Tut sich im Lido jetzt etwas?
Am Ortseingang in Seeshaupt, von St. Heinrich kommend, liegt das Lido-Gelände. Es ist, ja sagen wir, nicht gerade ein Schmuckstück für die Tourismusgemeinde am Starnberger See im Fünfseenland. Schon vor mehreren Jahrzehnten wurde das alte Hotel Lido abgerissen, weil es in die Jahre gekommen war. Danach stand nur noch der Flachbau am See mit Restaurant. Dieses war Anfangs immer gut besucht, allerdings in der letzten Zeit immer seltener geöffnet. Diverse Umbaumaßnahmen brachten nicht die gewünschten Erfolge. Nun liegt also links der Straße das komplett baufällige Gebäude mit der alten Turbine, die einst für die Stromgewinnung eingesetzt wurde und rechts ein großer Kiesplatz auf dem Segelboote im Winterlager stehen. Anfangs sollte auf dem Areal ein großes Hotel errichtet werden. Dieses war mit seiner Bettenzahl vielen Menschen hier zu groß. Verständlich, ein Hotel muss ja auch irgendwie zum Ort passen. Mittlerweile hat man sich auf ein kleineres Hotel im Gutshofstil, bestehend aus mehreren Gebäuden, geeinigt. Das könnte wirklich hübsch werden. Nun gibt es aber auch noch das alte, baufällige Mühlengebäude und das umliegende Gelände mit den Wehranlagen. Der aktuelle Besitzer möchte nun, laut Protokoll der Gemeinderatssitzung, das Wasser zur Stromgewinnung nutzen. Eine sehr gute Idee, denn an dieser Stelle stand, wie in diesem Artikel zu lesen, schon seit mindestens 400 Jahren die Seeshaupter Mühle. Hier jedoch scheinen wieder einige Ansichten zu kollidieren. Naturschützer wollen eine Fischtreppe, damit die Fische in die Osterseen zum Laichen schwimmen können. Das ist wichtig! Keine Frage. Andere wollen, wenn schon Energie, dann immer das Maximum. Irgendwie bekommt man den Eindruck, dass regenerative Energie und Naturschutz nicht zusammenpassen. Seltsam oder? Eine Bereicherung für Seeshaupt wäre ein schönes Mühlengebäude mit einem Mühlrad zur Energiegewinnung. Damit erreicht man zwar nicht den höchsten Wirkungsgrad aber auch keinen Schlechten. Damit wäre der Historie dieses Ortes Rechnung getragen, es könnte ein Teil der benötigten Energie für das Hotel erzeugt werden und ein Mühlrad ist auch mit Fischen vereinbar. Außerdem wäre es eine Attraktion für Urlauber und Besucher, die im besten Fall noch auf Informationstafeln über die viele hundert Jahre alte Geschichte der Seeshaupter Mühle informiert werden könnten. Damit wäre allen geholfen. Ich bin gespannt ob diese Dinge irgendwann miteinander vereinbar sind.
Autor: cam für fuenfseenland.de