Von Radldeppen und anderen Plagen – Rumgranteln (3)
Das Frühjahr ist da, der Sommer nicht mehr weit, alles könnte so schön sein. Könnte wohlgemerkt, wenn nicht mit dem Erwachen des Frühling auch gleich die Freizeitdeppen aus ihrem Winterschlaf auferstanden wären. Verstehen’s mich nicht falsch, das Fünfseenland ist eine wunderbare Gegend für Freizeitaktivitäten, keine Frage! Aber es ist halt auch kein abgesperrter Freizeitpark oder die Fünf-Seen-World, sondern immer noch eine Gegend, in der auch Menschen leben, die arbeiten müssen oder einkaufen oder irgendwelche anderen alltäglichen Aufgaben erledigen. An vorderster Front der Freizeitidioten stehen für mich die Radldeppen. Liebe Radfahrer, natürlich meine ich nicht Sie alle damit, ich gönne Ihnen Ihren Sport. Wen ich meine, das sind die Rennradler, die bei den ersten warmen Sonnenstrahlen ihre ganz private Tour de France fahren und glauben, dass überall wo sie gerade radeln die Straßen dafür gesperrt sind. Neulich ist mir wieder ein solcher hirnrissiger Haufen Radldeppen begegnet. Anders kann ich es nicht bezeichnen, wenn auf einer unübersichtlichen Staats- oder Bundesstraße die Rennradler in Vollmontour in Gruppen zu zweit oder gar zu dritt nebeneinander fahren und sich hinter ihnen lange Kolonnen aus Autos bilden. Sagt’s amoi, wer hat euch denn eigentlich ins Hirn g’schissen? Hallo, Staatsstraße oder Bundesstraße! Klingelt da nicht etwas? Kein vernünftiger Mensch kann überholen, weil er nichts sieht und ihr glaubt’s ihr seid’s der Lance oder der Jan. Sorry, aber dieses Verhalten ist unerträglich. Wir vergönnen euch gerne euren Sport, aber nehmt’s einfach auch ein bisserl Rücksicht auf die Menschen, die mit ihrem Kraftfahrzeug von A nach B kommen müssen und das schneller als mit 35 Km/h. Aber auch neben den Straßen werden Kleinkriege geführt. Auf schmalen Waldwegen zum Beispiel. Hier muss man beim Spazierengehen schon aufpassen, dass einen nicht ein durchgedrehten Mountainbiker mit 30 Sachen in’s Gebüsch kickt. Was man da alles sieht ist wirklich unter aller Kanone. Liebe Mountainbiker, ihr dürft’s ja gerne dort fahren, wo die Wege nicht mehr als Trampelpfade sind, aber nehmt’s doch einfach ein bisserl Rücksicht auf die Fußgänger! Apropos Fußgänger, wenn die nicht gerade auf kleinen Wegen von den Mountainbikern fast überfahren werden, dann laufen auch sie gerne mal in großen Gruppen mitten auf der Straße. So neulich, ich fahre (sehr langsam, weil 30) auf eine Gruppe Spaziergänger zu, denke mir noch, die werden gleich nach rechts und links ausweichen. Dachte ich, bis ich dann vor ihnen stand und sie sich endlich und gnädig bequemten, ein wenig auf die Seite zu rücken. Nochmal, öffentliche Straße, kein Fußweg! Ich hab mich dann, weil mit dem Motorrad unterwegs, durchgeschlängelt und gedacht: Wanderdeppen! Liebe Leute, nehmt’s doch einfach ein bisserl Rücksicht aufeinander und glaubt’s ned immer, dass nur das was ihr grad macht’s alle machen müssen. Es gibt auch Menschen, die müssen einfach nur irgendwohin und haben auf so einen Schmarrn keine Lust. Also, reißt’s euch alle bitte ein bisserl zusammen, dann klappt es auch miteinander. In diesem Sinn: frohes Radeln, Biken, Wandern oder was auch immer und wie man so schön sagt „Obacht geben, länger leben“. Da ist schon was dran …