Videodreh zu Darchingers „a gmade Wiesn“
Thomas Darchinger, Schauspieler, Synchronsprecher, Multitalent mit Hingabe zum geschauspielerten Bösewicht hat heute mit dem Rest seiner „a gmade Wiesn“-Crew für eben diese Wiese in Neubiberg ein Video gedreht. Der Mann, den man zur Zeit auch „Monsieur Moustache Darchineur“ nennt (wer sich das Bild genau ansieht, findet den Grund!) ist im Fünfseenland dahoam und in der Welt zu Hause. Der Darchinger eben, der Strizi! Bekannt aus „Tatort“, „Dahoam is Dahoam“, „Polizeiruf 110“, „Hubert & Staller“ und vielen anderen Filmen und Serien im Deutschen Fernsehen geht er auch immer wieder mit seinem Bavarical „a gmade Wiesn“, auf Tour. Dabei wird er instrumental, humoristisch und dramaturgisch von Xaver Maria und Ludwig Maximilian „Wiggerl“ Himpsl sowie Luís Maria Hölzl begleitet. Die beiden Himpsl-Brüder kennen viele mit dem Rest ihrer supermusikalischen Familie als die „Unterbiberger Hofmusik“. Luís Maria Hölzl ist ein begnadeter Gitarrist aus München.
Wia? Wos? Bavarical? „A gmade Wiesn“?
„A gmade Wiesn“ ist eine Art Sprechoper mit viel Musik, in der unter anderem Texte des Friedinger Journalisten, Schriftsteller und Heimatforscher Georg Queri, der „Irgendwie und Sowieso“-Legende Ottfried Fischer, dem genialen Liedermacher Konstantin Wecker, dem einmaligen Karl Valentin, Schriftsteller Friedrich Ani und natürlich von Thomas Darchinger selbst vertont, verwurstelt oder einfach nur vorgetragen werden. Aufg’sogt so’gsogt. In schön halt!. Das kann dann auch kurzzeitig lauter werden, wenn der Darchinger am Morgen nach dem Aufstehen sein Spiegelbild anraunzt, angrantelt und anflucht. Das Bavarical „a gmade Wiesn“ ist deftig, herb, kantig, hinterfotzig, gradraus aber auch romantisch, zauberhaft und manchmal mit vui Gfui. Es heißt ja der gesamte Titel auch nicht umsonst „a gmade Wiesn – oder wo die Liebe auf die Knie fällt“.
Wenn die Liebe vor dem Annamirl auf die Knie fällt …
Bei Georg Queri beispielsweise fällt die Liebe vor dem Annamirl auf die Knie. Den verliebten Girgl stört der Geruch nach Schweinestall am Annamirl nicht aber als sie ihre Nos’nbean (Nasen-Buletten) genußvoll verspeist, ist es auch bei dem hartgesottenen Girgl it dieser Liebe schnell wieder vorbei. „A gmade Wiesn“ ist eine Liebeserklärung an das Scheitern, die das „Wiesn-Quartett“ hier auf der Bühne präsentiert und das, soviel kann ich verraten, reißt einen glattwegs von einer Bierzeltbank oder andernorts auch aus einem gediegenen Theatersessel. Der tiefere Sinn der zum Teil schon kurz nach 1900 entstandene Zeilen ist das „Dablecken“ (salonbayerisch: derblecken), verarschen oder für alle Nicht-Bayern „verhohnepipeln“ oder „vergackeiern“ Dieses „Dablecken“, diese urbayerische, stilistische Königsdisziplinen der Rhetorik, beherrscht Thomas Darchinger wunderbar! Kombiniert mit Instrumenten und instrumentalem Sammelsurium, dem besonders Wiggerl Himpsl mit nahezu aufopfernder Hingabe Töne entlockt, machen die „gmade Wiesn“ zu einem echten bayerischen Heimathighlight! Darin geht es auch um die „Damischn“, von denen es in der heutigen Welt ja leider immer mehr und vor allem schon viel mehr als genug gibt. Um Pfarrer, Hochwürden, von denen es (gefühlt) immer weniger gibt, Heidn (Heiden), von denen man nicht so genau weiss wieviele es gibt und Pritsch’n, von denen … egal!
A, ja, jetzt samma wieder beinand!
Darum zurück zum Bavarical oder besser gleich noch weiter zurück zum Video, um das es hier ja eigentlich geht. Sie erinnern sich? Gedreht wurde der Clip auf dem Hof der Musikerfamilie Himpsl in Neubiberg und ist das Video zum Stück „Zornigl“ aus „a gmade Wiesn“. Den Clip können Sie sich gleich weiter unten ansehen. Und, apropos, falls Sie auf der Webseite zum Bavarical etwas weiter unten „a gmade Wiesn“ in Ihrer Nähe finden, dann empfehlen wir Ihnen hinzugehen. Es lohnt sich!
Webseite von „a gmade Wiesn“: http://www.a-gmade-wiesn.de
Webseite der Unterbiberger Hofmusik: http://www.unterbiberger.de
Webseite von Luís Maria Hölzl: http://www.luismariahoelzl.de
Autor: cam für fuenfseenland.de
