Tutzing ist der Energie-Primus des Jahres 2013
In dem kürzlich veröffentlichten Energiebericht 2015 (mit Werten und Zahlen für das Jahr 2013) des Landkreises Starnberg schneidet die Ortschaft Tutzing als Primus ab. Kein anderer Ort verbrauchte im Vergleich zur Einwohnerzahl weniger Energie. Allerdings gibt der Bericht einen Gesamtverbrauch für Tutzing von 281 Millionen Kilowattstunden pro Jahr an. Das macht bei 9500 Einwohnern immerhin noch einen pro Kopf Verbrauch von über 29000 Kilowattstunden im Jahr. Da frage ich mich, woher dieser doch recht hohe Wert kommt. Wir haben in unserer Wohnung und Büro im vergangenen Jahr mit zwei Personen knapp 1500 Kilowattstunden verbraucht. Ähm, dass ist etwas weniger. Hat Tutzing so energieintensives Gewerbe? Gut, in unserem Verbrauch sind natürlich Straßenbeleuchtung und Ähnliches nicht enthalten aber kann das wirklich so viel ausmachen? Bei den Fahrzeugen pro Einwohner rangiert Tutzing ganz am Ende der Liste. Dort gibt es nur 675 Autos pro 1000 Einwohner. Nur Feldafing und Gauting liegen mit 671 und 674 Kfz pro 1000 Einwohner unter dem Schnitt von Tutzing. Trotzdem gibt es in Tutzing mehr regenerative Energieerzeugung, so dass sich die Ortschaft am Westufer des Starnberger See wieder an die Spitze schieben konnte. Die höchste Leistung bei Photovoltaikanlagen pro Einwohner haben laut dem Bericht die Ortschaften Andechs, Seefeld und Inning. Auch die installierte Leistung an Kollektorfläche für Solarthermie ist im Durchschnitt wirklich beeindruckend. Hier hinkt nur Pöcking weit hinter den anderen Gemeinden im Landkreis Starnberg hinterher. Spitzenreiter sind hier, wie bei der Photovoltaik, wieder Andechs und Krailling. Aber auch Berg am Ostufer kann sich sehen lassen. Etwas düsterer sieht es bei der Erzeugung von Wärme aus. Hier dominieren nach wie vor Öl und Erdgas. Erdgas liegt mit 44,7 Prozent an der Spitze, dicht gefolgt von Öl, dass immer noch 40,8 Prozent ausmacht. Solarthermie, Biomasse und Umweltwärme kommen zusammen auf gerade einmal 12,8 Prozent. Hier ist noch viel Luft nach oben offen. Da kann noch nachgebessert werden. In Summe sind immer noch Verkehr und Wärme die größten Energieverbraucher. Hier fehlt es scheinbar noch an rentabel umsetzbaren Konzepten um diese Energiefresser durch regenerative Alternativen zu ersetzen. In Summe wurden im Landkreis Starnberg 2013 die gewaltige Menge von 3.900 GWh Energie verbraucht. Das ist ein gewaltiger Wert. Wenn man bedenkt, dass davon fast 40 Prozent für die Mobilität verbraucht werden, so sollte man über diesen Faktor noch einmal nachdenken. Es geistert ja immer das Schlagwort Heimarbeitsplätze durch die Lande. Jedoch reden hier die meisten Firmen viel, setzen dies aber in keiner Weise konsequent um. Solange die Menschen alleine in ihrem Kfz zum Beispiel nach München in die Arbeit fahren, wird sich dieser Wert nicht verbessern. Und solange nicht endlich für einen Ausbau der Hight-Speed-Datennetze gesorgt wird, ist auch dies ein bremsender Faktor beim Energiesparen. Hier hinken wir nicht nur im Fünfseenland sondern deutschlandweit hinterher. Hier geht es zu den Infos beim Landratsamt Starnberg: http://www.lk-starnberg.de/energiebericht2015 Direkt zum Energiebericht 2015 geht es hier: http://www.lk-starnberg.de/media/custom/613_25789_1.PDF?1421937398