Was ist eigentlich mit der Energiewende?
2005 wurde ein Klimabeschluss gefasst. Bis zum Jahr 2035 sollte der Starnberger Landkreis energieautark sein. Energieautark! Alle im Landkreis verbrauchte Energie sollte bis dahin aus nachhaltigen, regenerativen Quellen kommen. Seit dem Beschluss sind mittlerweile 10 Jahre vergangen, ein Drittel. Was ist bisher geschehen? Wer sich umsieht kommt zu dem ernüchternden Ergebnis: nicht viel! Das einzig größere Projekt ist der Bau der Windkrafträder bei Berg. Dazu kommen noch einige wenige Elektroautos die durch den Landkreis fahren, deren Fahrer sich dem Problem mit der Reichweite und den Ladestellen stellen. Ansonsten ist in Sachen Energiewende wenig bis gar nichts vorzuweisen. Energiewende ist eben auch eine idealistische Sache und damit hat man es hier nicht so. Kosten soll sie nichts, alles soll so bleiben, wie es ist. Der Strom kommt ja eh aus der Steckdose. Diese Aussagen höre ich häufig. Otto Fritscher schreibt nun in der Süddeutschen Zeitung, dass die Klimawerkstatt mit rund 40 Teilnehmern einen Klimapakt verabschiedet hat. Diesem sollen der Kreistag und die 14 Gemeinderäte des Landkreises nun beitreten und als Resolution verabschieden. Mehr noch, jede Gemeinde soll pro Jahr mindestens drei Projekte, die von der Klimawerkstatt in einem Maßnahmenkatalog festgelegt wurden, herausgreifen und umsetzen. Eine Maßnahme soll sogar vom Bürgermeister zur „Chefsache“ gemacht werden schreibt Fritscher. Weiter ist zu lesen, dass eine Art Controlling eingerichtet werden soll, die die Maßnahmen der einzelnen Gemeinden überwacht und begleitet. Auch soll die noch bis 2017 staatlich geförderte Stelle der Klimaschutzmanagerin, die derzeit laut Süddeutscher Zeitung Josefine Anderer-Hirt inne hat, ab dann zu 100 Prozent vom Landkreis finanziert werden. Zum Thema Strom gibt es in dem Maßnahmenkatalog gleich umsetzbare Vorschläge. So sollen die Straßenbeleuchtungen und die von öffentlichen Gebäuden schnellstmöglich auf die sparsame LED-Technik umgestellt werden. Ein guter Vorschlag, in dem seit langer Zeit ein großer Einsparfaktor schlummert. In den Gemeinden wird diese Umstellung gerne „vertagt“ und mit den hohen Kosten für die Umstellung argumentiert. Leute, für so viele andere Dinge ist auch Geld da. Hier fehlt es wohl eher am Willen als am Geld. Was eine solche Umstellung bringt sehe ich jedes Jahr an meiner eigenen Stromrechnung, die sich seit der Umstellung fast halbiert hat! Ich finde den Klimapakt jetzt schon eine gute Sache und es wäre schön, wenn so reiche Landkreise wie im Fünfseenland sich endlich dazu durchringen könnten! Es geht nicht in erster Linie darum Geld einzusparen sondern Energie für eine saubere Umwelt. Das sollten wir uns auch etwas kosten lassen. Übrigens fände ich auch eine Energieberatung für die Bürger eine tolle Sache, denn oft stelle ich in Gesprächen fest, wie viele Mythen hier im Umlauf sind. Also, hoffen wir, dass der Klimapakt diesmal wirklich in Angriff genommen wird!
Autor: cam für fuenfseenland.de