Wintersternbild Orion
Wenn man derzeit Abends den Sternenhimmel Richtung Osten betrachtet, fällt ein Sternbild sofort ins Auge. Das Wintersternbild Orion. Orion hat eine so markante Form, dass man es leicht von anderen Sternbildern unterscheiden kann. Höchstens der große und kleine Wagen sind ähnlich leicht zu erkennen aber Orion ist in seiner Form faszinierender. Orion stellt einen mystischen Himmelskrieger oder Jäger dar. Die beiden Sterne Beteigeuze und Bellatrix bilden die Schulter dieser Figur. Rigel und Saiph sind die Füße. In der Mitte des Sternbildes ist der sogenannte Gürtel des Orion. Die drei Sterne Alnitak, Alnilam und Mintaka stehen in einer exakt geraden Linie, sind aber innerhalb des Sternbildes schräg angeordnet. Sie erscheinen wie die Taille des Kriegers oder eben ein Gürtel, an dem ein Schwert hängen kann. Im Mittelalter nannte man den Gürtel des Orion auch Jakobsstab. Der linke Schulterstern, Beteigeuze, ist ein roter Riese und ein wahrer Riesenstern. Beteigeuze ist kurz davor, in einer Supernova zu explodieren. Der Stern hat schon begonnen sich aufzublähen und wieder zusammenzuziehen. Seine Größe ist schier unvorstellbar. Der maximale Durchmesser von Beteigeuze wird mit 1.641.380.000 Kilometern angegeben. Verglichen damit, ist unserer Sonne, die einen durchschittlichen Äquatordurchmesser von ca. 1.392.684 Kilometern hat, ein echter Winzling. Beteigeuze ist der unserer Erde am nächste liegende Supernova-Kandidat. Der zweitgrößte Stern im Bild Orion ist Rigel, einer der „Fußsterne“. Rigel ist ein blauer Riese mit einem Durchmesser von 108.498.000 Kilometern. Das ist der gut einhundertfache Durchmesser unserer Sonne. Wahnsinn! Auch der zweite Schulterstern des Orion, Bellatrix, ist ein gewaltiger Koloss. Mit ca. 8.346.000 Kilometern Durchmesser ist dieser immer noch gut sechs Mal so groß wie unsere Sonne. Beteigeuze, Bellatrix und Rigel sind Sterne der sogenannten „ersten Größe“ und gehören damit schon zu den echten Riesen im Universum. Auch wenn Beteigeuze im Ranking der Sterne nach Größe nur Platz 16 belegt. Da sich Beteigeuze schon sehr groß aufgebläht hat und pulsiert ist klar, dass dieser Stern „bald“ in einer Supernova explodieren wird. Wissenschaftler sind sich uneins darüber, ob dies in den nächsten tausend oder eher hunderttausend Jahren passieren wird. Fest steht nur, es wird passieren. Dann wird diese Explosion sehr gut am Himmel zu sehen sein, denn Beteigeuze leuchtet dann 16000 mal heller als er es heute tut. Ich kann Ihnen also nur empfehlen, sich einmal Abends nach draußen zu wagen und das Sternbild des Orion zu beobachten. Beeilen brauchen Sie sich nicht, denn selbst die pessimistischen Wissenschaftler geben Beteigeuze ja noch mindestens tausend Jahre bis zur Explosion. Und sollte er früher explodieren, so fehlt dem Sternbild Orion ja „nur“ ein Schulterstern. Faszinierend ist dieses Sternbild auf jeden Fall, aber nur während der Wintermonate zu sehen …
Autor: mc für fuenfseenland.de