal nachdenken. In diesem Sinn, einen gedankenvollen Sonntag …

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.